So, mein Mann ratscht und ratscht und ratscht, deswegen nutze ich die Zeit und erzähle euch, dass wir heute Abend "The Merchant of Venice" angeschaut haben. Direkt am Strand, sozusagen. War echt gut gemacht, obwohl "nur" Laien-Theater, leider haben wir nicht mit dem Wind gerechnet und etwas frieren müssen. Aber das macht nix, war wirklich einfach schön. :-D
Ich hab inzwischen auch die Fotos vom Australia Day hochgeladen, bei Flickr - viel Spaß beim Anschauen!
Samstag, Januar 28, 2006
Donnerstag, Januar 26, 2006
Australia Day
Heute ist hier Nationalfeiertag, sozusagen "Geburtstag" von Australien, weil am 26.01.1788 die ersten Schiffe der First Fleet angekommen sind.
Zur Feier des Tages war jede Menge Party in der Stadt: NRMA (hiesiger ADAC) Motorshow, BBQs, die städtischen Museen hatten freien Eintritt, der Queen's Baton wurde herumgetragen, Musikbühnen und gutgelaunte Menschen. :-D Ich hab mich dann ins Getümmel gestürzt, eigentlich wollte ich ja nur kurz ins Police and Justice Museum, aber auf dem Weg dahin hab ich gesehen, dass die Hyde Park Barracks auch auf sind. Das alte Gefängnis war doch ganz beeindruckend, gut dargestellt, wie die Zustände damals waren. Das Hauptproblem (und der Grund, warum man dann ziemlich fix die Gefangenentransporte nach Australien beendet hat) war, dass die Gefangenen eigentlich ein viel zu schönes Leben hatten. Naja, sie haben schon wenig zu lachen gehabt, denke ich, aber es ging ihnen auch nicht schlimmer, als den Nicht-Gefangenen. Ausserdem muss man sich ja auch mal überlegen, was so ein Ticket nach Australien eigentlich gekostet hätte! Was ich ganz lustig fand, ist eigentlich die Länge der Strafen: man hatte entweder 7 oder 14 Jahre, oder lebenslang - dazwischen gab's nix. Achja, eine Zeitung hab ich da auch geschenkt bekommen. :-D
Auf dem Weg zum Police & Justice Museum bin ich dann noch in der Mint hängen geblieben, die ursprünglich mal als Krankenhaus gebaut wurde. Übrigens bekannt als Rum Krankenhaus, weil der Bau privat finanziert wurde, im Gegenzug durften die Bauherren dann Rum importieren und verkaufen. War nicht so wirklich spannend, aber macht ja nix, hat nur fünf Minuten gedauert.
Danach bin ich erstmal zum Circular Quay gefahren, soviel Menschen hab ich da noch nie gesehen, nichtmal an Sylvester.
Das Police & Justice Museum ist da eh direkt, und ich bin endlich am Ziel. Superinteressant, und die Leute da waren unglaublich nett: ich wollte im Gerichtssaal ein Foto machen - möglichst ohne andere Leute drauf. Die Aufpasserin hat also die Leute kurz beschäftigt, und mir mein Foto ermöglicht. Nachher hat sie mir dann erklärt, dass die meisten Menschen den Saal überhaupt nicht zu schätzen wissen, und ihre Tochter auch gern fotografiert, und dass sie mir deswegen helfen wollte. ;-) (Allerdings hab ich heute im ganzen 465 Fotos gemacht, die muss ich erstmal aussortieren, bevor die bei Flickr hochgeladen werden.) Im Museum ist momentan eine Ausstellung aus alten Polzeifotos - in vielen Fällen ist nicht klar, von wem die Fotos eigentlich sind. Also, Namen stehen da zwar schon drauf, aber das Problem ist, dass in den 1920er und 1930er Jahren Aliase sehr in waren, und teilweise nicht alle in den Akten festgehalten sind. Ausserdem ist auch sehr überraschend, dass viele von den Verdächtigen auf den Polizeifotos freundlich schauen, lachen, und sich offensichtlich in Pose werfen: Für viele war das das einzige Mal in ihrem Leben, dass sie fotografiert werden, und offensichtlich haben sie dadurch die Scheu überwunden. Gibt glaub ich nicht viele Fotos von Menschen, die des Mordes angeklagt (und durch die Todesstrafe bedroht) sind, und auf den Polizei-Fotos lachen. Hat sich absolut gelohnt, dahin zu gehen!
Zufällig bin ich gerade wieder draußen an der Straße gewesen, als der Queen's Baton vorbeigelaufen wurde. Der Queen's Baton ist analog zur Olympischen Fackel, aber eben für die Commonwealth Games, die dieses Jahr in Melbourne stattfinden werden. Der Baton ist durch alle Länder des Commonwealth getragen worden, und muss jetzt noch ein paar Kilometer durch Australien bis zum Beginn der Spiele überstehen.
Und weil mir die Dame in den Hyde Barracks den Susannah Place so sehr ans Herz gelegt hat, bin ich dann noch in die Rocks gefahren und hab mir das auch noch angeschaut. Fand ich ja nun nicht so doll, aber egal. Auf dem Weg in die Rocks hab ich an einem Informationsstand einen Australier kennengelernt, der mal 4 Jahre in Berlin gewohnt hat (mich hat das Deutsch-Englisch-Kauderwelsch allerdings fertig gemacht. ;-) Ist ja nett, dass er mir entgegenkommen will, mit der Sprache, aber eine Sprache ist einfacher, als mit lauter Musik im Hintergrund und unglaublich vielen Leuten drumrum so ein Mischmasch verstehen zu wollen. *g*). Übrigens klarer Fall von, man muss nicht alles verstehen: Er war auch auf dem Radl unterwegs, wie ich, und hat mir erklärt, dass das in Sydney eh viel zu gefährlich wär. Hm...
Von den Rocks bin ich zur Cockle Bay in Darling Harbour gefahren, hab ein paar Künstlern zugeschaut und mich durch die Menschenmenge zum Chinese Garden of Friendship durchgeschlagen. Und weil ich da eh schon 2004 eigentlich rein wollte, und es aber bis heute nie geschafft hab - und ohnehin eine Ruhepause vor der Menschenmenge gebraucht hab, bin ich da rein gegangen. Seeeeehr klasse! Eine kleine Welt für sich selbst, mitten in Sydney. Heute natürlich nicht so ruhig, wie vielleicht an anderen Tagen, aber mir hat's wirklich gefallen, und war für mich auch eine gute Überleitung zum Chinese New Year, das ja jetzt gefeiert wird, nachdem das Sydney Festival und der Australia Day vorbei sind.
