zum letzten Eintrag:
Also, wir haben uns nicht in irgendeiner Kneipe eingemietet, sondern tatsächlich im Löwenbräu. Eigentlich ist das ja nicht wirklich so toll, weil hier um die Ecke gibt's schließlich Erdinger (also quasi richtiges Bier), aber hier um die Ecke ist halt nicht mit gutem Blick auf's Feuerwerk verbunden.
Heilig Abend war fast wie daheim, aber eben nur fast. Mir hat der Rest der Ums-Päckchen-Würfler schon sehr gefehlt... Und unsere Schokoweihnachtskugeln wollten wir dann auch nicht wirklich essen, war auch besser, weil die waren geschmolzen. ;-) Zum Singen kann ich nur sagen: Was für ein Glück dass ich altes Heidenkind mein Kirchengesangbuch mit umgezogen hab - das mit den Texten wär sonst doch eher schwierig geworden. Damit das Christkind vor lauter Graus unsere Packerl nicht gleich wieder mitnimmt, haben wir dann aber recht bald wieder aufgehört mit dem Singen, und haben stattdessen die Packerl ausgepackt. :-D
In Australien ist ja Weihnachten eh erst am 25.12., und da geht man traditionell an den Strand. Das mussten wir natürlich auch probieren, obwohl wir ohne Weihnachtsmann-Zipfelmütze oder Rentier-Geweih schon echt aufgefallen sind. *g* An diesen Teil von Weihnachten mitten im Sommer könnt ich mich glatt gewöhnen (den Strand, nicht die komischen Kostüme)...
Zum Thema Geburtstag: mit Wünschen soll man echt vorsichtig sein: ich hab mir früher immer eine Geburtstagsparty im Sommer gewünscht und fand, dass meine Eltern das mit dem Timing ziemlich verbockt haben. ABER: lieber Weihnachten im Winter, dafür mit Freunden! (Vielleicht hätt ich das genauer spezifizieren müssen, aber irgendwas wär dann trotzdem schief gegangen, wetten?) War aber trotzdem ein schöner Tag. :-D
Donnerstag, Dezember 29, 2005
Weihnachten ueberstanden
Nachdem nun das grosse Weihnachtsfest vorbei ist, arbeiten wir schon ganz gross auf das neue Jahr zu. Wir werden versuchen einen Blick auf die Harbour Bridge zu bekommen und haben uns deswegen schon dort in einer Kneipe eingemietet. War uebrigens billiger mit Menu als auf eine Insel mitten im Hafen zu gehen, wo man alles selbst mit bringen muss.
Heilig Abend haben wir zusammen mit einem Arbeitkollegen verbracht und genauso gefeiert wie zu Hause in Deutschland. Sogar Gitarre gespielt und Weihnachtslieder gesungen ;)
Sonntag gings dann ganz klassisch an den Strand zum Baden. Es war jede Menge los und so sind wir nichtmal auf die erste Faehre nach Manly drauf gekommen. Wir mussten dann fast eine Stunde warten und konnten dann erst nach Manly fahren, da der Andrang so gross war. Der Strand war sehr schoen und ihr koennt sogar ein paar Bilder hier bewundern.
Montag war dann der Start zum Sydney nach Hobart Segelrennen. Den Start haben wir und vom South Head angekuckt, der den Besten Ausblick auf den Start und den restlichen Rennverlauf gab, da man dort sowohl den Hafen, als auch den Pazifik beobachten kann. Unsere Bilder findet ihr auch mal wieder online.
Danach gabs dann BBQ bei einem Kollegen von mir. Also insgesamt ein schoener fauler Tag.
An Julia's Geburtstag waren wir dann im Power House Museum, welches sehr dem Deutschen Musseum aehnelt. Ist durchaus ein sehenswertes Museum. Ein Wunder, dass wir dort noch nicht frueher waren. Am Abend gabs dann noch King Kong zu sehen, der nicht wirklich sehr ueberzeugend war. Irgendwie hat Peter Jackson schon bessere Filme gemacht. Aber vielleicht ist das Problem auch einfach die Story.
Heilig Abend haben wir zusammen mit einem Arbeitkollegen verbracht und genauso gefeiert wie zu Hause in Deutschland. Sogar Gitarre gespielt und Weihnachtslieder gesungen ;)
Sonntag gings dann ganz klassisch an den Strand zum Baden. Es war jede Menge los und so sind wir nichtmal auf die erste Faehre nach Manly drauf gekommen. Wir mussten dann fast eine Stunde warten und konnten dann erst nach Manly fahren, da der Andrang so gross war. Der Strand war sehr schoen und ihr koennt sogar ein paar Bilder hier bewundern.
Montag war dann der Start zum Sydney nach Hobart Segelrennen. Den Start haben wir und vom South Head angekuckt, der den Besten Ausblick auf den Start und den restlichen Rennverlauf gab, da man dort sowohl den Hafen, als auch den Pazifik beobachten kann. Unsere Bilder findet ihr auch mal wieder online.
Danach gabs dann BBQ bei einem Kollegen von mir. Also insgesamt ein schoener fauler Tag.
An Julia's Geburtstag waren wir dann im Power House Museum, welches sehr dem Deutschen Musseum aehnelt. Ist durchaus ein sehenswertes Museum. Ein Wunder, dass wir dort noch nicht frueher waren. Am Abend gabs dann noch King Kong zu sehen, der nicht wirklich sehr ueberzeugend war. Irgendwie hat Peter Jackson schon bessere Filme gemacht. Aber vielleicht ist das Problem auch einfach die Story.
Freitag, Dezember 23, 2005
Weisse Weihnachten
So schaut "Weisse Weihnachten" in Australien aus. ;-) Das Bild ist allerdings nicht von uns, sondern ich hab es nach einer ähnlichen Idee hier gefunden - war einfach zu verlockend. Jedenfalls sind die Krawalle wohl endlich wirklich vorbei - ob hier irgendwer wirklich was draus lernt, weiß ich nicht. Trotzdem steht der Weihnachtsstimmung nichts mehr im Wege: angeblich gibt's morgen 38 Grad und Sonne. ;-) Wir haben zwar immer noch keinen Weihnachtsbaum - auch wenn's gestern echt knapp war. Allerdings war der wirklich so häßlich, dass man sich diesen "Scherz" nicht länger als 2 Minuten hätte anschauen können. Aber vermutlich wird das Essen auch ohne Baum lecker, und wir dürfen die Geschenke ja eh schon ein paar Stunden vor euch auspacken! :-P
Wir wünschen euch allen ein schönes und friedliches Weihnachtsfest!
Dienstag, Dezember 20, 2005
Urlaub (Teil 7) und (keine) Weihnachtsstimmung in Sydney
Heimfahrt auf der Spirit of Tasmania (03.12./04.12.)
Wir haben ziemlich heftigen Wind, und die Spirit of Tasmania bietet eine recht nette Angriffsfläche: teilweise sieht man aus dem Fenster nur Himmel oder nur Wasser. Aber alles nicht so schlimm, eigentlich angenehmer, als die vielen kleineren Wellen auf der Hinfahrt. Jedenfalls ist schlechtes Wetter als wir Tasmanien verlassen - schade nur, dass der Urlaub schon vorbei ist. Wir haben in den zwei Wochen so viel gesehen und erlebt!
Als passendes Ende für den Urlaub kommen wir endlich mal "richtig" in Sydney an: per Schiff im Hafen. Das macht echt einen riesigen Unterschied!!! Wenn man am Flughafen landet, dann geht das immer alles ganz schnell, und ein Flughafen ist halt wie jeder andere auch. Man geht raus auf den Parkplatz, und ist halt irgendwie in der Stadt, im Verkehr. Wenn man mit dem Auto ankommt, steht man meistens im Stau, und so richtig angekommen ist man dann ja eh erst, wenn man das Auto in der Garage parkt und auslädt. Aber wenn man mit dem Schiff ankommt, dann kann man die Skyline von Sydney schon sehr lange sehen. Man fährt parallel zur Küste, sieht den Fernsehturm, die anderen Hochhäuser, den Flughafen. Kurz vor der Einfahrt in die Bucht sieht man die Harbourbridge kurz, und dann fährt man in den riesigen Port Jackson, abgegrenzt durch South und North Head. Und plötzlich sind da jede Menge anderer: Segler, Fähren, Motorboote... Man sieht Sydney und North Sydney aus verschiedenen Perspektiven, fährt vorbei an der Oper und unter der Harbour Bridge durch. Und wenn das Schiff dann in Darling Harbour anlegt, dann ist man zwar auch plötzlich mitten in der Stadt und mitten im Verkehr, aber eben doch irgendwie daheim angekommen.
In unserer Wohnung hat uns dann erstmal eine dicke Kakerlake im Wohnzimmer begrüßt *ieeeehhhh*, aber das hat irgendwie ganz gut gepaßt. ;-) Und weil wir unseren Urlaub perfekt geplant haben, war dann abends noch Weihnachtsfeier in The Rocks angesagt.
(Keine) Weihnachtsstimmung in Sydney
Soviel zum Urlaub, zurück in die Gegenwart. Seit gestern sind hier die Krawalle offiziell beendet. Ich hoffe, dass das Thema damit nicht auch als abgehandelt gilt - die Australier haben meiner Ansicht nach da noch massiven Diskussionbedarf. Ich war die letzte Woche zu deprimiert, um viel dazu zu schreiben, aber ich möchte das jetzt noch nachholen. Am Sonntag als wir aus dem Urlaub zurück kamen, sind in Cronulla im Süden von Sydney zwei Surf Lifesavers krankenhausreif geschlagen worden. Eine Gruppe junger Männer hatte am Strand Fußballl gespielt und dadurch andere beim Sonnenbaden gestört. Die Lifesaver baten darum, das Fußballspiel woanders abzuhalten, und daraus ist dann wohl der Streit eskaliert. Die Fußballspieler - alles Australier, aber wohl libanesischer Herkunft, waren daran garantiert genauso schuld, wie die Lifesaver - nur waren sie mehr und hatten entsprechend die Oberhand beim Prügeln. Eine ganze Woche lang wurden Emails und SMS verschickt (die dann auch jeweils in den Nachrichten im Radio, Fernsehen, Zeitungen und Internet zitiert wurden), dass man sich dann am folgenden Sonntag, 11.12.2005, in Cronulla am Strand zum Prügeln trifft, nach dem Motto: Der Strand gehört den Weißen und muß verteidigt werden, gegen Südeuropäer, die ja sowieso alle Moslems wären. Wie dumm allein die Verfasser solcher Nachrichten sind, ist das eine, aber ein paar vereinzelte Deppen gibt's immer. Dass der Inhalt dieser Nachrichten dann von allen Medien auch noch weiterverbreitet wurde: blöd. Aber dass dann am Sonntag wirklich 5000(!!!) besoffene Rassisten am Strand stehen, gegen 60 Polizisten, das hätt ich nicht gedacht. Und da sich die Gegenseite am Strand nicht hat blicken lassen, sind die dann quer durch Cronulla zur Mall und zum Bahnhof gezogen um Leute zu verprügeln. Das ging dann die ganze letzte Woche munter weiter, die Prügeleien haben sich ausgebreitet, auf andere Städte übergegriffen. Nur in unserem ach so bekannten "Problemviertel", da war's ruhig - abgesehen von den Polizeiautos, die alle 5 Minuten unten auf der Straße rumgefahren sind. Jedenfalls haben sie hier Leute mit Schwertern (!!!) festgenommen, andere, die Molotov-Cocktails im Auto hatten, und sogar welche, die mit Benzinbomben im Bus (!!!!!!!!) unterwegs waren. Um dem ganzen Herr zu werden, wurde hier der Ausnahmezustand verhängt, es durfte kein Alkohol ausgeschenkt werden (in Hotels am Strand), manche Viertel wurden von der Polizei gesperrt und jeder der rein oder raus wollte, durfte sein Auto durchsuchen lassen. Und jetzt am Wochenende wurden die Strände zwischen Wollongong (Stadt südlich von Sydney) und Newcastle (Stadt nördlich von Sydney) gesperrt. Unter anderem auch der Bondi Beach. HABEN DIE EIGENTLICH ALLE WAS AN DER WAFFEL HIER?!?!?!????!??!?!?!? Die ganzen ach so tollen Weißen, die sich gegen andere Hautfarben und Religionen "wehren" wollen, haben eigentlich Advent, sind ja ach so stolz drauf, Christen zu sein. Und auch wenn der Sommer in New South Wales sicher nicht so nachdenklich stimmt, wie der Winter in Deutschland: Weihnachten rückt näher. Und wenn sie alle drauf bestehen, dass Moslems böse sind, dann sollten sie sich doch mit ihrer eigenen Religion beschäftigen. Ich weiß, ich erwarte zuviel von vielen Mitmenschen. Aber mich regt das einfach auf! Mir ist es echt noch nie passiert, dass ich mich so geschämt habe! Rassismus funktioniert nämlich in beide Richtungen: nicht nur die, die angeblich weniger wert wären, können ihre Hautfarbe nicht ändern: ich kann das auch nicht, um mich von diesen Deppen für jeden klar sichtbar abzugrenzen. :-( Und kann mir mal bitte einer erklären, warum weltweit IMMER die Weißen sich für was besseres halten??!?!?!?! Einerseits sind die "Weißen" soooooo stolz auf ihre Hautfarbe, und dann legen sie sich hier an den Strand - den sie wohlgemerkt gegen dunkelhäutigere verteidigen wollen - um braun zu werden?!?!?!?!?!?!?!?!?!?! Was denn jetzt, weiß oder braun??? Der Premierminister von Australien sagt dann auch noch: Nein, das hat nichts mit Rassismus zu tun. Und außerdem sieht das ja auf der restlichen Welt eh niemand.
