Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, dass wir noch nie beim Campen waren. Oder wenigstens noch nie unsere Sachen selber packen mussten. ;-) Wie man zu dieser Meinung käme?
Donnerstag Abend: da wir morgen über's WE wegfahren wollen, und nicht zu spät wegkommen wollen, packen wir unsere Sachen schonmal zusammen, basteln eine Liste, was wir einpacken müssen und einen Einkaufszettel.
Freitag: Julia besorgt die Dinge, die noch auch dem Einkaufszettel stehen, packt die restlichen Dinge von unserer Liste in die neuen Kisten. Wahnsinn, wollen wir ausziehen, oder nur ein Wochenende Campen gehen? Wenn man das Gepäck anschaut, klingt Ausziehen plausibler...
Freitag Abend: Wir folgen der Wegbeschreibung zum Campingplatz bei den Jenolan Caves - und verpassen die Einfahrt trotzdem. Immerhin haben wir auf dem Weg schon ein Wallaby und ein Possum in den Wald verschwinden sehen. :-D Wir kommen am Office zu den Caves an, und fragen im Hotel dort nach, wie wir zum Campingplatz kommen. Netterweise bekommen wir nochmal eine sehr detaillierte Beschreibung, und im zweiten Anlauf finden wir den Platz dann auch - das Schild ist nur aus einer Richtung sichtbar... :-( Offensichtlich war unsere Angst, dass der Platz voll sein könnte, unbegründet: wir scheinen hier die einzigen zu sein. ;-) Es ist dunkel und wir stellen das Zelt auf; kein Problem, haben wir ja letztes Jahr schon oft geübt. Dann geht's ans Einrichten: Matten, Schlafsäcke, ... Sekunde mal, Matten? Irgendwas fehlt hier... tja, die liegen dann wohl immer noch in Sydney unterm Bett. Schade auch... Tja, dann muss wohl ein Schlafsack als Unterlage reichen. ;-) Zum Kochen haben wir dann keine Lust mehr, aber immerhin denken wir noch drüber nach, deswegen fällt uns auf, dass wir auch kein Feuerzeug und/ oder Streichhölzer dabei haben. *ggg* Aber in den Kisten finden sich so Lebenswichtige Dinge wie: Küchenkrepp, Sparschäler, Nudelsieb, etc Unglaublich. ;-)
Freitag Nacht: es regnet, als wir im Zelt liegen, ausserdem hört man draussen ein Hoppeln. Kurz nach dem Hoppeln sehe ich einen Kopf neugierig ins Vorzelt (das wir offen gelassen haben) schauen - so ein neugieriges Wallaby! (Was ein Glück, dass wir das Zelt dabei hatten...)
Samstag: Sonne, Sonne, Sonne. :-) Unser Kocher hat einen Selbstzündemechanismus und deswegen gibt's zum Frühstück Milchkaffee. :-) Ein frecher Vogel versuch immer wieder, näher an unser Essen zu kommen und was zu klauen, aber da ich die Pappenheimer seit meiner Fussbandgeschichte vor ein paar Wochen kenne, ist ihm der Schnabel trocken geblieben.
Diesmal gehen wir zu Fuss zu den Jenolan Caves, wunderschöner Weg. Wir müssen ein paar Mal den Bach überqueren, auf so vertrauenerweckenden Baumstämmen wie diesem:
Am Office ist irgendwie gar nichts los. Komisch, ist doch Samstag? Naja, egal, wir beschliessen, zwei von den Höhlen zu besichtigen, erst den Temple of Baal und dann die Lucas Höhle. Ganz viele Bilder davon gibt's auf meiner Flickr-Page, die hier zu verlinken wäre wohl zuviel des guten. Es war total beeindruckend! Wobei uns beiden die erste Höhle sehr viel besser gefallen hat - in unserer Gruppe waren auch nur 8 Leute und der Führer hatte offensichtlich großen Spaß an seinem Job. :-) Typisch Aussies: der Eingang zur Höhle geht durch einen Tunnel. Als dieser in den Fels gesprengt wurde (vor 50 Jahren), wurde leider "ein bisschen" zuviel Sprengstoff verwendet, so dass das Haus gegenüber leicht demoliert wurde. *g* (Aber auch dieser Mann hat eine Frau gefunden und sie hatten am Wochenende 50. Hochzeitstag, also gibt's sicher für jeden Topf einen Deckel. *g*) Typisch Deutsche: den Führer mit Fragen löchern. ;-) Immerhin sind wir nicht die einzigen. ;-)
Mittags saßen wir im Café, und langsam kamen dann auch die ersten Busladungen mit Touris. Ahja, also doch Samstag. ;-) Ein Glück, dass wir so früh da waren! Beim Mittagessen sind Papageien auf den Tischen und den Leuten rumgeturnt, immer auf der Suche nach Essbarem. Sowas von frech!