Zur Feier des Tages war jede Menge Party in der Stadt: NRMA (hiesiger ADAC) Motorshow, BBQs, die städtischen Museen hatten freien Eintritt, der Queen's Baton wurde herumgetragen, Musikbühnen und gutgelaunte Menschen. :-D Ich hab mich dann ins Getümmel gestürzt, eigentlich wollte ich ja nur kurz ins Police and Justice Museum, aber auf dem Weg dahin hab ich gesehen, dass die Hyde Park Barracks auch auf sind. Das alte Gefängnis war doch ganz beeindruckend, gut dargestellt, wie die Zustände damals waren. Das Hauptproblem (und der Grund, warum man dann ziemlich fix die Gefangenentransporte nach Australien beendet hat) war, dass die Gefangenen eigentlich ein viel zu schönes Leben hatten. Naja, sie haben schon wenig zu lachen gehabt, denke ich, aber es ging ihnen auch nicht schlimmer, als den Nicht-Gefangenen. Ausserdem muss man sich ja auch mal überlegen, was so ein Ticket nach Australien eigentlich gekostet hätte! Was ich ganz lustig fand, ist eigentlich die Länge der Strafen: man hatte entweder 7 oder 14 Jahre, oder lebenslang - dazwischen gab's nix. Achja, eine Zeitung hab ich da auch geschenkt bekommen. :-D
Auf dem Weg zum Police & Justice Museum bin ich dann noch in der Mint hängen geblieben, die ursprünglich mal als Krankenhaus gebaut wurde. Übrigens bekannt als Rum Krankenhaus, weil der Bau privat finanziert wurde, im Gegenzug durften die Bauherren dann Rum importieren und verkaufen. War nicht so wirklich spannend, aber macht ja nix, hat nur fünf Minuten gedauert.
Danach bin ich erstmal zum Circular Quay gefahren, soviel Menschen hab ich da noch nie gesehen, nichtmal an Sylvester.
Das Police & Justice Museum ist da eh direkt, und ich bin endlich am Ziel. Superinteressant, und die Leute da waren unglaublich nett: ich wollte im Gerichtssaal ein Foto machen - möglichst ohne andere Leute drauf. Die Aufpasserin hat also die Leute kurz beschäftigt, und mir mein Foto ermöglicht. Nachher hat sie mir dann erklärt, dass die meisten Menschen den Saal überhaupt nicht zu schätzen wissen, und ihre Tochter auch gern fotografiert, und dass sie mir deswegen helfen wollte. ;-) (Allerdings hab ich heute im ganzen 465 Fotos gemacht, die muss ich erstmal aussortieren, bevor die bei Flickr hochgeladen werden.) Im Museum ist momentan eine Ausstellung aus alten Polzeifotos - in vielen Fällen ist nicht klar, von wem die Fotos eigentlich sind. Also, Namen stehen da zwar schon drauf, aber das Problem ist, dass in den 1920er und 1930er Jahren Aliase sehr in waren, und teilweise nicht alle in den Akten festgehalten sind. Ausserdem ist auch sehr überraschend, dass viele von den Verdächtigen auf den Polizeifotos freundlich schauen, lachen, und sich offensichtlich in Pose werfen: Für viele war das das einzige Mal in ihrem Leben, dass sie fotografiert werden, und offensichtlich haben sie dadurch die Scheu überwunden. Gibt glaub ich nicht viele Fotos von Menschen, die des Mordes angeklagt (und durch die Todesstrafe bedroht) sind, und auf den Polizei-Fotos lachen. Hat sich absolut gelohnt, dahin zu gehen!
Zufällig bin ich gerade wieder draußen an der Straße gewesen, als der Queen's Baton vorbeigelaufen wurde. Der Queen's Baton ist analog zur Olympischen Fackel, aber eben für die Commonwealth Games, die dieses Jahr in Melbourne stattfinden werden. Der Baton ist durch alle Länder des Commonwealth getragen worden, und muss jetzt noch ein paar Kilometer durch Australien bis zum Beginn der Spiele überstehen.
Und weil mir die Dame in den Hyde Barracks den Susannah Place so sehr ans Herz gelegt hat, bin ich dann noch in die Rocks gefahren und hab mir das auch noch angeschaut. Fand ich ja nun nicht so doll, aber egal. Auf dem Weg in die Rocks hab ich an einem Informationsstand einen Australier kennengelernt, der mal 4 Jahre in Berlin gewohnt hat (mich hat das Deutsch-Englisch-Kauderwelsch allerdings fertig gemacht. ;-) Ist ja nett, dass er mir entgegenkommen will, mit der Sprache, aber eine Sprache ist einfacher, als mit lauter Musik im Hintergrund und unglaublich vielen Leuten drumrum so ein Mischmasch verstehen zu wollen. *g*). Übrigens klarer Fall von, man muss nicht alles verstehen: Er war auch auf dem Radl unterwegs, wie ich, und hat mir erklärt, dass das in Sydney eh viel zu gefährlich wär. Hm...
Von den Rocks bin ich zur Cockle Bay in Darling Harbour gefahren, hab ein paar Künstlern zugeschaut und mich durch die Menschenmenge zum Chinese Garden of Friendship durchgeschlagen. Und weil ich da eh schon 2004 eigentlich rein wollte, und es aber bis heute nie geschafft hab - und ohnehin eine Ruhepause vor der Menschenmenge gebraucht hab, bin ich da rein gegangen. Seeeeehr klasse! Eine kleine Welt für sich selbst, mitten in Sydney. Heute natürlich nicht so ruhig, wie vielleicht an anderen Tagen, aber mir hat's wirklich gefallen, und war für mich auch eine gute Überleitung zum Chinese New Year, das ja jetzt gefeiert wird, nachdem das Sydney Festival und der Australia Day vorbei sind.
Montag, Januar 23, 2006
Kaffetrinken? Abendessen? Frühstück?
Also, bei mir ist es ja noch ganz schön früh, aber ich hab heut schon was echt cooles erlebt: Ich hab telefoniert. Ok, das ist an sich ja jetzt nicht soooo furchtbar interessant. Aber wir haben per Skype eine Telefonkonferenz quer über die Welt abgehalten: Hannah in Merida in Mexiko, Gisela in Baldham in Deutschland und ich eben hier in Sydney in Australien. Man lernt, dass Zeitangaben dabei echt gefährlich sind: Wenn Hannah "übermorgen" sagt, meint sie bei mir schon morgen... Jedenfalls hab ich so beim Frühstück sehr nette Unterhaltung gehabt. :-D Skype ist eh mein neuestes Lieblingsprogramm, weil ich dann auch mit Andreas telefonieren kann, egal ob er im Flugzeug sitzt, in Indien oder in Taiwan ist - klappt immer. Und die Qualität ist teilweise deutlich besser, als mit den Telefonkarten (und noch dazu billiger). So, genug der Werbung, ich fand das nur einen sehr guten Start in den Tag und wollte meine gute Laune mit allen teilen. ;-)
Sonntag, Januar 22, 2006
Indien leicht gemacht
Nun gibts mal wieder einen BLOG Eintrag aus Indien. Ich habe gerade ein Woche hier bei einem Kunden ueberstanden und freue mich schon wieder sehr nach Hause zu kommen, allerdings haben wir noch eine Woche vor uns.