Aber darüber fang ich jetzt nicht an, mich aufzuregen, der Mann repräsentiert seine Landsleute in allem recht gut. Achja, das hat alles übrigens kaum was mit Bildung zu tun: im Juli hat ja hier ein Professor laut gesagt, dass er meint, Australien sollte den Weißen vorbehalten sein. (Es ging nicht um Australier sondern wirklich um Weiße: der gute Mann ist Kanadier.) Und er wurde bis heute NICHT gefeuert. Einen gewissen Nationalstolz (nicht zu verwechseln mit Nationalismus!!!) kann ich nachvollziehen, Australien ist ein tolles Land das eigentlich unheimlich viel zu bieten hat. Aber Rassisten, die "Waltzing Matilda" und "Advance Australia Fair" (die inoffizielle und die offizielle Nationalhymne) singen, um sich als Mob in Stimmung zu bringen, die versteh ich einfach nicht.
Wir haben ziemlich heftigen Wind, und die Spirit of Tasmania bietet eine recht nette Angriffsfläche: teilweise sieht man aus dem Fenster nur Himmel oder nur Wasser. Aber alles nicht so schlimm, eigentlich angenehmer, als die vielen kleineren Wellen auf der Hinfahrt. Jedenfalls ist schlechtes Wetter als wir Tasmanien verlassen - schade nur, dass der Urlaub schon vorbei ist. Wir haben in den zwei Wochen so viel gesehen und erlebt!
Als passendes Ende für den Urlaub kommen wir endlich mal "richtig" in Sydney an: per Schiff im Hafen. Das macht echt einen riesigen Unterschied!!! Wenn man am Flughafen landet, dann geht das immer alles ganz schnell, und ein Flughafen ist halt wie jeder andere auch. Man geht raus auf den Parkplatz, und ist halt irgendwie in der Stadt, im Verkehr. Wenn man mit dem Auto ankommt, steht man meistens im Stau, und so richtig angekommen ist man dann ja eh erst, wenn man das Auto in der Garage parkt und auslädt. Aber wenn man mit dem Schiff ankommt, dann kann man die Skyline von Sydney schon sehr lange sehen. Man fährt parallel zur Küste, sieht den Fernsehturm, die anderen Hochhäuser, den Flughafen. Kurz vor der Einfahrt in die Bucht sieht man die Harbourbridge kurz, und dann fährt man in den riesigen Port Jackson, abgegrenzt durch South und North Head. Und plötzlich sind da jede Menge anderer: Segler, Fähren, Motorboote... Man sieht Sydney und North Sydney aus verschiedenen Perspektiven, fährt vorbei an der Oper und unter der Harbour Bridge durch. Und wenn das Schiff dann in Darling Harbour anlegt, dann ist man zwar auch plötzlich mitten in der Stadt und mitten im Verkehr, aber eben doch irgendwie daheim angekommen.
In unserer Wohnung hat uns dann erstmal eine dicke Kakerlake im Wohnzimmer begrüßt *ieeeehhhh*, aber das hat irgendwie ganz gut gepaßt. ;-) Und weil wir unseren Urlaub perfekt geplant haben, war dann abends noch Weihnachtsfeier in The Rocks angesagt.
(Keine) Weihnachtsstimmung in Sydney
Soviel zum Urlaub, zurück in die Gegenwart. Seit gestern sind hier die Krawalle offiziell beendet. Ich hoffe, dass das Thema damit nicht auch als abgehandelt gilt - die Australier haben meiner Ansicht nach da noch massiven Diskussionbedarf. Ich war die letzte Woche zu deprimiert, um viel dazu zu schreiben, aber ich möchte das jetzt noch nachholen. Am Sonntag als wir aus dem Urlaub zurück kamen, sind in Cronulla im Süden von Sydney zwei Surf Lifesavers krankenhausreif geschlagen worden. Eine Gruppe junger Männer hatte am Strand Fußballl gespielt und dadurch andere beim Sonnenbaden gestört. Die Lifesaver baten darum, das Fußballspiel woanders abzuhalten, und daraus ist dann wohl der Streit eskaliert. Die Fußballspieler - alles Australier, aber wohl libanesischer Herkunft, waren daran garantiert genauso schuld, wie die Lifesaver - nur waren sie mehr und hatten entsprechend die Oberhand beim Prügeln. Eine ganze Woche lang wurden Emails und SMS verschickt (die dann auch jeweils in den Nachrichten im Radio, Fernsehen, Zeitungen und Internet zitiert wurden), dass man sich dann am folgenden Sonntag, 11.12.2005, in Cronulla am Strand zum Prügeln trifft, nach dem Motto: Der Strand gehört den Weißen und muß verteidigt werden, gegen Südeuropäer, die ja sowieso alle Moslems wären. Wie dumm allein die Verfasser solcher Nachrichten sind, ist das eine, aber ein paar vereinzelte Deppen gibt's immer. Dass der Inhalt dieser Nachrichten dann von allen Medien auch noch weiterverbreitet wurde: blöd. Aber dass dann am Sonntag wirklich 5000(!!!) besoffene Rassisten am Strand stehen, gegen 60 Polizisten, das hätt ich nicht gedacht. Und da sich die Gegenseite am Strand nicht hat blicken lassen, sind die dann quer durch Cronulla zur Mall und zum Bahnhof gezogen um Leute zu verprügeln. Das ging dann die ganze letzte Woche munter weiter, die Prügeleien haben sich ausgebreitet, auf andere Städte übergegriffen. Nur in unserem ach so bekannten "Problemviertel", da war's ruhig - abgesehen von den Polizeiautos, die alle 5 Minuten unten auf der Straße rumgefahren sind. Jedenfalls haben sie hier Leute mit Schwertern (!!!) festgenommen, andere, die Molotov-Cocktails im Auto hatten, und sogar welche, die mit Benzinbomben im Bus (!!!!!!!!) unterwegs waren. Um dem ganzen Herr zu werden, wurde hier der Ausnahmezustand verhängt, es durfte kein Alkohol ausgeschenkt werden (in Hotels am Strand), manche Viertel wurden von der Polizei gesperrt und jeder der rein oder raus wollte, durfte sein Auto durchsuchen lassen. Und jetzt am Wochenende wurden die Strände zwischen Wollongong (Stadt südlich von Sydney) und Newcastle (Stadt nördlich von Sydney) gesperrt. Unter anderem auch der Bondi Beach. HABEN DIE EIGENTLICH ALLE WAS AN DER WAFFEL HIER?!?!?!????!??!?!?!? Die ganzen ach so tollen Weißen, die sich gegen andere Hautfarben und Religionen "wehren" wollen, haben eigentlich Advent, sind ja ach so stolz drauf, Christen zu sein. Und auch wenn der Sommer in New South Wales sicher nicht so nachdenklich stimmt, wie der Winter in Deutschland: Weihnachten rückt näher. Und wenn sie alle drauf bestehen, dass Moslems böse sind, dann sollten sie sich doch mit ihrer eigenen Religion beschäftigen. Ich weiß, ich erwarte zuviel von vielen Mitmenschen. Aber mich regt das einfach auf! Mir ist es echt noch nie passiert, dass ich mich so geschämt habe! Rassismus funktioniert nämlich in beide Richtungen: nicht nur die, die angeblich weniger wert wären, können ihre Hautfarbe nicht ändern: ich kann das auch nicht, um mich von diesen Deppen für jeden klar sichtbar abzugrenzen. :-( Und kann mir mal bitte einer erklären, warum weltweit IMMER die Weißen sich für was besseres halten??!?!?!?! Einerseits sind die "Weißen" soooooo stolz auf ihre Hautfarbe, und dann legen sie sich hier an den Strand - den sie wohlgemerkt gegen dunkelhäutigere verteidigen wollen - um braun zu werden?!?!?!?!?!?!?!?!?!?! Was denn jetzt, weiß oder braun??? Der Premierminister von Australien sagt dann auch noch: Nein, das hat nichts mit Rassismus zu tun. Und außerdem sieht das ja auf der restlichen Welt eh niemand.
Aber darüber fang ich jetzt nicht an, mich aufzuregen, der Mann repräsentiert seine Landsleute in allem recht gut. Achja, das hat alles übrigens kaum was mit Bildung zu tun: im Juli hat ja hier ein Professor laut gesagt, dass er meint, Australien sollte den Weißen vorbehalten sein. (Es ging nicht um Australier sondern wirklich um Weiße: der gute Mann ist Kanadier.) Und er wurde bis heute NICHT gefeuert. Einen gewissen Nationalstolz (nicht zu verwechseln mit Nationalismus!!!) kann ich nachvollziehen, Australien ist ein tolles Land das eigentlich unheimlich viel zu bieten hat. Aber Rassisten, die "Waltzing Matilda" und "Advance Australia Fair" (die inoffizielle und die offizielle Nationalhymne) singen, um sich als Mob in Stimmung zu bringen, die versteh ich einfach nicht.
Sonntag, Dezember 18, 2005
Taipei (Part 2)
Heute wurde ich vom Kunden durch Taipei gefuehrt und so wurde ich erstmal mit dem Auto abgeholt und wir sind dann zusammen in den National Park, der direkt an Taipei grenzet gefahren. Der National Park heisst Yangmingshan National Park und umfasst die Berg Rund um Taipei. Leider war das Wetter nicht alzu schoen und wir konnten die wunderschoene Aussicht nicht wirklich geniessen. Was hier auffaellt: Trotz schlechten Wetters und Kaelte sind jede Menge wanderer unterwegs und sogar Fahrradfahrer. Sind halt sehr sportlich die Taiwanesen.
Zum Mittagessen gings dann ab in das Aussichtsrestaurant 'White Cloud Orchids' mit wunderbaren Blick ueber Taipei.
Weiter mit der Tour zum Konfuzius Tempel. Ansich ist der Tempel sehr schoen, allerdings ist er Mitten in Einflugschneise zum Regionalflueghafen. Dadurch nicht wirklich meditativ. Aber das stoert hier niemanden. Lautstaerke ist man ja ueberall gewoehnt. Umso lauter umso besser.
Weiter gehts dann zu einem chinsesischen Garten. Dem 'Lin Family Mansion'. Frueher verwaltete die Familie von dort ein riessiges Farmland, heute ist das Mansion leider umgeben von lauter Wohnhochhaeusern. Der Garten ist wunderschoen verwinkelt und sehr schoen angelegt.