Die zweite Höhle, Lucas, war dann ganz anders (obwohl quasi um's Eck): sowohl von den Features als auch von der Stimmung: Über 60 Leute, bunte Lichtshow und komische Musik... Naja, hat wohl beides seine Berechtigung.
Danach haben wir dann noch ein paar armen Echsen den Nachmittag ruiniert (sie beim Sonnen gestört) und ein bisschen die Gegend angeschaut, bevor wir dann zurück zum Campingplatz gegangen sind.
Wer braucht schon fernsehen, wenn man anderen Leuten zuschauen kann? ;-) Zurück am Campingplatz waren wir dann nämlich nicht mehr die einzigen, eine Gruppe hatte weiter hinten ein paar Zelte aufgestellt und war fröhlich am Feuermachen. Beim Essen war dann Comedy-Time: es kam der Rest der Gruppe in einem normalen (nicht 4WD, nicht höhergelegt, hinten normal-langer Kofferraum) Auto. Das Auto sollte neben den anderen der Gruppe auf einer Wiese geparkt werden, zwischen Wiese und Strasse ein kleiner Graben. Rrrrums, mit dem Unterboden aufgesetzt. Stört das den Fahrer? Natürlich nicht, warum auch? Rrrrrrrrummms, mit dem Kofferraum/ Auspuff aufgesetzt. Die Jungs sind dann aus dem Auto ausgestiegen, haben nichtmal geschaut oder so, sondern einfach nur ihren Kram aus dem Kofferraum geholt und sind zu ihren Leuten gegangen. Etwa zehn Minuten später kracht's wieder - leider hatten sie wohl auch keinen Gang eingelegt, und so war das Auto auf der abschüssigen Wiese rückwärts wieder in den Graben gerollt. Vorsichtshalber haben wir unser Auto, das weiter unten quasi mitten in der Schussbahn stand, umgeparkt... Nach einer Stunde kam dann der Fahrer, wohl um nochwas aus dem Auto zu holen. Dann kam er zu uns und fragte, ob das Auto nach hinten gerollt wär?????????? Und wieder der gleiche Kommentar wie Freitag: UNGLAUBLICH! (Er hat sein Auto dann vernünftig weiter unten geparkt...)
Sonntag Morgen: es regnet. Donner ist im Hintergrund zu hören. Hm, naja, stehen wir halt trotzdem auf. Kaum sind wir fertig mit Frühstück und haben unser Zelt wieder im Auto verstaut, kommt der Wolkenbruch. Wir brechen auf, richtung Lithgow, mal gucken, ob wir wirklich Wandern gehen wollen... In Lithgow besichtigen wir die "Miner's Safety Lamp" (= Tourist Information) und beschliessen, trotz Wetter zum Glow Worm Tunnel zu fahren.
Coole 4WD Strecke, wir sehen Känguruhs und wenig andere Leute. :-) Der Glow Worm Tunnel ist ein alter Bahntunnel in dem Glow Worms leben - ansonsten ist es stockdunkel. Wir könnten stundenlang da stehen, die "Milchstraße" und einige "Sternbilder" finden - wunderschön. Trotzdem gehen wir weiter, und landen mitten im Farnwald. Es hat gerade aufgehört, so richtig fies zu regnen, deswegen beschliessen wir, der alten Bahnstrecke noch ein bisschen zu folgen. Fotos sind da ebenfalls bei Flickr. :-) Leider wollten wir ja gar nicht wirklich wandern (wegen dem Regen), haben also nichts zum Essen oder Trinken mitgenommen, auch keine Karte. :-( Als es also mal wieder anfängt zu regnen, kehren wir um, zurück durch den Tunnel *ahhhhhohhhtoll* zum Auto. Zurück durch den Matsch, und so sah dann das Auto aus:
Insgesamt hatten wir einfach ein geniales Wochenende (nächstes Mal werden wir aber doch unsere Isomatten wieder mitnehmen *g*).
Leider war das wohl nicht überall auf der Welt so, von den Bombenanschlägen in Indien haben wir erst heute erfahren. :-( Was soll man dazu noch sagen?
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1 Kommentar:
Und endlich hat sich mal unser 4WD ausgezaehlt. Leider haben wir keine Fotos von der 30 km langen Strecke bis zu dem Glow Worm Tunnel. Allerdings war die Strecke bei dem Regen schon sehr abenteuerlich. Wir waren auch die mit dem kleinste 4WD muss man sagen.
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