Indien ist ansich schon ganz schoen, aber mit hier Leben haette ich schon meine Probleme. Man muss allerdings dazu sagen, dass ich nur Bangalore kenne, also einen sehr kleinen Ausschnitt.
Das Schlimmste hier ist der Dreck und Verkehr ueberall. Es liegt jede Menge Muell einfach nur so auf der Strasse und auch wenn man sieht, dass die Inder sich anscheinend bemuehen und immer wieder sauber machen, scheint das doch mehr ein Muel von der einen Seite auf die andere raeumen sein. Es ist anscheinend hier nicht moeglich irgendetwas sauber zu halten. Dies spiegelt sich aber auch im Verhalten der Inder, die Muell auf die Strasse werfen, ohne nach zu denken (selbst die Gebildeten Inder machen das). Nur durch extreme Massnahmen und viel Sicherheitspersonal scheint es moeglich sein ein Stueck Land hier sauber zu halten. (wie man auf dem Campus bei unserem Kunden sieht).
Auch sieht man oft Leute einfach am Strassenrand stehen und gegen eine Wand pinkeln, obwohl es durchaus manche oeffentliche Toiletten gibt, aber anscheinend ist es gesellschaftlich anerkannt an den Strassenrand zu pinkeln. Man muss auch dazu sagen, dass die meisten Inder keine Toilete zu Hause haben und es selbst in Bangalore kein ordentliches Abwassersystem gibt.
Der Verkehr ist das aller Schlimmste. Wir pendeln zum Kunden 15 Km einfach. Wir benoetigen fuer diese 15 Km zwischen 1 und 1,5h je nach Verkehrslage. Selbst in ein Auto zu setzen und zu denken man koennte hier mit 'normalen' Strassenregeln durch kommen ist Selbstmord. Ohne Fahrer kann man sich hier nicht auf die Strasse wagen, wobei wir schon von manchem mutigen Europaer gehoert haben, der sich Sonntags in den Verkehr wagt!
Als Europaer sich auf die Strasse zu wagen ist auch eher unangenehm, weil man nach einer Weile jede Menge Inder nach sich zieht, die auf irgendeine Weise versuchen einem Geld abzujagen. Ist auch verstaendlich, da der Arbeitslohn unseres Fahrers sich z.B. auf etwa 80 Euro im Monat belaeuft. Normale Wohnungen, mit einem Standard, wie man es aus Europa gewohnt ist (fliessendes Wasser, Abwassersystem, ...), allerdings etwa genauso viel wie in Europa kosten. Unser Hotelzimmer in einem 5 Sterne Hotel kostet wesentlich mehr als ein 5 Sterne Hotel in Europa und liegt qualitaetsmaessig wohl in Hoehe eines 3 Sterne Hotels. Wie uns oft gesagt wird, hat man unter 5 Sterne in Indien einfach das Problem, dass es sehr schnell schmudelig wird.
Dies klingt jetzt unheimlich hochnaessig und schrecklich Arogant, was mich selbst nervt, aber man muss es erstmal selbst gesehen haben, bevor man Urteile darueber abgibt.
Ein normaler Tagesablauf sieht dann so aus, dass man im Hotel fruehstueckt sich vom Fahrer zum Kunden fahren laesst und am Abend wieder zurueck. Bewegungsfreiheit gleich null. Ich sage nicht, dass man sich hier nicht frei bewegen koennte, die Inder sind die liebsten Menschen von der Welt, und man kriegt die Bettler auch nach einer Zeit wieder los, aber sobald man vor die Tuer geht, steht man eben im Dreck.
Am Schlimmsten ist allerdings das Schichtendenken der Inder selbst, die besser verdienenden Inder behandeln die unteren Schichten wie Dreck. Die Gesellschaft scheint aus einem von oben getreten und nach unten treten Verhalten zu bestehen. Dies ist auch im Geschaeftsleben der Fall. Eigenverantwortung und Selbstbestimmung wird hier nicht besonders gross geschrieben.
So nun genug ueber Indien gelaesstert.
Gestern haben wir eine kleine Besichtigungstour durch Bangalore gestartet. Wir sind in einen Botanischen Garten, zu einem muslimischen Tempel und durften dann noch eine Bull Statue ankucken. Alles in allem ganz nette Besichtigungstour, aber deswegen nach Indien fahren? Auch haben wir die Erfahrung gemacht, dass die aktiven Tempel, manchmal viel schoener ausfallen, als die hoch beruehmten Alten, die nur noch fuer die paar Touristen da sind und daher nicht erhalten werden koennen oder wollen.
Indien ist ansich schon ganz schoen, aber mit hier Leben haette ich schon meine Probleme. Man muss allerdings dazu sagen, dass ich nur Bangalore kenne, also einen sehr kleinen Ausschnitt.
Das Schlimmste hier ist der Dreck und Verkehr ueberall. Es liegt jede Menge Muell einfach nur so auf der Strasse und auch wenn man sieht, dass die Inder sich anscheinend bemuehen und immer wieder sauber machen, scheint das doch mehr ein Muel von der einen Seite auf die andere raeumen sein. Es ist anscheinend hier nicht moeglich irgendetwas sauber zu halten. Dies spiegelt sich aber auch im Verhalten der Inder, die Muell auf die Strasse werfen, ohne nach zu denken (selbst die Gebildeten Inder machen das). Nur durch extreme Massnahmen und viel Sicherheitspersonal scheint es moeglich sein ein Stueck Land hier sauber zu halten. (wie man auf dem Campus bei unserem Kunden sieht).
Auch sieht man oft Leute einfach am Strassenrand stehen und gegen eine Wand pinkeln, obwohl es durchaus manche oeffentliche Toiletten gibt, aber anscheinend ist es gesellschaftlich anerkannt an den Strassenrand zu pinkeln. Man muss auch dazu sagen, dass die meisten Inder keine Toilete zu Hause haben und es selbst in Bangalore kein ordentliches Abwassersystem gibt.
Der Verkehr ist das aller Schlimmste. Wir pendeln zum Kunden 15 Km einfach. Wir benoetigen fuer diese 15 Km zwischen 1 und 1,5h je nach Verkehrslage. Selbst in ein Auto zu setzen und zu denken man koennte hier mit 'normalen' Strassenregeln durch kommen ist Selbstmord. Ohne Fahrer kann man sich hier nicht auf die Strasse wagen, wobei wir schon von manchem mutigen Europaer gehoert haben, der sich Sonntags in den Verkehr wagt!