Zum Mittagessen gings dann ab in das Aussichtsrestaurant 'White Cloud Orchids' mit wunderbaren Blick ueber Taipei.
Weiter mit der Tour zum Konfuzius Tempel. Ansich ist der Tempel sehr schoen, allerdings ist er Mitten in Einflugschneise zum Regionalflueghafen. Dadurch nicht wirklich meditativ. Aber das stoert hier niemanden. Lautstaerke ist man ja ueberall gewoehnt. Umso lauter umso besser.
Weiter gehts dann zu einem chinsesischen Garten. Dem 'Lin Family Mansion'. Frueher verwaltete die Familie von dort ein riessiges Farmland, heute ist das Mansion leider umgeben von lauter Wohnhochhaeusern. Der Garten ist wunderschoen verwinkelt und sehr schoen angelegt.
Samstag, Dezember 17, 2005
Taipei
Nachdem ich diese Woche in Taipei bin gibt es einen kleinen Bericht aus der Stadt 'die niemals schlaeft'. Aehm, war das nicht New York? Naja, egal, ist auf jeden Fall auch das Moto von Taipei.
Bin zwar schon seit Mittwoch hier, aber ich habe heute den ersten Tag frei gehabt und dann gings heute auch gleich mal ab in die Stadt. Alle Leute haben mich hier schon gewarnt, dass es super schwer waere durch die Gegend zu kommen, da niemand Englisch sprechen wuerde. Bisher hatte ich aber damit gar keine Probleme. Junge Leute sprechen sowieso alle Englisch und sonst muss man sich mit Haenden und Fuessen oder Schluesselwoerter durch schlagen. Aber alles nicht kompliziert, da die Menschen unheimlich hilfsbereit und liebenswuerdig sind. Witzig ist, dass man sich hier gruesst, wenn man einen westlich aussehenden Menschen trifft. Gibt nicht besonders viele von denen in Taipei, so ist man wahrscheinlich froh, wenn man ab und zu einen trifft.
Ich wohne ziemlich weit ausserhalb im Norden, aber zum Glueck ist eine MRT (U-Bahn) Station direkt vor der Tuere. So kann ich ziemlich einfach in die Stadt kommen.
Heute hab ich mir erstmal die wichtigen Sehenswuerdigkeiten gegeben: Memorial, Tempel und Taipei 101. Die Aussicht ist atemberaubend und die Architektur auch. Ein sehr gelungenes Gebauede, aber meiner Meinung nach nicht das Schoeneste. Bis jetzt sind noch immer die Petronas Towers in Kuala Lumpur fuer mich die schoensten Gebauede.
Ansonsten ist Taipei eine richtige asiatische Stadt mit all ihren Night Markets und vielen kleinen Strassen, wo sich ein wahnsinniger Verkehr durch quaelt.
Gestern war ich mit einem Kollegen am Night Market in der Hafen Stadt Danshui, die bei mir um die Ecke liegt. Wir sind durch den Night Market dort gewandert und er hat mir die lokalen Spezialitaeten gezeigt. Das schoene in Taiwan ist, dass es alle moeglichen Geschmachsrichtungen gibt und die meisten Dinge nicht so extrem scharf sind. Essen ist hier wirklich ein wunderbares Erlebnis.
Bin zwar schon seit Mittwoch hier, aber ich habe heute den ersten Tag frei gehabt und dann gings heute auch gleich mal ab in die Stadt. Alle Leute haben mich hier schon gewarnt, dass es super schwer waere durch die Gegend zu kommen, da niemand Englisch sprechen wuerde. Bisher hatte ich aber damit gar keine Probleme. Junge Leute sprechen sowieso alle Englisch und sonst muss man sich mit Haenden und Fuessen oder Schluesselwoerter durch schlagen. Aber alles nicht kompliziert, da die Menschen unheimlich hilfsbereit und liebenswuerdig sind. Witzig ist, dass man sich hier gruesst, wenn man einen westlich aussehenden Menschen trifft. Gibt nicht besonders viele von denen in Taipei, so ist man wahrscheinlich froh, wenn man ab und zu einen trifft.
Ich wohne ziemlich weit ausserhalb im Norden, aber zum Glueck ist eine MRT (U-Bahn) Station direkt vor der Tuere. So kann ich ziemlich einfach in die Stadt kommen.
Heute hab ich mir erstmal die wichtigen Sehenswuerdigkeiten gegeben: Memorial, Tempel und Taipei 101. Die Aussicht ist atemberaubend und die Architektur auch. Ein sehr gelungenes Gebauede, aber meiner Meinung nach nicht das Schoeneste. Bis jetzt sind noch immer die Petronas Towers in Kuala Lumpur fuer mich die schoensten Gebauede.
Ansonsten ist Taipei eine richtige asiatische Stadt mit all ihren Night Markets und vielen kleinen Strassen, wo sich ein wahnsinniger Verkehr durch quaelt.
Gestern war ich mit einem Kollegen am Night Market in der Hafen Stadt Danshui, die bei mir um die Ecke liegt. Wir sind durch den Night Market dort gewandert und er hat mir die lokalen Spezialitaeten gezeigt. Das schoene in Taiwan ist, dass es alle moeglichen Geschmachsrichtungen gibt und die meisten Dinge nicht so extrem scharf sind. Essen ist hier wirklich ein wunderbares Erlebnis.
Dienstag, Dezember 13, 2005
Urlaub (Teil 6): Nordosten
01.12.-02.12.
Nachdem der Norden uns bisher wettermäßig immer Glück gebracht hat, und wir vom Nordosten noch gar nichts gesehen haben, fahren wir mal wieder an der Ostküste entlang. Bis zur Freycinet Peninsula kennen wir die Strecke ja nun schon, diesmal ist das Wetter sogar die ganze Zeit recht schön.
Diesmal halten wir an der "Spiky Bridge", eine Brücke, die Gefangene gebaut haben: breit genug für eine mehrspurige Straße, und nicht besonders elegant, das ganze. Der Name kommt von einer etwas eigenwilligen Verzierung: Oben auf das "Geländer" der Brücke haben die Gefangenen die Steine teilweise aufrecht eingebaut, das sieht jetzt so aus, als ob sie Stacheln hätte. Die Brücke ist sogar als Sehenswürdigkeit in unserer Straßenkarte eingezeichnet. ;-)
Etwas nördlich von Freycinet ist Bicheno, und eine der Attraktionen dort ist das "Blowhole". Bei einem Blowhole brechen sich die Wellen an den Felsen so spektakulär, dass es aussieht, als ob ein Wal eben aus seinem "Blowhole" pustet.
Über den Bergen liegt schon wieder eine Wolkendecke, die aber immerhin nicht wirklich nach Regen aussieht - deswegen gehen wir erstmal Fish'n'Chips essen. Ich lerne bei dieser Gelegenheit, dass "Flake" Hai ist und Trevally eh viel besser sei. ;-) (Bilder und mehr über die Fische gibt's hier.) Die Frau muss es wissen, ist offensichtlich eine ihrer besten Kundinnen. ;-) Wir sitzen auf der Terrasse und essen wirklich sehr lecker Fish'n'Chips - inzwischen haben wir ja ausreichend Vergleich *g*, da spricht uns eine Frau vom Nachbartisch auf Deutsch an. Sie ist in .de geboren und da auch noch in die Schule gegangen, lebt aber jetzt in Bicheno - ihre Eltern sind zurück nach Europa gegangen, in die Schweiz. Irgendwie kann man sich echt nichtmal am Ende der Welt unterhalten, ohne von anderen verstanden zu werden. ;-)
Da die Wolken immer dicker werden, fahren wir endlich weiter, Richtung "Bay of Fires"/ St. Helens. In St. Helens liegt die größte Fischerflotte Tasmaniens, und immerhin gibt es noch richtige Fischer (und Fish'n'Chips Fisch wird in Tasmanien nicht wie im Rest Australiens größtenteils importiert...). Trotzdem ist die Stadt nicht so schön wie angekündigt, ein Touristen-Kaff halt, und da die Saison gerade erst beginnt, ist halt auch noch nix los. Wir finden ein schickes Café mit genialer Aussicht.
Touristen sind einfach klasse, was würde man nur ohne andere Menschen machen? Hätt' man ja gar nix zu lachen:
Fragt eine Frau am Nebentisch den Kellner "Do you have sun-settings here?" (Ok, normalerweise spricht sie offensichtlich Deutsch...)
Kellner: "Yes, we do, but if you want to watch it, you've got to go to the west-coast."
Das war glaub ich in keiner Weise die Auskunft, die sie haben wollte. *ggg*
Wir haben einen Campingplatz direkt am Meer gefunden, und weil das so ein fauler Tag war, sind wir noch am Strand spazieren gegangen. Mal schauen, ob man da nicht auch Schwimmen könnte... Äh, nein, wohl lieber nicht - das Strandgut, das wir finden, ist uns nicht ganz geheuer:
Keine Ahnung, was das ist, und auch leider keine Ahnung, wo ich danach suchen könnte, aber nachdem Quallen hier schon mal tödlich sind, wollten wir das dann nicht genauer rausfinden... Pinguine sehen wir leider auch nur mit dem Fernglas, aber immerhin sehen wir endlich mal jede Menge Sterne (es ist zwar etwas bewölkt, aber immerhin nicht saukalt).
Am Morgen wachen wir doch glatt auf, weil es uns zu warm ist. Kann alles passieren. ;-) Nur leider ist es deswegen auch extrem neblig, nach dem Frühstück fängt es ein bisschen an zu nieseln, aber nicht so richtig. Jedenfalls packen wir unsere Sachen und wollen weg von der Küste. In dieser Gegend wird angeblich die beste Milch und entsprechend auch jede Menge guter Milchprodukte Tasmaniens produziert - das müssen wir natürlich genauer wissen und fahren nach Pyengana. Nach seeeehr leckerem Devonshire Tea mit Scones, Clotted Cream und Raspberry Jam schauen wir noch in den Laden. Wir hatten unheimlich Glück, offensichtlich waren wir die ersten Gäste, jedenfalls ist jetzt kein besetzter Platz mehr zu haben - und auch die Dame, die gern einen Sonnenuntergang gesehen hätte, treffen wir wieder. Wir wollen vor der Touri-Bande zu den Columba-Falls, aber nach einem Gewitter ist der Weg dort leider gesperrt. Wir nehmen die "Abkürzung" nach Launceston - und landen mitten im Wald. ;-) Früher muss Pyengana mal größer gewesen sein, wir sehen Spuren von Farmen, aber inzwischen ist das alles mit Eukalyptus bewachsen. Jedenfalls gelangen wir so zu den Ralph Falls und genießen noch einen netten 40 Minuten Spaziergang durch einen Märchenwald mit Wallabies. (Und natürlich Wasserfällen...)