Als Europaer sich auf die Strasse zu wagen ist auch eher unangenehm, weil man nach einer Weile jede Menge Inder nach sich zieht, die auf irgendeine Weise versuchen einem Geld abzujagen. Ist auch verstaendlich, da der Arbeitslohn unseres Fahrers sich z.B. auf etwa 80 Euro im Monat belaeuft. Normale Wohnungen, mit einem Standard, wie man es aus Europa gewohnt ist (fliessendes Wasser, Abwassersystem, ...), allerdings etwa genauso viel wie in Europa kosten. Unser Hotelzimmer in einem 5 Sterne Hotel kostet wesentlich mehr als ein 5 Sterne Hotel in Europa und liegt qualitaetsmaessig wohl in Hoehe eines 3 Sterne Hotels. Wie uns oft gesagt wird, hat man unter 5 Sterne in Indien einfach das Problem, dass es sehr schnell schmudelig wird.
Dies klingt jetzt unheimlich hochnaessig und schrecklich Arogant, was mich selbst nervt, aber man muss es erstmal selbst gesehen haben, bevor man Urteile darueber abgibt.
Ein normaler Tagesablauf sieht dann so aus, dass man im Hotel fruehstueckt sich vom Fahrer zum Kunden fahren laesst und am Abend wieder zurueck. Bewegungsfreiheit gleich null. Ich sage nicht, dass man sich hier nicht frei bewegen koennte, die Inder sind die liebsten Menschen von der Welt, und man kriegt die Bettler auch nach einer Zeit wieder los, aber sobald man vor die Tuer geht, steht man eben im Dreck.
Am Schlimmsten ist allerdings das Schichtendenken der Inder selbst, die besser verdienenden Inder behandeln die unteren Schichten wie Dreck. Die Gesellschaft scheint aus einem von oben getreten und nach unten treten Verhalten zu bestehen. Dies ist auch im Geschaeftsleben der Fall. Eigenverantwortung und Selbstbestimmung wird hier nicht besonders gross geschrieben.
So nun genug ueber Indien gelaesstert.
Gestern haben wir eine kleine Besichtigungstour durch Bangalore gestartet. Wir sind in einen Botanischen Garten, zu einem muslimischen Tempel und durften dann noch eine Bull Statue ankucken. Alles in allem ganz nette Besichtigungstour, aber deswegen nach Indien fahren? Auch haben wir die Erfahrung gemacht, dass die aktiven Tempel, manchmal viel schoener ausfallen, als die hoch beruehmten Alten, die nur noch fuer die paar Touristen da sind und daher nicht erhalten werden koennen oder wollen.
Samstag, Januar 21, 2006
Plan B
Weil Dinge ja bekanntermaßen nicht immer so laufen, wie man sich das vorstellt, ist es super, wenn man dann einen Plan B hat. So wie ich heute:
Eigentlich war für heute ein buddhistisches Festival in Darling Harbour angesagt - was auch immer ein buddhistisches Festival sein mag, das wollte ich ja herausfinden. Das Wetter hat auch brav mitgespielt, die Sonne scheint endlich wieder, und überhaupt. Torzdem bin ich meiner Intuition gefolgt und hab, kurz bevor ich eigentlich los wollte, nochmal auf die Homepage geschaut. Steht da doch glatt: "Cancelled". Kein Grund, gar nix. Schade aber auch. Weil ich so nicht rausfinden konnte, was so ein buddhistisches Festival ist, hab ich beschlossen, eben was anderes zu machen. Schwimmen ist eine super Idee, wenn's über dreißig Grad hat, also ab in den Pool. Im Wasser war ich leider nicht allein, da schwamm so ein fieses Gebilde aus Staub, der sich an einem langen Haar verfangen hatte, und das fand ich eklig - also nach 5 Bahnen wieder raus aus dem Pool. *iehhhh*
Dann hab ich mir überlegt, wenn das Wetter jetzt wieder so schön ist, dann kann man ja mal am Abend die ach-so-tolle Licht-Installation im Hyde Park anschauen. Nennt sich Blue Invasion. Im Hyde Park war dann auch unmotiviert etwas Licht verteilt (in den Bäumen, am Boden, in komischen Kisten), und zusätzlich dazu gab's Sound: ein Stimmenwirrwarr. Was auch immer mir diese Werbesendung sagen wollte, hab ich nicht wirklich rausbekommen, fotografieren konnte man das irgendwie auch nicht wirklich, war also mal wieder irgendwie nix. Also Plan B: endlich mal Sydney bei Nacht fotografieren. Ich hab mein Radl angesperrt, an einem der neuen Fahrradständer (dickes Lob an die Stadt!) und bin zu Fuß weiter. Von den ursprünglichen 111 Fotos sind nicht viele übrig geblieben (siehe Flickr...), hier ein paar Eindrücke:
Eigentlich war für heute ein buddhistisches Festival in Darling Harbour angesagt - was auch immer ein buddhistisches Festival sein mag, das wollte ich ja herausfinden. Das Wetter hat auch brav mitgespielt, die Sonne scheint endlich wieder, und überhaupt. Torzdem bin ich meiner Intuition gefolgt und hab, kurz bevor ich eigentlich los wollte, nochmal auf die Homepage geschaut. Steht da doch glatt: "Cancelled". Kein Grund, gar nix. Schade aber auch. Weil ich so nicht rausfinden konnte, was so ein buddhistisches Festival ist, hab ich beschlossen, eben was anderes zu machen. Schwimmen ist eine super Idee, wenn's über dreißig Grad hat, also ab in den Pool. Im Wasser war ich leider nicht allein, da schwamm so ein fieses Gebilde aus Staub, der sich an einem langen Haar verfangen hatte, und das fand ich eklig - also nach 5 Bahnen wieder raus aus dem Pool. *iehhhh*
Dann hab ich mir überlegt, wenn das Wetter jetzt wieder so schön ist, dann kann man ja mal am Abend die ach-so-tolle Licht-Installation im Hyde Park anschauen. Nennt sich Blue Invasion. Im Hyde Park war dann auch unmotiviert etwas Licht verteilt (in den Bäumen, am Boden, in komischen Kisten), und zusätzlich dazu gab's Sound: ein Stimmenwirrwarr. Was auch immer mir diese Werbesendung sagen wollte, hab ich nicht wirklich rausbekommen, fotografieren konnte man das irgendwie auch nicht wirklich, war also mal wieder irgendwie nix. Also Plan B: endlich mal Sydney bei Nacht fotografieren. Ich hab mein Radl angesperrt, an einem der neuen Fahrradständer (dickes Lob an die Stadt!) und bin zu Fuß weiter. Von den ursprünglichen 111 Fotos sind nicht viele übrig geblieben (siehe Flickr...), hier ein paar Eindrücke:
Sonntag, Januar 15, 2006
Sydney Festival
So, wascherlnass wird hier brandheiß berichtet. ;-) Ich komm grad vom "Concert of Fire" in Darling Harbour. War ganz nett, aber die Umstände waren auch nicht wirklich perfekt:
Es schüttet hier. Wie aus Kübeln.