In Scottsdale besichtigen wir noch das Forest EcoCentre, das uns beide auf den ersten Blick extrem an den Gelber-Punkt-Turm auf der Expo erinnert. Naja, schauen wir halt mal, was man hier so von Umweltschutz weiß und hält (bzw ob das in Tasmanien besser ist, als in NSW). Mir tut die arme Frau am Empfang leid, als sie mir erzählt, dass sie einen Computer haben, der im Winter die Heizung und im Sommer den Riesenventilator steuert: ich hätte am liebsten gefragt, ob's nicht vielleicht ökologisch geschickter gewesen wär, ein Haus statt aus Glas und Holz lieber aus Ziegelsteinen zu bauen, die selber isolieren... Stattdessen haben wir uns die Ausstellung angeschaut. Und ich komm nicht aus dem Staunen: die Mücken in Tasmanien sind wirklich überall und extrem lästig. Aber die Lösung für das Problem fand ich mal wieder genial: man hat Fische aus Südamerika importiert und in den Flüssen ausgesetzt, weil man dachte, die Fressen die Larven. Haben die Fische aber nicht gemocht, war nicht das Essen, was sie gewöhnt sind. Tja, dann wollte man die Fische wieder loswerden. Und wie geht das am besten? Klar: man vergiftet einfach die Flüsse. Man kann ja später noch drüber nachdenken, wieviele Arten man auf diese Weise ausgerottet hat... Die Fische aus Südamerika haben übrigens teiweise überlebt und sind wie alles, was keine natürlichen Feinde hat, ein Problem. Wir wollen noch eine Nacht am Meer verbringen und fahren in den Narawntapu NP. Es ist Ebbe und der Strand wimmelt vor lauter Minikrebschen, deswegen wird aus dem Schwimmen schon wieder nichts. Als Alternativprogramm sind jede Menge Pademelons im Angebot, echt lustig, aber etwas scheuer als Wallabies. Unser Lagerfeuer mag den ganzen Abend nicht so recht brennen, deswegen machen wir uns keine großen Sorgen, als wir ins Bett gehen (ausserdem war das Feuer eh in einer Feuerstelle). Wir hören noch ein Tier fauchen und vermuten, dass das ein Tasmanischer Teufel war: gesehen haben wir jede Menge davon, allerdings immer nur als Roadkill. In der Nacht nieselt und regnet es, trotzdem brennt unser Feuer um 5 Uhr früh immer noch, diesmal richtig. Also muss es doch noch gelöscht werden, aber zum richtig Aufstehen ist es doch noch zu früh. Als wir dann aufstehen wollen, schüttet es, war ja klar.
Zum Glück ist Devonport eh nicht weit, deswegen verschieben wir das Frühstück in ein Café dort. Vorbei an jeder Menge Mohnfelder (Tasmanien stellt 40% des legalen Opiums) geht's durch den Regen also nach Devonport, wo in ein paar Stunden die Spirit of Tasmania wieder nach Sydney abfahren wird.
Nachdem der Norden uns bisher wettermäßig immer Glück gebracht hat, und wir vom Nordosten noch gar nichts gesehen haben, fahren wir mal wieder an der Ostküste entlang. Bis zur Freycinet Peninsula kennen wir die Strecke ja nun schon, diesmal ist das Wetter sogar die ganze Zeit recht schön.
Diesmal halten wir an der "Spiky Bridge", eine Brücke, die Gefangene gebaut haben: breit genug für eine mehrspurige Straße, und nicht besonders elegant, das ganze. Der Name kommt von einer etwas eigenwilligen Verzierung: Oben auf das "Geländer" der Brücke haben die Gefangenen die Steine teilweise aufrecht eingebaut, das sieht jetzt so aus, als ob sie Stacheln hätte. Die Brücke ist sogar als Sehenswürdigkeit in unserer Straßenkarte eingezeichnet. ;-)
Etwas nördlich von Freycinet ist Bicheno, und eine der Attraktionen dort ist das "Blowhole". Bei einem Blowhole brechen sich die Wellen an den Felsen so spektakulär, dass es aussieht, als ob ein Wal eben aus seinem "Blowhole" pustet.
Über den Bergen liegt schon wieder eine Wolkendecke, die aber immerhin nicht wirklich nach Regen aussieht - deswegen gehen wir erstmal Fish'n'Chips essen. Ich lerne bei dieser Gelegenheit, dass "Flake" Hai ist und Trevally eh viel besser sei. ;-) (Bilder und mehr über die Fische gibt's hier.) Die Frau muss es wissen, ist offensichtlich eine ihrer besten Kundinnen. ;-) Wir sitzen auf der Terrasse und essen wirklich sehr lecker Fish'n'Chips - inzwischen haben wir ja ausreichend Vergleich *g*, da spricht uns eine Frau vom Nachbartisch auf Deutsch an. Sie ist in .de geboren und da auch noch in die Schule gegangen, lebt aber jetzt in Bicheno - ihre Eltern sind zurück nach Europa gegangen, in die Schweiz. Irgendwie kann man sich echt nichtmal am Ende der Welt unterhalten, ohne von anderen verstanden zu werden. ;-)
Da die Wolken immer dicker werden, fahren wir endlich weiter, Richtung "Bay of Fires"/ St. Helens. In St. Helens liegt die größte Fischerflotte Tasmaniens, und immerhin gibt es noch richtige Fischer (und Fish'n'Chips Fisch wird in Tasmanien nicht wie im Rest Australiens größtenteils importiert...). Trotzdem ist die Stadt nicht so schön wie angekündigt, ein Touristen-Kaff halt, und da die Saison gerade erst beginnt, ist halt auch noch nix los. Wir finden ein schickes Café mit genialer Aussicht.
Touristen sind einfach klasse, was würde man nur ohne andere Menschen machen? Hätt' man ja gar nix zu lachen:
Fragt eine Frau am Nebentisch den Kellner "Do you have sun-settings here?" (Ok, normalerweise spricht sie offensichtlich Deutsch...)
Kellner: "Yes, we do, but if you want to watch it, you've got to go to the west-coast."
Das war glaub ich in keiner Weise die Auskunft, die sie haben wollte. *ggg*
Wir haben einen Campingplatz direkt am Meer gefunden, und weil das so ein fauler Tag war, sind wir noch am Strand spazieren gegangen. Mal schauen, ob man da nicht auch Schwimmen könnte... Äh, nein, wohl lieber nicht - das Strandgut, das wir finden, ist uns nicht ganz geheuer:
Keine Ahnung, was das ist, und auch leider keine Ahnung, wo ich danach suchen könnte, aber nachdem Quallen hier schon mal tödlich sind, wollten wir das dann nicht genauer rausfinden... Pinguine sehen wir leider auch nur mit dem Fernglas, aber immerhin sehen wir endlich mal jede Menge Sterne (es ist zwar etwas bewölkt, aber immerhin nicht saukalt).
Am Morgen wachen wir doch glatt auf, weil es uns zu warm ist. Kann alles passieren. ;-) Nur leider ist es deswegen auch extrem neblig, nach dem Frühstück fängt es ein bisschen an zu nieseln, aber nicht so richtig. Jedenfalls packen wir unsere Sachen und wollen weg von der Küste. In dieser Gegend wird angeblich die beste Milch und entsprechend auch jede Menge guter Milchprodukte Tasmaniens produziert - das müssen wir natürlich genauer wissen und fahren nach Pyengana. Nach seeeehr leckerem Devonshire Tea mit Scones, Clotted Cream und Raspberry Jam schauen wir noch in den Laden. Wir hatten unheimlich Glück, offensichtlich waren wir die ersten Gäste, jedenfalls ist jetzt kein besetzter Platz mehr zu haben - und auch die Dame, die gern einen Sonnenuntergang gesehen hätte, treffen wir wieder. Wir wollen vor der Touri-Bande zu den Columba-Falls, aber nach einem Gewitter ist der Weg dort leider gesperrt. Wir nehmen die "Abkürzung" nach Launceston - und landen mitten im Wald. ;-) Früher muss Pyengana mal größer gewesen sein, wir sehen Spuren von Farmen, aber inzwischen ist das alles mit Eukalyptus bewachsen. Jedenfalls gelangen wir so zu den Ralph Falls und genießen noch einen netten 40 Minuten Spaziergang durch einen Märchenwald mit Wallabies. (Und natürlich Wasserfällen...)
In Scottsdale besichtigen wir noch das Forest EcoCentre, das uns beide auf den ersten Blick extrem an den Gelber-Punkt-Turm auf der Expo erinnert. Naja, schauen wir halt mal, was man hier so von Umweltschutz weiß und hält (bzw ob das in Tasmanien besser ist, als in NSW). Mir tut die arme Frau am Empfang leid, als sie mir erzählt, dass sie einen Computer haben, der im Winter die Heizung und im Sommer den Riesenventilator steuert: ich hätte am liebsten gefragt, ob's nicht vielleicht ökologisch geschickter gewesen wär, ein Haus statt aus Glas und Holz lieber aus Ziegelsteinen zu bauen, die selber isolieren... Stattdessen haben wir uns die Ausstellung angeschaut. Und ich komm nicht aus dem Staunen: die Mücken in Tasmanien sind wirklich überall und extrem lästig. Aber die Lösung für das Problem fand ich mal wieder genial: man hat Fische aus Südamerika importiert und in den Flüssen ausgesetzt, weil man dachte, die Fressen die Larven. Haben die Fische aber nicht gemocht, war nicht das Essen, was sie gewöhnt sind. Tja, dann wollte man die Fische wieder loswerden. Und wie geht das am besten? Klar: man vergiftet einfach die Flüsse. Man kann ja später noch drüber nachdenken, wieviele Arten man auf diese Weise ausgerottet hat... Die Fische aus Südamerika haben übrigens teiweise überlebt und sind wie alles, was keine natürlichen Feinde hat, ein Problem. Wir wollen noch eine Nacht am Meer verbringen und fahren in den Narawntapu NP. Es ist Ebbe und der Strand wimmelt vor lauter Minikrebschen, deswegen wird aus dem Schwimmen schon wieder nichts. Als Alternativprogramm sind jede Menge Pademelons im Angebot, echt lustig, aber etwas scheuer als Wallabies. Unser Lagerfeuer mag den ganzen Abend nicht so recht brennen, deswegen machen wir uns keine großen Sorgen, als wir ins Bett gehen (ausserdem war das Feuer eh in einer Feuerstelle). Wir hören noch ein Tier fauchen und vermuten, dass das ein Tasmanischer Teufel war: gesehen haben wir jede Menge davon, allerdings immer nur als Roadkill. In der Nacht nieselt und regnet es, trotzdem brennt unser Feuer um 5 Uhr früh immer noch, diesmal richtig. Also muss es doch noch gelöscht werden, aber zum richtig Aufstehen ist es doch noch zu früh. Als wir dann aufstehen wollen, schüttet es, war ja klar.
Zum Glück ist Devonport eh nicht weit, deswegen verschieben wir das Frühstück in ein Café dort. Vorbei an jeder Menge Mohnfelder (Tasmanien stellt 40% des legalen Opiums) geht's durch den Regen also nach Devonport, wo in ein paar Stunden die Spirit of Tasmania wieder nach Sydney abfahren wird.
Sonntag, Dezember 11, 2005
Urlaub (Teil 5): Mt Anne Circuit
28.11.-30.11.
Wir beschließen, doch nochmal in die Mitte zu fahren, vielleicht ist uns das Wetter ja hold und wir kriegen den Mt Anne Circuit hin. Jedenfalls schaut's gut aus, wir fahren vorbei am Mt Field NP zu Lake Pedder. Lake Pedder ist einer der unglaublich vielen Stauseen Tasmaniens, und der größte Wasservorrat in ganz Australien (zusammen mit Lake Gordon, die beiden Seen gehören zusammen). Nur um mal eine große Vorstellung der Wassermassen zu haben: Das gesamte Wasser aus Port Jackson (Sydney Harbour) passt 17 mal da rein... Die Bevölkerung war damals massiv gegen den Stausee, aber das hat nix geholfen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns in Richmond die zweite "schönste" Brücke Tasmaniens angeschaut (Nummer eins war die Ross Bridge) - mir gefällt die Ross Bridge besser. Aber wir haben in einer Bäckerei sehr lecker gefrühstückt, im Hinterhofgarten und auch einen "Kuchen" (so eine Art Bienenstich), einen Kakao und eine Zeitung mitgenommen. Mit Blick auf ein recht beeindruckendes Gipfel-Panorama versuchen wir, dem Kuchen halbwegs elegant beizukommen und ausserdem das Wetterorakel in der Zeitung zu finden. Hm, regnen soll's halt, wie immer. Aber es scheint wärmer zu werden, obwohl, so sicher kann man sich da ja nie sein. Ach, was soll's, schauen wir halt zum Parkplatz. Auf dem Weg dorthin kommen wir am "Creepy Crawly Nature Trail" vorbei - den will ich auf dem Rückweg noch machen!!!
Am Parkplatz sind wir immer noch unschlüssig. Der erste Teil der Tour ist nicht lang, und obwohl es schon nach 16h ist, können wir das locker machen. Aber wenn wir da übernachten, dann legen wir uns fest auf die 3-Tage-Tour; alternativ könnte man auch 2 1-Tages-Touren vom jeweiligen Ende aus machen und sich das Mittelstück sparen. Aber das ist ja was für Feiglinge, also packen wir den Rucksack und steigen doch noch auf. Natürlich mal wieder Treppen hoch. Dabei bietet die Natur so eine schöne Alternative an... :-/ Wie kann man so stur sein und der Natur den Willen so aufzwingen? Normal würd mich sowas ja nicht wundern, schließlich geht's heut oft um "möglichst schnell". Aber beim Wandern? Im Urlaub? IN AUSTRALIEN?!?!?!?!? Und: Ist der direkte Weg/ die offensichtliche Lösung immer das Beste und Richtige?
Der Blick zurück zum Lake Pedder ist recht schön, und als wir am High Camp ankommen beginnt gerade der Sonnenuntergang.
Nach dem Abendessen wollen wir noch ein bisschen Sterne schauen, aber zuerst sehen wir, wie sich die Wolken direkt über den Berg schieben:
Hier gäbe es sogar eine richtige Hütte, mit Übernachtungsmöglichkeit. Aber da drin stinkt's, rauchen ist erlaubt, und der alte Kamin hat wohl auch nie richtig gezogen. Naja, wenn's wirklich richtig kalt werden sollte, wissen wir jedenfalls, wohin wir auswandern können. Allerdings find ich die Warnung vor Mäusen, die Rucksäcke durchknabbern, nicht besonders einladend.
Mitten in der Nacht knabbert's auch an unseren Rucksäcken, aber immerhin haben sich die Viecher immer wieder recht schnell vertreiben lassen.
Es hat nicht geregnet, aber es war doch ganz schön kalt, deswegen ist das Zelt - wie immer - naß. Naja, erstmal frühstücken. Nach dem Frühstück steigen wir auf ein Hochplateau auf, auf dem man wohl eigentlich auch hätte übernachten können. Der Aufstieg ist dann doch eher schon klettern, über größere Gesteinsbrocken. Hmmm, ob der Autor des Tourenführers die Tour überhaupt gemacht hat? Das wird nämlich einfach schon mal gar nicht erwähnt... Und auf dem Hochplateau übernachten? Naja, wenn man Sumpf mag, geht das vielleicht schon. Leider haben wir keine Aussicht, die Wolken von gestern Abend sind immer noch da, und ziemlich windig ist es auch. Aber immerhin gibt's wieder Cushionplants, diesmal mit anderen Pflanzen, schaut recht lustig aus. :-D
Es geht über's Hochplateau zum nächsten Camp am Aufstieg zu Mt Anne - die Entscheidung, ob wir da raufklettern (laut Tourbeschreibung ziemlich fies) oder nicht, nimmt uns das Wetter ab: alles in dicken Wolken. Und wir wissen, dass wir eh noch genug klettern dürfen, also was soll's. Wir treffen unterwegs zwei Männer, die am Shelf Camp (am Abzweig zu Mt Anne) übernachtet haben: die wollten direkt wieder runter zum Parkplatz... Kein Wunder: Sie hatten nur kurze Hosen und Turnschuhe dabei...!!! Warum steht eigentlich unten noch explizit die Warnung, dass es da oben auch im Hochsommer schneien kann??? Und wer meint überhaupt, dass das mitten in den Bergen ein guter Plan ist??? Die beiden haben richtig rote Beine (weil der Wind halt noch erst recht kalt war), und der eine hat die Knie großflächig aufgeschlagen. Ich dachte, dass man dem vielleicht ein Pflaster geben könnte, aber auf meine Frage meinte er nur, dass sei halt sein 4-Wheel-Drive... Jedem das seine, und wer nicht will, hat wohl schon. Am Shelf Camp treffen wir noch zwei Jungs mit Sandalen (!!! zwar so Wandersandalen, aber trotzdem), die auch vor dem Wetter zuviel Respekt haben, und absteigen wollen - wir sind die einzigen, die die Tour durchgehen. Wir sehen den weiteren Weg schon von weitem: um "The Notch" ("Die Scharte") und über "Lot" (Lot's Wife haben wir erst später gesehen). Zu "The Notch" geht's wieder über Felsbrocken, und dann kommen wir an die Stelle, wo in der Tourenbeschreibung steht "Some parties may need to lower packs to negotiate this section." Hm, dank Andreas komm ich da fast problemlos runter, wenn das Stellen sind, vor denen gewarnt wird, dann ist die Tour schon ok. Ein zweiter Abstieg in einem Kamin ist auch nicht tragisch - der Tourenführer warnt, dass man die Rucksäcke abseilen sollte. Und danach wird im Tourenführer nichts weiter erwähnt. Super, denk ich mir, dann hab ich's ja jetzt geschafft, hat eigentlich Spaß gemacht. Andreas will noch ein Foto machen von "Da geht's wieder hoch" ein paar Meter weiter. Irgendwie hab ich noch die Illusion, dass der Weg da irgendwie anders weitergeht, schaut nämlich nicht besonders einfach aus. Und irgendeine Art von Seil, Stufen aus Metall oder so seh ich auch nicht... Aber natürlich hat mein Schatz recht. Die erste Hälfte schaff ich auch, aber dann sitz ich fest, und weiss nicht wirklich, wie ich da hoch kommen soll. :-( Also erstmal ausweichen, Andreas darf vormachen, ich versuche dann, das nachzumachen. 2cm längere Beine sind da ganz schön hilfreich, das ist unfair! Aber immerhin komm ich einen Schritt weiter - hab zum Glück eh keine Zeit drüber nachzudenken, dass es da schon ein paar ungemütliche Meter abwärts geht... Tja, und dann ist wieder Ende. Das allerletzte Stück ist einfach eine Kante, etwa Schulterhöhe. Klimmzüge wären jetzt eine Lösung, weil man den dicken Bergschuh leider nirgendwo unterbringt. :-( Andreas schafft es dann doch nach oben, mein Rucksack auch. Nur ich nicht. :-( *Hmpf* Zurück geht aber auch nicht wirklich, und will ich auch nicht. Am Ende zieht Andreas mich an Hand und Kragen nach oben, bis ich eine Spalte zum Festhalten finde, und den Rest dann selber schaffe - ganz schön unprofessionell und frustrierend. Dann klettern wir noch über ein paar Felsbrocken-Felder und leider über ziemlich viel "Wiese", wo man sich halt nur an Pflanzen festhalten kann. Der Abstieg über den Grat ist danach nicht mehr so schlimm, man muss eben alles aus der richtigen Perspektive sehen. ;-) Kaum ist die ganze Kletterei vorbei, landen wir mitten im Bush/ Urwald aus Pandanis. Der ganze Boden ist moosig, aber auch wenn man ausrutscht: Erstens landet man weich (Moos) und nicht besonders weit (zuviel Bäume) und zweitens kann man wegen der ganzen Bäume überhaupt kaum hinfallen. Wir bleiben mit den Rucksäcken ziemlich oft hängen, aber ich find diesen Teil der Tour so im Rückblick den schönsten und lustigsten. Von oben haben wir Lake Judd und Lake Picone gesehen, letzterer ist das Tagesziel. Vorher müssen wir noch durch ein sumpfiges Gebiet, aber das paßt schon, man gewöhnt sich an alles. *g*
Wir haben jeweils eine Portion Maggi "Sweet Chili" und "Tomato" Nudeln dabei (wir hatten zwei Tüten Nudeln - eine als normale Ration für den zweiten Tag und eine als Notfallration - aber vielleicht hätten wir vorher lesen sollen, wieviel Portionen das wohl sind...), die wir dann kreativ gemischt haben. ;-) Andreas fand das wohl irgendwie nicht so gut, jedenfalls hat er erstmal den Topf von sich geworfen und die Landschaft, das Zelt und mich dabei neu dekoriert:
Er behauptet bis heute, dass das alles nur an dem Topfhalter lag, der angeblich mit dem Gewicht überfordert war... ;-) Die Nacht ist ruhig, es regnet ein bisschen, aber keine Besucher im Vorzelt.
Am nächsten Morgen regnet es immer noch (allerdings alles so wenig, dass die Nudeln immer noch am Zelt hängen) und ist nebelig. Wir machen uns an den letzten Teil der Tour, laut Karte 200 Meter hoch und dann mehr oder minder immer bergab, nochmal durch so Urwald wie gestern und dann durch Sumpf. Der Weg ist nicht besonders gut markiert, und deswegen machen wir bei erster Gelegenheit eine kleinen Roundtrip durch den Sumpf, zum Glück kommt uns das alles nicht ganz geheuer vor und beim Blick zurück sehen wir dann doch, wo der Weg wirklich weitergeht. Beim Abzweig zu Mt Sarah Jane machen wir kurz Pause, aber für richtig Mittag ist es noch zu früh und ausserdem regnet's schon wieder. Im Tourenführer stehen für heute so ermunternde Formulierungen wie: "You'll need to be careful to stay on the track, ..." "Towards the bottom of the descent the situation becomes worse, ..." "From the junction ... conditions don't improve for considerable distance." Momentan schaut der Track aber gar nicht schrecklich aus! Einer von Andreas Stöcken bricht leider kurz vor Beginn des Urwalds, aber immerhin ist es eh der letzte Tag der Tour. Gutgelaunt gehen wir in den Urwald, erwarten ähnliches wie gestern. Und werden schnell eines besseren belehrt: der Tourenführer hat doch recht. Hier kann man wirklich nicht mehr umfallen vor lauter Büschen und Bäumen. Der Track folgt einem kleinen Bachlauf - wer allerdings bei klarem Verstand auf die Idee kommt, das überhaupt einen "Track" zu nennen, der hat schon eine echt spezielle Art von Humor. Wir wissen eigentlich nur, dass wir auf dem richtigen Weg sind, weil immer mal wieder grüne Fetzen am Boden liegen: Offensichtlich hat jemand seine Isomatte aussen am Rucksack befestigt und die beim Schrammen an Bäumen zerlegt. Und ab und zu sind blaue Bänder in die Bäume geflochten. Aber wir fluchen vor uns hin und bereuen zutiefst, keine Machete zu haben. Weiter unten wird dann, wie angekündigt, die Situation nicht besser: es wird zusätzlich sumpfig. Irgendwann steht bei uns beiden das Wasser in den Schuhen - man kann eben dank der Bäume nicht immer vermeiden, knöchel- oder knietief im Sumpf oder Bach zu stehen. Nimmt dieser Urwald denn nie ein Ende???!?!?!?! Doch, natürlich. Immerhin ist das Wetter nett, bewölkt mit ab und zu ein bisschen Nieselregen - Sonne wär im Sumpf unerträglich gewesen, ohne Schatten. Wir hüpfen ein bisschen von Insel zu Insel und suchen eine Gelegenheit für eine Mittagspause, aber es ist einfach zu nass. Den ganzen Nachmittag hüpfen wir weiter, ich lande ein paar Mal recht spektakulär im Sumpf. ;-) Die Hosen erweisen sich als gute Anschaffung: Nach dem Urwald waren wir patschnass, inzwischen sind sie größtenteils wieder trocken, nur ganz unten haben sie keine Chance, wir liefern immer wieder Wasser aus den Schuhen nach. *g* Unser "Weg" mündet in die zweite 1-Tages-Tour, die wir hätten machen können, und danach wird der Weg minimal besser. Manchmal jedenfalls. Aber trotzdem nicht trocken genug für eine Mittagspause. Wir fragen uns, wer eigentlich den Circuit jemals von dieser Seite aus geht (wir hätten das abgebrochen) und wer überhaupt da zum Lake Judd hinter geht. Ausser offensichtlich jeder Menge Wombats. Kurz vor Ende gibt's dann mal wieder Boardwalk, und aus dem im Tourenführer beschriebenen "Cable Crossing" ist inzwischen eine richtige Brücke geworden. Wir hoffen, dass wir am Ende der Tour jemanden finden, der einen von uns zu unserem Auto am anderen Parkplatz etwa 8km entfernt bringt, aber die Wolken und der Nieselregen sind meiner Ansicht nach keine gute Basis für diesen Plan... Und prompt ist der Parkplatz leer. Naja, wir machen trotzdem endlich Pause, bzw High Tea (16h). Und dann gehen wir halt an der Straße lang zum Auto. Die Hosen werden immer trockener, nur an meinem linken Schienbein bleibt die Hose konsequent nass. Komisch. Ich zieh das Hosenbein hoch und sehe, dass da Blut runterläuft, hm, hab ich mir wohl im Urwald das eh aufgeschürfte Schienbein wieder aufgeschlagen. Aber das Bein ist so dreckig, und wir haben grad nichts zum Reinigen da, deswegen mag ich da nichts dran machen. Ausserdem seh ich da einen größeren Klumpen aus geronnenem Blut, das wird schon helfen. Einen Kilometer weiter ist uns dann doch langsam warm, und wenn wir eh schon stehen um die Pullis auszuziehen, kann man da ja doch ein Pflaster drüberkleben. Und so schau ich da zum ersten Mal genauer auf den "Tropfen". IEEEEEHHHHH! Das ist ein Blutegel! Fast vollgesaugt!!!! ARGH! So schön hab ich schon lang nicht mehr geschrien, das ist aber auch eklig. Mein edler Retter wollte dem Tierchen dann gleich mit dem Taschenmesser zu Leibe rücken, aber das war mir dann doch ungeheuer. Also erstmal Pullis ausziehen, und dann weiterschauen.