Trotzdem bin ich zum Konzert gefahren, schließlich ist Sydney Festival und da bin ich schon neugierig drauf. Und ich dachte ja auch, dass ich mir dann auf dem Rückweg im Hyde Park endlich die Licht-Installationen mal anschauen könnte, weil's eh schon abends war. Aber als ich am Tumbalong Park (Konzert-Ort) angekommen bin (20 Min vor Beginn), leuchtete mir schon ein Schild entgegen "Event Site Full". Na klasse. Aber vielleicht hab ich ja Glück, wie an Sylvester. Hmmm, heut kein Glück, also stell ich mich halt ganz nach hinten, wo ich vielleicht noch was erspähen kann. Zwanzig Minuten später ist meine Jeans nass, dafür kommen die Jungs endlich mit ihren Trommeln. Das tolle am Concert of Fire ist laut Ankündigung das Zusammenspiel zwischen Feuerwerkseffekten und der Trommelei - aber entweder müssen die ganz grundsätzlich noch üben (hatte ich aber nicht so wirklich den Eindruck) oder der Regen hat ihnen einen Strich durch die Rechnung mit den Effekten gemacht.
Und die Lichtinstallationen im Hyde Park schau ich mir lieber wann anders an, wenn's wieder trockener ist. ;-)
Es schüttet hier. Wie aus Kübeln.
Trotzdem bin ich zum Konzert gefahren, schließlich ist Sydney Festival und da bin ich schon neugierig drauf. Und ich dachte ja auch, dass ich mir dann auf dem Rückweg im Hyde Park endlich die Licht-Installationen mal anschauen könnte, weil's eh schon abends war. Aber als ich am Tumbalong Park (Konzert-Ort) angekommen bin (20 Min vor Beginn), leuchtete mir schon ein Schild entgegen "Event Site Full". Na klasse. Aber vielleicht hab ich ja Glück, wie an Sylvester. Hmmm, heut kein Glück, also stell ich mich halt ganz nach hinten, wo ich vielleicht noch was erspähen kann. Zwanzig Minuten später ist meine Jeans nass, dafür kommen die Jungs endlich mit ihren Trommeln. Das tolle am Concert of Fire ist laut Ankündigung das Zusammenspiel zwischen Feuerwerkseffekten und der Trommelei - aber entweder müssen die ganz grundsätzlich noch üben (hatte ich aber nicht so wirklich den Eindruck) oder der Regen hat ihnen einen Strich durch die Rechnung mit den Effekten gemacht.
Und die Lichtinstallationen im Hyde Park schau ich mir lieber wann anders an, wenn's wieder trockener ist. ;-)
Samstag, Januar 14, 2006
erster BLOG aus der Luft
Nun gibts dann erstmal den ersten BLOG aus der Luft. Internet im Flugzeug machts moeglich. Funktioniert einwandfrei und man kann sogar noch ein Paar Internet Fernsehprogramme ankucken. D.h. Streaming geht auch.
Ansonsten war unsere letzte Woche nicht besonders ereignisreich. Dienstag war wie immer Kino angesagt: 'Russian Dolls'. Nachfolger von L'Auberge Espanole. Ist aber doch etwas anders und eigentlich hat mir der erste Teil besser gefallen, aber er stellt sehr gut dar, wie sich das Leben so weiter entwickelt.
Ansonsten war unsere letzte Woche nicht besonders ereignisreich. Dienstag war wie immer Kino angesagt: 'Russian Dolls'. Nachfolger von L'Auberge Espanole. Ist aber doch etwas anders und eigentlich hat mir der erste Teil besser gefallen, aber er stellt sehr gut dar, wie sich das Leben so weiter entwickelt.
Montag, Januar 09, 2006
Melbourne
Wir waren über's Wochenende in Melbourne, und sind damit einem verregneten Wochenende in Sydney entgangen.
Am Samstag haben wir uns nach einem sehr leckeren und ausgiebigen Frühstück auf den Weg gemacht, und ich hab gemerkt, dass es eben doch was ausmacht, die Sonnenbrille in Sydney zu lassen. :-( Wir sind vom Hotel aus zum Federation Square gegangen, auf dem ein Jugendorchester aus Kyoto gerade spielte. Teilweise wirklich sehr gute Solisten waren dabei und am Ende haben ein paar aus dem Orchester noch zum letzten Stück getanzt - wie das mit dem Cheerleading funktioniert, kann man vielleicht noch diskutieren, aber lustig war's auf jeden Fall. Die Australian Youth Band, die direkt danach spielen durfte, hat im Vergleich klar verloren: sowohl zahlenmäßig als auch von den Kostümen her (Blau-Orange Oberteile und der obligatorische Hut). Ich will aber hier nicht über die Hüte lästern, weil in dem Moment hätt ich gern einen gehabt!!! Wir sind dann quer durch die Innenstadt zum Queen Victoria Market gegangen, unterwegs sind wir in eine Ausstellung über öffentliche Toiletten gestolpert, was sehr witzig war. Mir hat eigentlich die Idee in Anlehnung an Dr. Who am besten gefallen. ;-)
Im Queen Victoria Market wird so ungefähr alles verkauft: Schuhe, Spielzeug, T-Shirts, Unterwäsche, Obst und Gemüse, Fleisch, und was man eben sonst noch so kaufen können wollte. Zum Beispiel: Hüte. Ich hab ja wie erwähnt keine Sonnenbrille dabei gehabt, und fand die Sonne schon ziemlich fies am Kopf, und so einen Hut wollte ich eh schon seit Wochen. Also hab ich da einen anprobiert, aber der war richtig schwer und wahrscheinlich dann auch entsprechend heiß in der Sonne. Und überhaupt, ich mit Hut? Also ohne Hut weiter zu den Lebensmitteltheken. Und dann mit der kostenlosen City Circle Line Tram wieder zum Hotel - die langen Hosen doch gegen kurze austauschen. Die Tram fährt dabei mitten durch's Regierungsviertel, schaut ganz nett aus (besonders aus so einer süßen alten Holztram betrachtet). Am Nachmittag folgen wir dann einem Walk durch den Botanischen Garten - und langsam wird mir klar, warum ich bisher immer von Männern gehört hab, dass die Stadt so toll wär: überall Statuen mit nackten Frauen. ;-) Im Botanischen Garten findet eine Hochzeit neben der nächsten statt, wir sehen auch eine schottische Hochzeit inklusive Kilt und Dudelsackspieler. :-D Am Observatorium findet sich das Neutrino (und ein leckerer Kaffee):
Eigentlich bin ich ja total gegen kriegsverherrlichende Denkmäler (dummerweise sind die Aussies da ganz groß drin), aber der "Shrine of Remembrance" bietet einfach einen guten Blick auf die Stadt, deswegen haben wir doch hingeschaut. Es war zwanzig vor fünf, und deswegen hat der Wachmann gesagt, wir sollten doch lieber gleich hochgehen. Und was soll ich sagen? Der Blick rundum war echt klasse. :-) Dann sind wir wieder runter geschickt worden, weil sie zumachen wollten. ;-) Draußen angekommen durften wir dann dem Einholen der Flagge beiwohnen. So richtig mit Musik und allem drum und dran - man könnte aber von den Amis schon noch lernen, dass man danach die Flagge nicht einfach über die nächste Hecke wirft. *ggg* Direkt neben dem Shrine of Remembrance steht ein Gallipoli-Denkmal. Warum ist eigentlich diese Nation so stolz drauf, dass sie nichtmal Karten lesen können??? Mir wär das unglaublich peinlich - aber: andre Länder, andre Sitten.
Abends waren wir dann noch auf dem Rialto Tower, direkt zum Sonnenuntergang:
Zum "Feuerwerk" am Fluß (Gasverbrennungen, keine Raketen) haben wir's dann leider nicht mehr rechtzeitig geschafft, aber man kann ja nicht alles haben. ;-)
Der Sonntag wurde dann auch wieder mit einem sehr guten Frühstück gestartet, und dann sind wir auf dem Yarra nach Williamstown gefahren, die Strecke, die man da oben auf dem Bild sieht - und dann noch etwas weiter. Williamstown war nicht sooo spannend, aber schließlich haben wir ja auch kein Motorrad, im Gegensatz zu 75% aller anderen Gäste dort. Wir haben uns mit einem Eis in den Park gesetzt und die nächste Fähre nach St. Kilda genommen. Hat ziemlich geschaukelt auf dem Weg - ich hatte schon mit einem "Stuhl-über-Board-Manöver" gerechnet, aber wir haben dann doch keinen verloren. ;-)
St. Kilda war ganz lustig, aber auch heiß, und nach der erfolgreichen Suche nach einer Saftbar haben wir uns dann mit unserem kalten Saft in die gekühlte Tram zurück in die Stadt gesetzt. Mir hat's inzwischen mit der Sonne dann doch gereicht, und deswegen sind wir nochmal zum Queen Victoria Market gefahren, aber wir waren erst um 16.05h dort - um 16h machen die am Sonntag zu. :-/ Kein Hut für mich. :-/ Irgendwie waren wir dann doch ziemlich müde, von der Sonne und dem Besichtigen, und haben nach einem kurzen Abstecher ins Regierungsviertel dann einfach nur noch auf dem Federation Square einen Kaffee getrunken. ;-) Sehr zu meiner Überraschung liefen da auf einer Videoleinwand Comics (soweit, so gut), aber was für welche! Da wurde Hühnern und Hasen der Kopf runtergerissen, dass das Blut nur so spritzte, und dergleichen mehr! Ich mein, nix gegen Splatter-Comics, aber so auf dem Hauptplatz, mitten am Nachmittag, wenn da jede Menge Kinder rumlaufen?!?!?!?
Am Flughafen haben wir dann doch noch einen Hut für mich bekommen, ich hab mir nämlich am Sonntag Nachmittag einen Sonnenbrand am Kopf geholt und will das nicht wiederholen. ;-)
Mehr Fotos von allem, was wir so angeschaut haben, sind hier zu finden. :-D Melbourne ist super und einfach ganz anders als Sydney - auch ohne Statuen von nackten Männern. ;-)
Am Samstag haben wir uns nach einem sehr leckeren und ausgiebigen Frühstück auf den Weg gemacht, und ich hab gemerkt, dass es eben doch was ausmacht, die Sonnenbrille in Sydney zu lassen. :-( Wir sind vom Hotel aus zum Federation Square gegangen, auf dem ein Jugendorchester aus Kyoto gerade spielte. Teilweise wirklich sehr gute Solisten waren dabei und am Ende haben ein paar aus dem Orchester noch zum letzten Stück getanzt - wie das mit dem Cheerleading funktioniert, kann man vielleicht noch diskutieren, aber lustig war's auf jeden Fall. Die Australian Youth Band, die direkt danach spielen durfte, hat im Vergleich klar verloren: sowohl zahlenmäßig als auch von den Kostümen her (Blau-Orange Oberteile und der obligatorische Hut). Ich will aber hier nicht über die Hüte lästern, weil in dem Moment hätt ich gern einen gehabt!!! Wir sind dann quer durch die Innenstadt zum Queen Victoria Market gegangen, unterwegs sind wir in eine Ausstellung über öffentliche Toiletten gestolpert, was sehr witzig war. Mir hat eigentlich die Idee in Anlehnung an Dr. Who am besten gefallen. ;-)
Im Queen Victoria Market wird so ungefähr alles verkauft: Schuhe, Spielzeug, T-Shirts, Unterwäsche, Obst und Gemüse, Fleisch, und was man eben sonst noch so kaufen können wollte. Zum Beispiel: Hüte. Ich hab ja wie erwähnt keine Sonnenbrille dabei gehabt, und fand die Sonne schon ziemlich fies am Kopf, und so einen Hut wollte ich eh schon seit Wochen. Also hab ich da einen anprobiert, aber der war richtig schwer und wahrscheinlich dann auch entsprechend heiß in der Sonne. Und überhaupt, ich mit Hut? Also ohne Hut weiter zu den Lebensmitteltheken. Und dann mit der kostenlosen City Circle Line Tram wieder zum Hotel - die langen Hosen doch gegen kurze austauschen. Die Tram fährt dabei mitten durch's Regierungsviertel, schaut ganz nett aus (besonders aus so einer süßen alten Holztram betrachtet). Am Nachmittag folgen wir dann einem Walk durch den Botanischen Garten - und langsam wird mir klar, warum ich bisher immer von Männern gehört hab, dass die Stadt so toll wär: überall Statuen mit nackten Frauen. ;-) Im Botanischen Garten findet eine Hochzeit neben der nächsten statt, wir sehen auch eine schottische Hochzeit inklusive Kilt und Dudelsackspieler. :-D Am Observatorium findet sich das Neutrino (und ein leckerer Kaffee):
Eigentlich bin ich ja total gegen kriegsverherrlichende Denkmäler (dummerweise sind die Aussies da ganz groß drin), aber der "Shrine of Remembrance" bietet einfach einen guten Blick auf die Stadt, deswegen haben wir doch hingeschaut. Es war zwanzig vor fünf, und deswegen hat der Wachmann gesagt, wir sollten doch lieber gleich hochgehen. Und was soll ich sagen? Der Blick rundum war echt klasse. :-) Dann sind wir wieder runter geschickt worden, weil sie zumachen wollten. ;-) Draußen angekommen durften wir dann dem Einholen der Flagge beiwohnen. So richtig mit Musik und allem drum und dran - man könnte aber von den Amis schon noch lernen, dass man danach die Flagge nicht einfach über die nächste Hecke wirft. *ggg* Direkt neben dem Shrine of Remembrance steht ein Gallipoli-Denkmal. Warum ist eigentlich diese Nation so stolz drauf, dass sie nichtmal Karten lesen können??? Mir wär das unglaublich peinlich - aber: andre Länder, andre Sitten.