Und dann kam natürlich endlich ein Auto in die richtige Richtung vorbei. Zwei Jungs aus QLD, hilfreich. Der eine wollte mir irgendwas giftiges auf den Egel tun, aber da ich da ja schon vorher eine Wunde hatte, wollte ich das nicht. Mir war dann auch eh klar, dass der Egel sich bald von allein verabschiedet, der war schon ganz schön dick. Jedenfalls haben sie Andreas mitgenommen, und ich hab versucht, mich gegen die Mücken zu verteidigen, ohne dabei den Egel aus den Augen zu verlieren. Der hat dann auch brav losgelassen - und ist in meinen Schuh vorne reingefallen. IEEEEHHHH. Naja, Egel ausgewandert und etwas beobachtet. Lustige Tierchen, so gesehen. Nach ein paar Minuten war hat mein Hirn sich wieder beruhigt, und mir kam die Idee, doch mal zu schauen, ob da nicht noch andere blinde Passagiere aus dem Sumpf mitgekommen sind. An dem Bein wohl nicht... Mal das andere Hosenbein hochziehen... IEEEEHHHH, natürlich findet sich Nummer 2. Aber der war noch ganz frisch, und wär sicher nicht von allein gegangen. Etwas ruhiger als beim ersten schau ich mir das mal in Ruhe an. Die Queensländer hatten auch gesagt, man kann die Tierchen einfach wegziehen - nur anfassen mag ich ihn dann nicht. Hm, also so ein bisschen mit einem Stock dran hingepiekst, aber das hat ihn nicht gestört. Und da kam Andreas eh schon mit unserem eigenen Auto zurück - und auch bei ihm hat nach der ersten Hektik das Hirn wieder besser funktioniert: Salz auf den Egel - und schwupps, weg ist er. :-D
Jedenfalls fand ich das genug Creepy Crawly Nature und wollte den Track dann nicht mehr machen. ;-) Wieder was gelernt: 20 Minuten Spaziergänge sollte man am Besten gleich machen!
Nach dem Tag im Sumpf wollte ich nichts lieber als eine heisse Dusche, deswegen sind wir noch bis hinter Hobart, genau genommen nach Cambridge, gefahren. Lecker Pizza gab's da auch. :-D
Wir beschließen, doch nochmal in die Mitte zu fahren, vielleicht ist uns das Wetter ja hold und wir kriegen den Mt Anne Circuit hin. Jedenfalls schaut's gut aus, wir fahren vorbei am Mt Field NP zu Lake Pedder. Lake Pedder ist einer der unglaublich vielen Stauseen Tasmaniens, und der größte Wasservorrat in ganz Australien (zusammen mit Lake Gordon, die beiden Seen gehören zusammen). Nur um mal eine große Vorstellung der Wassermassen zu haben: Das gesamte Wasser aus Port Jackson (Sydney Harbour) passt 17 mal da rein... Die Bevölkerung war damals massiv gegen den Stausee, aber das hat nix geholfen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns in Richmond die zweite "schönste" Brücke Tasmaniens angeschaut (Nummer eins war die Ross Bridge) - mir gefällt die Ross Bridge besser. Aber wir haben in einer Bäckerei sehr lecker gefrühstückt, im Hinterhofgarten und auch einen "Kuchen" (so eine Art Bienenstich), einen Kakao und eine Zeitung mitgenommen. Mit Blick auf ein recht beeindruckendes Gipfel-Panorama versuchen wir, dem Kuchen halbwegs elegant beizukommen und ausserdem das Wetterorakel in der Zeitung zu finden. Hm, regnen soll's halt, wie immer. Aber es scheint wärmer zu werden, obwohl, so sicher kann man sich da ja nie sein. Ach, was soll's, schauen wir halt zum Parkplatz. Auf dem Weg dorthin kommen wir am "Creepy Crawly Nature Trail" vorbei - den will ich auf dem Rückweg noch machen!!!
Am Parkplatz sind wir immer noch unschlüssig. Der erste Teil der Tour ist nicht lang, und obwohl es schon nach 16h ist, können wir das locker machen. Aber wenn wir da übernachten, dann legen wir uns fest auf die 3-Tage-Tour; alternativ könnte man auch 2 1-Tages-Touren vom jeweiligen Ende aus machen und sich das Mittelstück sparen. Aber das ist ja was für Feiglinge, also packen wir den Rucksack und steigen doch noch auf. Natürlich mal wieder Treppen hoch. Dabei bietet die Natur so eine schöne Alternative an... :-/ Wie kann man so stur sein und der Natur den Willen so aufzwingen? Normal würd mich sowas ja nicht wundern, schließlich geht's heut oft um "möglichst schnell". Aber beim Wandern? Im Urlaub? IN AUSTRALIEN?!?!?!?!? Und: Ist der direkte Weg/ die offensichtliche Lösung immer das Beste und Richtige?
Der Blick zurück zum Lake Pedder ist recht schön, und als wir am High Camp ankommen beginnt gerade der Sonnenuntergang.
Nach dem Abendessen wollen wir noch ein bisschen Sterne schauen, aber zuerst sehen wir, wie sich die Wolken direkt über den Berg schieben:
Hier gäbe es sogar eine richtige Hütte, mit Übernachtungsmöglichkeit. Aber da drin stinkt's, rauchen ist erlaubt, und der alte Kamin hat wohl auch nie richtig gezogen. Naja, wenn's wirklich richtig kalt werden sollte, wissen wir jedenfalls, wohin wir auswandern können. Allerdings find ich die Warnung vor Mäusen, die Rucksäcke durchknabbern, nicht besonders einladend.
Mitten in der Nacht knabbert's auch an unseren Rucksäcken, aber immerhin haben sich die Viecher immer wieder recht schnell vertreiben lassen.
Es hat nicht geregnet, aber es war doch ganz schön kalt, deswegen ist das Zelt - wie immer - naß. Naja, erstmal frühstücken. Nach dem Frühstück steigen wir auf ein Hochplateau auf, auf dem man wohl eigentlich auch hätte übernachten können. Der Aufstieg ist dann doch eher schon klettern, über größere Gesteinsbrocken. Hmmm, ob der Autor des Tourenführers die Tour überhaupt gemacht hat? Das wird nämlich einfach schon mal gar nicht erwähnt... Und auf dem Hochplateau übernachten? Naja, wenn man Sumpf mag, geht das vielleicht schon. Leider haben wir keine Aussicht, die Wolken von gestern Abend sind immer noch da, und ziemlich windig ist es auch. Aber immerhin gibt's wieder Cushionplants, diesmal mit anderen Pflanzen, schaut recht lustig aus. :-D
Es geht über's Hochplateau zum nächsten Camp am Aufstieg zu Mt Anne - die Entscheidung, ob wir da raufklettern (laut Tourbeschreibung ziemlich fies) oder nicht, nimmt uns das Wetter ab: alles in dicken Wolken. Und wir wissen, dass wir eh noch genug klettern dürfen, also was soll's. Wir treffen unterwegs zwei Männer, die am Shelf Camp (am Abzweig zu Mt Anne) übernachtet haben: die wollten direkt wieder runter zum Parkplatz... Kein Wunder: Sie hatten nur kurze Hosen und Turnschuhe dabei...!!! Warum steht eigentlich unten noch explizit die Warnung, dass es da oben auch im Hochsommer schneien kann??? Und wer meint überhaupt, dass das mitten in den Bergen ein guter Plan ist??? Die beiden haben richtig rote Beine (weil der Wind halt noch erst recht kalt war), und der eine hat die Knie großflächig aufgeschlagen. Ich dachte, dass man dem vielleicht ein Pflaster geben könnte, aber auf meine Frage meinte er nur, dass sei halt sein 4-Wheel-Drive... Jedem das seine, und wer nicht will, hat wohl schon. Am Shelf Camp treffen wir noch zwei Jungs mit Sandalen (!!! zwar so Wandersandalen, aber trotzdem), die auch vor dem Wetter zuviel Respekt haben, und absteigen wollen - wir sind die einzigen, die die Tour durchgehen. Wir sehen den weiteren Weg schon von weitem: um "The Notch" ("Die Scharte") und über "Lot" (Lot's Wife haben wir erst später gesehen). Zu "The Notch" geht's wieder über Felsbrocken, und dann kommen wir an die Stelle, wo in der Tourenbeschreibung steht "Some parties may need to lower packs to negotiate this section." Hm, dank Andreas komm ich da fast problemlos runter, wenn das Stellen sind, vor denen gewarnt wird, dann ist die Tour schon ok. Ein zweiter Abstieg in einem Kamin ist auch nicht tragisch - der Tourenführer warnt, dass man die Rucksäcke abseilen sollte. Und danach wird im Tourenführer nichts weiter erwähnt. Super, denk ich mir, dann hab ich's ja jetzt geschafft, hat eigentlich Spaß gemacht. Andreas will noch ein Foto machen von "Da geht's wieder hoch" ein paar Meter weiter. Irgendwie hab ich noch die Illusion, dass der Weg da irgendwie anders weitergeht, schaut nämlich nicht besonders einfach aus. Und irgendeine Art von Seil, Stufen aus Metall oder so seh ich auch nicht... Aber natürlich hat mein Schatz recht. Die erste Hälfte schaff ich auch, aber dann sitz ich fest, und weiss nicht wirklich, wie ich da hoch kommen soll. :-( Also erstmal ausweichen, Andreas darf vormachen, ich versuche dann, das nachzumachen. 2cm längere Beine sind da ganz schön hilfreich, das ist unfair! Aber immerhin komm ich einen Schritt weiter - hab zum Glück eh keine Zeit drüber nachzudenken, dass es da schon ein paar ungemütliche Meter abwärts geht... Tja, und dann ist wieder Ende. Das allerletzte Stück ist einfach eine Kante, etwa Schulterhöhe. Klimmzüge wären jetzt eine Lösung, weil man den dicken Bergschuh leider nirgendwo unterbringt. :-( Andreas schafft es dann doch nach oben, mein Rucksack auch. Nur ich nicht. :-( *Hmpf* Zurück geht aber auch nicht wirklich, und will ich auch nicht. Am Ende zieht Andreas mich an Hand und Kragen nach oben, bis ich eine Spalte zum Festhalten finde, und den Rest dann selber schaffe - ganz schön unprofessionell und frustrierend. Dann klettern wir noch über ein paar Felsbrocken-Felder und leider über ziemlich viel "Wiese", wo man sich halt nur an Pflanzen festhalten kann. Der Abstieg über den Grat ist danach nicht mehr so schlimm, man muss eben alles aus der richtigen Perspektive sehen. ;-) Kaum ist die ganze Kletterei vorbei, landen wir mitten im Bush/ Urwald aus Pandanis. Der ganze Boden ist moosig, aber auch wenn man ausrutscht: Erstens landet man weich (Moos) und nicht besonders weit (zuviel Bäume) und zweitens kann man wegen der ganzen Bäume überhaupt kaum hinfallen. Wir bleiben mit den Rucksäcken ziemlich oft hängen, aber ich find diesen Teil der Tour so im Rückblick den schönsten und lustigsten. Von oben haben wir Lake Judd und Lake Picone gesehen, letzterer ist das Tagesziel. Vorher müssen wir noch durch ein sumpfiges Gebiet, aber das paßt schon, man gewöhnt sich an alles. *g*
Wir haben jeweils eine Portion Maggi "Sweet Chili" und "Tomato" Nudeln dabei (wir hatten zwei Tüten Nudeln - eine als normale Ration für den zweiten Tag und eine als Notfallration - aber vielleicht hätten wir vorher lesen sollen, wieviel Portionen das wohl sind...), die wir dann kreativ gemischt haben. ;-) Andreas fand das wohl irgendwie nicht so gut, jedenfalls hat er erstmal den Topf von sich geworfen und die Landschaft, das Zelt und mich dabei neu dekoriert:
Er behauptet bis heute, dass das alles nur an dem Topfhalter lag, der angeblich mit dem Gewicht überfordert war... ;-) Die Nacht ist ruhig, es regnet ein bisschen, aber keine Besucher im Vorzelt.