Abends waren wir dann noch auf dem Rialto Tower, direkt zum Sonnenuntergang:
Zum "Feuerwerk" am Fluß (Gasverbrennungen, keine Raketen) haben wir's dann leider nicht mehr rechtzeitig geschafft, aber man kann ja nicht alles haben. ;-)
Der Sonntag wurde dann auch wieder mit einem sehr guten Frühstück gestartet, und dann sind wir auf dem Yarra nach Williamstown gefahren, die Strecke, die man da oben auf dem Bild sieht - und dann noch etwas weiter. Williamstown war nicht sooo spannend, aber schließlich haben wir ja auch kein Motorrad, im Gegensatz zu 75% aller anderen Gäste dort. Wir haben uns mit einem Eis in den Park gesetzt und die nächste Fähre nach St. Kilda genommen. Hat ziemlich geschaukelt auf dem Weg - ich hatte schon mit einem "Stuhl-über-Board-Manöver" gerechnet, aber wir haben dann doch keinen verloren. ;-)
St. Kilda war ganz lustig, aber auch heiß, und nach der erfolgreichen Suche nach einer Saftbar haben wir uns dann mit unserem kalten Saft in die gekühlte Tram zurück in die Stadt gesetzt. Mir hat's inzwischen mit der Sonne dann doch gereicht, und deswegen sind wir nochmal zum Queen Victoria Market gefahren, aber wir waren erst um 16.05h dort - um 16h machen die am Sonntag zu. :-/ Kein Hut für mich. :-/ Irgendwie waren wir dann doch ziemlich müde, von der Sonne und dem Besichtigen, und haben nach einem kurzen Abstecher ins Regierungsviertel dann einfach nur noch auf dem Federation Square einen Kaffee getrunken. ;-) Sehr zu meiner Überraschung liefen da auf einer Videoleinwand Comics (soweit, so gut), aber was für welche! Da wurde Hühnern und Hasen der Kopf runtergerissen, dass das Blut nur so spritzte, und dergleichen mehr! Ich mein, nix gegen Splatter-Comics, aber so auf dem Hauptplatz, mitten am Nachmittag, wenn da jede Menge Kinder rumlaufen?!?!?!?
Am Flughafen haben wir dann doch noch einen Hut für mich bekommen, ich hab mir nämlich am Sonntag Nachmittag einen Sonnenbrand am Kopf geholt und will das nicht wiederholen. ;-)
Mehr Fotos von allem, was wir so angeschaut haben, sind hier zu finden. :-D Melbourne ist super und einfach ganz anders als Sydney - auch ohne Statuen von nackten Männern. ;-)
Mittwoch, Januar 04, 2006
Sightseeing
Wir haben die ersten zwei Tage des Jahres für noch mehr Sightseeing genutzt, nachdem wir ja endlich in die Museen gefunden haben, wollten wir natürlich auch auf den Sydney (AMP) Tower. Leider ist das Wetter dann abends nicht mehr so wolkenlos gewesen wie noch am Vormittag, aber es war trotzdem toll da oben. Immer wieder belustigend sind die ganzen normalen Touristen: Die Blue Mountains waren trotz Wolken einwandfrei zu sehen und auch glasklar als Berge zu erkennen - vor allem durch die Ferngläser, die Richtung Westen installiert sind. Trotzdem fing ein Ehepaar neben uns an, darüber zu diskutieren, warum man denn nur die Berge nicht sehen könnte. ;-) (Man kann die sogar vom Meer aus sehen, ganz ohne oben auf dem Fernsehturm zu sein!) Die Blue Mountains sind uralt und entsprechend verwittert, wenn man also nach spektakulären Gipfeln sucht, wird man garantiert enttäuscht. :-P Naja, wir haben sogar unser Haus sehen können und hatten unseren Spaß: Beweisfotos.
Nur der Weg runter hat sich als äußerst schwierig herausgestellt: einer der drei Aufzüge war wohl kaputt (natürlich genau der, mit dem wir hoch gefahren sind), und es gab eine ewig lange Schlange. Die Eintrittskarten für den Tower beinhalten auch den OzTrek, eine eher gutgemeinte als gutgemachte Tour durch Australien. Jedenfalls haben wir die eh erst nach der Fahrt auf den Turm gemacht, und die Führerin hat am Ende der Tour alle gewarnt, dass man mit mehr als 1h Wartezeit rechnen muss, wenn man jetzt noch auf den Turm hoch fährt. ;-) *puh* Glück gehabt!
Am Montag, 02.01., war ja hier auch noch Feiertag, und weil das Wetter endlich erträglich war sind wir mit dem Zug richtung Süden in den Heathcote National Park gefahren. Optimales Timing auf der ganzen Strecke: Kaum hatten wir Fahrkarten und waren am Bahnsteig, da kam der Zug, der glücklicherweise ein paar Minuten Verspätung hatte. Und zurück standen wir an einer roten Fußgängerampel über die Autobahn (andre Länder, andre Sitten) als der Zug in den Bahnhof einfuhr. Die Ampel ist grün geworden, und wir haben den Zug tatsächlich noch erwischt! (Abgesehen davon war das Gesamt-Timing auch perfekt: genau der richtige Tag zum Wandern.) Die Wegbeschreibung versprach einen "vielbegangenen Weg", wir haben aber trotzdem Spinnennetze einsammeln dürfen und niemand anderen getroffen. ;-) Die Fotos zeigen unter anderem das lästigste Feature des Wegs: FLIEGEN. Immer, überall. Das angenehmste war eigentlich ein bißchen Gegenwind, dann waren die Viecher wenigstens nur noch auf dem Rücken. Ich finde, die Vögel und Spinnen könnten da öfter mal ein Festmahl abhalten... Ansonsten war der Weg ganz nett, nicht besonders spektakulär, aber auf jeden Fall eine gute Sache: mit dem Zug erreichbar, viele verschiedene Arten von Eukalyptuswald und im Frühling jede Menge blühende Gymea Lilies.
Nur der Weg runter hat sich als äußerst schwierig herausgestellt: einer der drei Aufzüge war wohl kaputt (natürlich genau der, mit dem wir hoch gefahren sind), und es gab eine ewig lange Schlange. Die Eintrittskarten für den Tower beinhalten auch den OzTrek, eine eher gutgemeinte als gutgemachte Tour durch Australien. Jedenfalls haben wir die eh erst nach der Fahrt auf den Turm gemacht, und die Führerin hat am Ende der Tour alle gewarnt, dass man mit mehr als 1h Wartezeit rechnen muss, wenn man jetzt noch auf den Turm hoch fährt. ;-) *puh* Glück gehabt!
Am Montag, 02.01., war ja hier auch noch Feiertag, und weil das Wetter endlich erträglich war sind wir mit dem Zug richtung Süden in den Heathcote National Park gefahren. Optimales Timing auf der ganzen Strecke: Kaum hatten wir Fahrkarten und waren am Bahnsteig, da kam der Zug, der glücklicherweise ein paar Minuten Verspätung hatte. Und zurück standen wir an einer roten Fußgängerampel über die Autobahn (andre Länder, andre Sitten) als der Zug in den Bahnhof einfuhr. Die Ampel ist grün geworden, und wir haben den Zug tatsächlich noch erwischt! (Abgesehen davon war das Gesamt-Timing auch perfekt: genau der richtige Tag zum Wandern.) Die Wegbeschreibung versprach einen "vielbegangenen Weg", wir haben aber trotzdem Spinnennetze einsammeln dürfen und niemand anderen getroffen. ;-) Die Fotos zeigen unter anderem das lästigste Feature des Wegs: FLIEGEN. Immer, überall. Das angenehmste war eigentlich ein bißchen Gegenwind, dann waren die Viecher wenigstens nur noch auf dem Rücken. Ich finde, die Vögel und Spinnen könnten da öfter mal ein Festmahl abhalten... Ansonsten war der Weg ganz nett, nicht besonders spektakulär, aber auf jeden Fall eine gute Sache: mit dem Zug erreichbar, viele verschiedene Arten von Eukalyptuswald und im Frühling jede Menge blühende Gymea Lilies.
Montag, Januar 02, 2006
Mehr Service
Wir wollten ja nie viel Zeit in den Blog investieren, aber inzwischen spielen wir immer mehr damit (Flickr-Badge, mehr Fotos, bunte Schrift,...), und deswegen hab ich beschlossen, dass wir auch mal was nur für euch tun. Damit endlich alle unabhängig von Betriebssystem und Browser (und Gerät überhaupt) einen RSS Feed bekommen, hab ich einen eingerichtet. In den Links gibt's direkt in unserer Link-Liste, für Leute, die keinen RSS Reader haben oder einfach sowieso lieber Emails wollen, gibt's auch die Möglichkeit, sich jeden neuen Eintrag per Email schicken zu lassen. Viel Spaß damit!
Sonntag, Januar 01, 2006
A safe and prosperous new year!
Hoffentlich seid ihr inzwischen alle genauso gut ins neue Jahr gerutscht, wie wir das vorgemacht haben! Wir wünschen euch allen ein spannendes, glückliches neues Jahr - der Wunsch der City of Sydney (=Überschrift) ist ein bißchen konservativ, oder? ;-)
Ein paar Wahnsinnige haben sich tatsächlich gestern schon um 9Uhr früh einen Platz gesichert, wo sie das Feuerwerk beobachten konnten - da sind wir grad mal aufgestanden. ;-) Und weil's mal wieder unglaublich warm draußen war, sind wir in ein Museum geflohen - die haben nämlich Klimaanlage, und so langsam entwickeln wir da ein gewisses Verständnis für den Sinn dieser Erfindung. *g* Jedenfalls waren wir im Museum of Sydney, wo wir auch schon ewig mal hin wollten, und wo es momentan eine Ausstellung über Bondi gibt. Das Museum ist nicht schlecht - aber einmal hingehen reicht wohl, um alles zu sehen. Die Ausstellung über Bondi war klasse, aber so ein Museum über diese Stadt könnte noch einiges größer sein und deutlich mehr Aspekte zeigen... Besonders gut gefallen hat mir, dass sie die Neugier der Menschen ausnutzen, einige Exponate verstecken sich in Schubladen, in denen ein Licht angeht, wenn man sie öffnet - ist nicht so langweilig wie viele andere Museen. :-D
Nach unserem Museumsbesuch waren die Strassen schon gesperrt, und am Circular Quay schon ziemlich viel Leute unterwegs - in den Macca wär man wohl eh nicht mehr rein gekommen, aber immerhin bei Starbucks war noch ein Cappucino und ein Platz im Kühlen zu finden. :-) Trotz aller Verzögerungstaktiken sind wir viel zu früh im Löwenbräu angekommen - 2h vor den anderen. Aber so eine Radler-Maß hilft, die Zeit zu überbrücken. ;-) Wir haben den Rest des Abends unabsichtlich perfekt hinbekommen: Nach der Vorspeise gab's um 21Uhr das erste Feuerwerk (und das war keineswegs klein, sondern schon recht beeindruckend) und der erste Teil des Herzchens an der Brücke begann zu leuchten. Am Tisch wartete dann schon die Hauptspeise. Eigentlich müßte heute schlechtes Wetter sein, weil unsere beiden Schweinshaxnesser kapituliert haben, aber vielleicht ist ja schlechtes Wetter hier auch einfach anders definiert als in Deutschland: Sonne ohne auch nur ein Wölkchen am Himmel und knapp 40 Grad... (wir sitzen drin und freuen uns über die Klimaanlage) Um 22Uhr gab's kein Feuerwerk, aber der nächste Teil des Herzchens wurde erleuchtet und im Hafen gab's eine Herzparade in Form bunt beleuchteter Schiffe. :-D
Nach dem Nachtisch wollten wir gegen 23 Uhr dann auch zu den besseren Plätzen für das große Feuerwerk um Mitternacht, aber der Eingang war gesperrt, weil schon zuviel Leute drin waren. Stand jedenfalls auf dem Schild - aber irgendwie wußten das die Leute von der Security wohl nicht, und haben uns trotzdem reingelassen. *g* Netterweise haben wir dann auch noch Eintrittskarten für die VIP-Area geschenkt bekommen, und sind so in den gleichen Genuß gekommen, wie die Leute, die seit 9Uhr morgens in der Hitze gesessen sind. :-P Das Feuerwerk um Mitternacht war absolut klasse, der Bericht in der Tagesschau wird dem nichtmal ansatzweise gerecht! Danach ist dann leider aus weiterfeiern nix mehr geworden, die Bars hatten entweder zu oder eben vorher Tickets verkauft. Jedenfalls haben wir bei angenehmen 25 Grad einen netten Spaziergang nach Hause gemacht, und das war eigentlich ein guter Abschluß - alles andere hätte heute vermutlich einen fiesen Kater verursacht. *g*
Abonnieren
Posts (Atom)