Am nächsten Morgen regnet es immer noch (allerdings alles so wenig, dass die Nudeln immer noch am Zelt hängen) und ist nebelig. Wir machen uns an den letzten Teil der Tour, laut Karte 200 Meter hoch und dann mehr oder minder immer bergab, nochmal durch so Urwald wie gestern und dann durch Sumpf. Der Weg ist nicht besonders gut markiert, und deswegen machen wir bei erster Gelegenheit eine kleinen Roundtrip durch den Sumpf, zum Glück kommt uns das alles nicht ganz geheuer vor und beim Blick zurück sehen wir dann doch, wo der Weg wirklich weitergeht. Beim Abzweig zu Mt Sarah Jane machen wir kurz Pause, aber für richtig Mittag ist es noch zu früh und ausserdem regnet's schon wieder. Im Tourenführer stehen für heute so ermunternde Formulierungen wie: "You'll need to be careful to stay on the track, ..." "Towards the bottom of the descent the situation becomes worse, ..." "From the junction ... conditions don't improve for considerable distance." Momentan schaut der Track aber gar nicht schrecklich aus! Einer von Andreas Stöcken bricht leider kurz vor Beginn des Urwalds, aber immerhin ist es eh der letzte Tag der Tour. Gutgelaunt gehen wir in den Urwald, erwarten ähnliches wie gestern. Und werden schnell eines besseren belehrt: der Tourenführer hat doch recht. Hier kann man wirklich nicht mehr umfallen vor lauter Büschen und Bäumen. Der Track folgt einem kleinen Bachlauf - wer allerdings bei klarem Verstand auf die Idee kommt, das überhaupt einen "Track" zu nennen, der hat schon eine echt spezielle Art von Humor. Wir wissen eigentlich nur, dass wir auf dem richtigen Weg sind, weil immer mal wieder grüne Fetzen am Boden liegen: Offensichtlich hat jemand seine Isomatte aussen am Rucksack befestigt und die beim Schrammen an Bäumen zerlegt. Und ab und zu sind blaue Bänder in die Bäume geflochten. Aber wir fluchen vor uns hin und bereuen zutiefst, keine Machete zu haben. Weiter unten wird dann, wie angekündigt, die Situation nicht besser: es wird zusätzlich sumpfig. Irgendwann steht bei uns beiden das Wasser in den Schuhen - man kann eben dank der Bäume nicht immer vermeiden, knöchel- oder knietief im Sumpf oder Bach zu stehen. Nimmt dieser Urwald denn nie ein Ende???!?!?!?! Doch, natürlich. Immerhin ist das Wetter nett, bewölkt mit ab und zu ein bisschen Nieselregen - Sonne wär im Sumpf unerträglich gewesen, ohne Schatten. Wir hüpfen ein bisschen von Insel zu Insel und suchen eine Gelegenheit für eine Mittagspause, aber es ist einfach zu nass. Den ganzen Nachmittag hüpfen wir weiter, ich lande ein paar Mal recht spektakulär im Sumpf. ;-) Die Hosen erweisen sich als gute Anschaffung: Nach dem Urwald waren wir patschnass, inzwischen sind sie größtenteils wieder trocken, nur ganz unten haben sie keine Chance, wir liefern immer wieder Wasser aus den Schuhen nach. *g* Unser "Weg" mündet in die zweite 1-Tages-Tour, die wir hätten machen können, und danach wird der Weg minimal besser. Manchmal jedenfalls. Aber trotzdem nicht trocken genug für eine Mittagspause. Wir fragen uns, wer eigentlich den Circuit jemals von dieser Seite aus geht (wir hätten das abgebrochen) und wer überhaupt da zum Lake Judd hinter geht. Ausser offensichtlich jeder Menge Wombats. Kurz vor Ende gibt's dann mal wieder Boardwalk, und aus dem im Tourenführer beschriebenen "Cable Crossing" ist inzwischen eine richtige Brücke geworden. Wir hoffen, dass wir am Ende der Tour jemanden finden, der einen von uns zu unserem Auto am anderen Parkplatz etwa 8km entfernt bringt, aber die Wolken und der Nieselregen sind meiner Ansicht nach keine gute Basis für diesen Plan... Und prompt ist der Parkplatz leer. Naja, wir machen trotzdem endlich Pause, bzw High Tea (16h). Und dann gehen wir halt an der Straße lang zum Auto. Die Hosen werden immer trockener, nur an meinem linken Schienbein bleibt die Hose konsequent nass. Komisch. Ich zieh das Hosenbein hoch und sehe, dass da Blut runterläuft, hm, hab ich mir wohl im Urwald das eh aufgeschürfte Schienbein wieder aufgeschlagen. Aber das Bein ist so dreckig, und wir haben grad nichts zum Reinigen da, deswegen mag ich da nichts dran machen. Ausserdem seh ich da einen größeren Klumpen aus geronnenem Blut, das wird schon helfen. Einen Kilometer weiter ist uns dann doch langsam warm, und wenn wir eh schon stehen um die Pullis auszuziehen, kann man da ja doch ein Pflaster drüberkleben. Und so schau ich da zum ersten Mal genauer auf den "Tropfen". IEEEEEHHHHH! Das ist ein Blutegel! Fast vollgesaugt!!!! ARGH! So schön hab ich schon lang nicht mehr geschrien, das ist aber auch eklig. Mein edler Retter wollte dem Tierchen dann gleich mit dem Taschenmesser zu Leibe rücken, aber das war mir dann doch ungeheuer. Also erstmal Pullis ausziehen, und dann weiterschauen.
Und dann kam natürlich endlich ein Auto in die richtige Richtung vorbei. Zwei Jungs aus QLD, hilfreich. Der eine wollte mir irgendwas giftiges auf den Egel tun, aber da ich da ja schon vorher eine Wunde hatte, wollte ich das nicht. Mir war dann auch eh klar, dass der Egel sich bald von allein verabschiedet, der war schon ganz schön dick. Jedenfalls haben sie Andreas mitgenommen, und ich hab versucht, mich gegen die Mücken zu verteidigen, ohne dabei den Egel aus den Augen zu verlieren. Der hat dann auch brav losgelassen - und ist in meinen Schuh vorne reingefallen. IEEEEHHHH. Naja, Egel ausgewandert und etwas beobachtet. Lustige Tierchen, so gesehen. Nach ein paar Minuten war hat mein Hirn sich wieder beruhigt, und mir kam die Idee, doch mal zu schauen, ob da nicht noch andere blinde Passagiere aus dem Sumpf mitgekommen sind. An dem Bein wohl nicht... Mal das andere Hosenbein hochziehen... IEEEEHHHH, natürlich findet sich Nummer 2. Aber der war noch ganz frisch, und wär sicher nicht von allein gegangen. Etwas ruhiger als beim ersten schau ich mir das mal in Ruhe an. Die Queensländer hatten auch gesagt, man kann die Tierchen einfach wegziehen - nur anfassen mag ich ihn dann nicht. Hm, also so ein bisschen mit einem Stock dran hingepiekst, aber das hat ihn nicht gestört. Und da kam Andreas eh schon mit unserem eigenen Auto zurück - und auch bei ihm hat nach der ersten Hektik das Hirn wieder besser funktioniert: Salz auf den Egel - und schwupps, weg ist er. :-D
Jedenfalls fand ich das genug Creepy Crawly Nature und wollte den Track dann nicht mehr machen. ;-) Wieder was gelernt: 20 Minuten Spaziergänge sollte man am Besten gleich machen!
Nach dem Tag im Sumpf wollte ich nichts lieber als eine heisse Dusche, deswegen sind wir noch bis hinter Hobart, genau genommen nach Cambridge, gefahren. Lecker Pizza gab's da auch. :-D
Donnerstag, Dezember 08, 2005
Urlaub (Teil 4): Freycinet Peninsula
26.11./27.11.
Wir beginnen unsere zweite 2-Tage-Tour bei strahlendem Sonnenschein nach einem kurzen Besuch beim Ranger um für die Übernachtung zu zahlen. Bei der Walker's Registration sind wir etwas erstaunt, dass trotz Wochenende und wirklich gutem Wetter nicht besonders viele die Tour um die Insel machen wollen. Uns ist das natürlich recht, aber komisch ist das schon. Die Tour ist als "medium" eingestuft, und langsam gewöhnen wir uns wirklich an den Rucksack. :-)
Wir gehen durch einen kleinen Casuarina und Eukalyptuswald, und bringen gleich mal einen armen Spatz durcheinander: ich will mir den Pulli ausziehen, und versperre irgendwie mit meinem Rucksack den Zugang zu seinem Nest - jedenfalls fliegt er mir ein paar Mal fast ins Gesicht, bis er aufgibt. Hoffentlich ist er danach gut heim gekommen! Im Wäldchen kommen uns dann doch ziemlich viel Leute entgegen, die wohl alle die kurze Tour (ohne Strandaufenthalt angeblich ca 1,5h) von der Wineglass-Bay über den Hazard's Beach zurück zum Parkplatz machen. Der Hazard's Beach ist absolut klasse, bekanntermaßen kann mir kein Strand zu lang sein, an dem es Strandgut zu sehen gibt. ;-) Jede Menge Austern (so ein Wunder aber auch, schließlich sind wir an der Great Oyster Bay) und unheimlich viel "ganze" Muscheln, wo beide Teile noch aneinander hängen. Und ich hab endlich deinen Weg gefunden, wie ich Muscheln sammeln kann, ohne dass sie nachher im Auto kaputtgehen und bei dem auch andere Menschen noch was davon haben (also ein absolut Aborigine-tauglicher Weg): ich fotografier sie einfach. ;-) Dabei haben wir auch noch ein paar gute Taten vollbracht: einen Seeigel, der noch lebte, wieder ins Wasser bewegt und auch eine solche Schnecke (auf dem Bild unten), die noch lebte, wurde wieder ins kühle (oder kalte?) Nass versetzt. Das coole an der Schnecke ist, dass sie genauso gemustert ist, wie ihre Schale!
Am Ende des Strandes, der dann doch wirklich ganz schön lang war, gab's Mittagspause und die Sonne genießen. :-D
Danach ging's durch ein Stück Busch zum Cook's Beach, an dem kaum Strandgut zu finden war. Echt lustig, gar nicht viel Strecke dazwischen, ebenfalls an der Bay-Seite, aber eben doch ganz anders. Und im Gegensatz zu Hazard's Beach sind wir hier ganz allein. Am Südende des Strands ist ein Campingplatz, und wir haben die freie Wahl. :-D Weil's Wetter so schön ist (langsam zieht's allerdings zu) springen wir noch kurz ins Meer - mehr oder weniger. Andreas mehr (2mal), ich weniger (1mal und nur bis zum Bauch), mir ist das zu kalt, um da ganz rein zu springen. Schaut gar nicht so kalt aus, eigentlich richtiger Traumstrand, mit türkisem, flachem Wasser, wo man gut den Boden sehen kann... Naja, egal, weil dann kamen nämlich eh andere Leute, und wir wollten noch ein bisschen die Ecke der Halbinsel erkunden. Natürlich fing's dann auch prompt an zu nieseln, deswegen sind wir dann doch nicht mehr zu Bryan's Beach (1h entfernt) umgezogen, sondern einfach da geblieben. Das wurde dann abends belohnt: im Regen hat eine Delphin-Schule in Sehweite gespielt und auch ein paar ziemlich große Rochen ("Schau mal, der Stein da bewegt sich! Oh, der hat ja einen Schwanz! Hm, ist vielleicht ein Rochen, oder?") waren auf Futtersuche. Auf der Suche nach irgendwas Interessantem im flachen Wasser haben wir ein paar Seeanemonen entdeckt - ich wußte gar nicht, dass die überhaupt ausserhalb vom Wasser überleben. Aber bei Ebbe können sie das, stülpen einfach ihre Arme ein. Schaut allerdings a bisserl doof aus, dann. ;-) Passend zum Abendessen hat's dann richtig geschüttet, aber das stört uns nicht mehr. ;-) Nach dem Abendessen hat der Regen dann logischerweise aufgehört, und wir sind doch noch richtung Bryan's Beach gegangen, aber ohne Zelt und Rucksack, nur mal schauen. Dann kam der Regen zurück, und wir sind lieber zurück zum Zelt gegangen. Doofes Wetter. :-( Diese Nacht war definitiv die dunkelste und die ruhigste - bis es mitten in der Nacht im Vorzelt geraschelt hat. Dass Wallabies nicht besonders scheu sind, wissen wir ja schon. Aber da macht sich doch jemand an unseren Sachen zu schaffen, also, so geht das nicht. Licht an und nachschauen. Sitzt da doch glatt ein Possum, dass aus unserer Mülltüte die Nudelpackung geklaut hat (offensichtlich, weil sie so schön raschelt, war ja nix mehr drin). Nur muss man wissen: die Mülltüte war nicht einfach im Vorzelt gelegen. Die war im Rucksack in einem Seitenfach mit Reißverschluß. Und das Possum hat den aufgemacht!!! Nicht schlecht, oder?
Am Morgen regnet's, und zwar gleich so, dass es diesmal Tee und Müsliriegel im Zelt gibt. :-( Wir gehen zurück über Cook's Beach zum Track der auf die andere Seite der Insel führt. Mt Freycinet ist optional, aber über Mt Graham müssen wir drüber. Langsam verschwinden die Wolken, irgendwann ist es dann sogar so sonnig, dass wir die Sonnencreme doch noch auspacken. An der Gabelung zu Mt Freycinet überlegen wir uns, dass der auch nicht viel höher ist, als Mt Graham und über den müssen wir sowieso. Und wir haben eh noch einen ziemlich langen Tag vor uns, also sparen wir uns die Kraxelei durch den Busch. Auf den Mt Graham führt mal wieder der direkteste Weg, den man finden kann... Warum nicht einfach ein paar Serpentinen? Oder den Weg eben nett nach oben schlängeln? Dabei würde man im Endeffekt den Berg viel weniger beschädigen...
Bei der Mittagspause am "Gipfel" (sowas hat der Berg irgendwie nicht, aber wir sind halt obendrauf) haben wir einen recht schönen Ausblick, sowohl auf Schouten Island im Süden, als auch auf Hazard's Beach und Wineglass-Bay im Norden. :-) Jetzt wissen wir, warum sie Wineglass-Bay heißt. Und wir sind gespannt, ob der Strand wirklich so toll ist - ist unter den Top 10 Beaches der Welt (laut einem US Magazin)! Der Weg dorthin zieht sich irgendwie, mal Bohlen über Sumpf, mal Eukalyptuswald. Jedenfalls kommen wir am Beach an und stellen fest: "Hier stinkt's!" Und zwar gewaltig. Ausser jeder Menge Algen kein Strandgut, und überhaupt wissen wir nicht so recht, warum ausgerechnet dieser Strand unter die besten 10 kommt. Ist auch niemand im Wasser oder so. Am Nordende des Strandes wartet der Aufstieg mit 600 Stufen (ja, direkt nach oben geht halt oft nur mit Stufen...) auf uns, und wir sind wieder zurück in der Zivilisation (mit was für Schuhen die Leut da rumlaufen... naja, sind nicht meine Haxn) - immer etwas komisch, so in voller Montur, mit Zelt, Stöcken und allem drum und dran. (Und ungeduscht...) Weil der Weg nicht besonders breit ist, und schon seit einer Weile einer offensichtlich ohne Gepäck deutlich schneller hinter uns ist, mein ich, wir sollten mal auf die Seite gehen - und prompt kommt ein "Danke". ;-) Wir unterhalten uns kurz, und dann kommt eine Frau auf uns zu, die meint, ob wir aus Deutschland wären. Stellt sich raus, sie ist aus Frankfurt (muss aber schon ziemlich lang hier wohnen, weil sie kaum noch Deutsch spricht.) - unterhalten sich also 4 Deutsche am Ende der Welt. ;-) Wir werfen noch einen kurzen Blick zurück von der Aussichtsplattform und gehen dann zum Parkplatz zurück. Zur Belohnung gibt's mal wieder einen "richtigen" Campingplatz mit heißer Dusche und einen Abstecher in den Ort zwecks Fish'n'Chips. Coles Bay ist ein sehr verschlafenes Nest, einzig in der Bar am Campingplatz ist noch etwas los. Wir trinken da noch ein Bier und bereuen das: eine Gruppe von ziemlich besoffenen Frauen macht Party - und wir wollen gar nicht alles sehen, was sie so vorführen... Über das Wetter bekommen wir auch nicht viel Neues raus - wir wollen ja doch noch mal in die Mitte von Tasmanien zurück, um den Mt Anne Circuit zu machen, das geht aber nur bei halbwegs schönem Wetter.
Sylvester in NSW
So, bevor ich wieder vergesse, das aufzuschreiben: wir wissen schon, wo man nicht Sylvester verbringen sollte, wenn man gerne selber Feuerwerk macht. In New South Wales. Da sind alle Arten von Feuerwerk nämlich für Privatleute verboten. In anderen Staaten und Territories ist das anders, in Canberra zB darf man schon, allerdings nur mit Lizenz (gibt's wohl für ein paar Dollar).
Wir beginnen unsere zweite 2-Tage-Tour bei strahlendem Sonnenschein nach einem kurzen Besuch beim Ranger um für die Übernachtung zu zahlen. Bei der Walker's Registration sind wir etwas erstaunt, dass trotz Wochenende und wirklich gutem Wetter nicht besonders viele die Tour um die Insel machen wollen. Uns ist das natürlich recht, aber komisch ist das schon. Die Tour ist als "medium" eingestuft, und langsam gewöhnen wir uns wirklich an den Rucksack. :-)
Wir gehen durch einen kleinen Casuarina und Eukalyptuswald, und bringen gleich mal einen armen Spatz durcheinander: ich will mir den Pulli ausziehen, und versperre irgendwie mit meinem Rucksack den Zugang zu seinem Nest - jedenfalls fliegt er mir ein paar Mal fast ins Gesicht, bis er aufgibt. Hoffentlich ist er danach gut heim gekommen! Im Wäldchen kommen uns dann doch ziemlich viel Leute entgegen, die wohl alle die kurze Tour (ohne Strandaufenthalt angeblich ca 1,5h) von der Wineglass-Bay über den Hazard's Beach zurück zum Parkplatz machen. Der Hazard's Beach ist absolut klasse, bekanntermaßen kann mir kein Strand zu lang sein, an dem es Strandgut zu sehen gibt. ;-) Jede Menge Austern (so ein Wunder aber auch, schließlich sind wir an der Great Oyster Bay) und unheimlich viel "ganze" Muscheln, wo beide Teile noch aneinander hängen. Und ich hab endlich deinen Weg gefunden, wie ich Muscheln sammeln kann, ohne dass sie nachher im Auto kaputtgehen und bei dem auch andere Menschen noch was davon haben (also ein absolut Aborigine-tauglicher Weg): ich fotografier sie einfach. ;-) Dabei haben wir auch noch ein paar gute Taten vollbracht: einen Seeigel, der noch lebte, wieder ins Wasser bewegt und auch eine solche Schnecke (auf dem Bild unten), die noch lebte, wurde wieder ins kühle (oder kalte?) Nass versetzt. Das coole an der Schnecke ist, dass sie genauso gemustert ist, wie ihre Schale!
Am Ende des Strandes, der dann doch wirklich ganz schön lang war, gab's Mittagspause und die Sonne genießen. :-D
Danach ging's durch ein Stück Busch zum Cook's Beach, an dem kaum Strandgut zu finden war. Echt lustig, gar nicht viel Strecke dazwischen, ebenfalls an der Bay-Seite, aber eben doch ganz anders. Und im Gegensatz zu Hazard's Beach sind wir hier ganz allein. Am Südende des Strands ist ein Campingplatz, und wir haben die freie Wahl. :-D Weil's Wetter so schön ist (langsam zieht's allerdings zu) springen wir noch kurz ins Meer - mehr oder weniger. Andreas mehr (2mal), ich weniger (1mal und nur bis zum Bauch), mir ist das zu kalt, um da ganz rein zu springen. Schaut gar nicht so kalt aus, eigentlich richtiger Traumstrand, mit türkisem, flachem Wasser, wo man gut den Boden sehen kann... Naja, egal, weil dann kamen nämlich eh andere Leute, und wir wollten noch ein bisschen die Ecke der Halbinsel erkunden. Natürlich fing's dann auch prompt an zu nieseln, deswegen sind wir dann doch nicht mehr zu Bryan's Beach (1h entfernt) umgezogen, sondern einfach da geblieben. Das wurde dann abends belohnt: im Regen hat eine Delphin-Schule in Sehweite gespielt und auch ein paar ziemlich große Rochen ("Schau mal, der Stein da bewegt sich! Oh, der hat ja einen Schwanz! Hm, ist vielleicht ein Rochen, oder?") waren auf Futtersuche. Auf der Suche nach irgendwas Interessantem im flachen Wasser haben wir ein paar Seeanemonen entdeckt - ich wußte gar nicht, dass die überhaupt ausserhalb vom Wasser überleben. Aber bei Ebbe können sie das, stülpen einfach ihre Arme ein. Schaut allerdings a bisserl doof aus, dann. ;-) Passend zum Abendessen hat's dann richtig geschüttet, aber das stört uns nicht mehr. ;-) Nach dem Abendessen hat der Regen dann logischerweise aufgehört, und wir sind doch noch richtung Bryan's Beach gegangen, aber ohne Zelt und Rucksack, nur mal schauen. Dann kam der Regen zurück, und wir sind lieber zurück zum Zelt gegangen. Doofes Wetter. :-( Diese Nacht war definitiv die dunkelste und die ruhigste - bis es mitten in der Nacht im Vorzelt geraschelt hat. Dass Wallabies nicht besonders scheu sind, wissen wir ja schon. Aber da macht sich doch jemand an unseren Sachen zu schaffen, also, so geht das nicht. Licht an und nachschauen. Sitzt da doch glatt ein Possum, dass aus unserer Mülltüte die Nudelpackung geklaut hat (offensichtlich, weil sie so schön raschelt, war ja nix mehr drin). Nur muss man wissen: die Mülltüte war nicht einfach im Vorzelt gelegen. Die war im Rucksack in einem Seitenfach mit Reißverschluß. Und das Possum hat den aufgemacht!!! Nicht schlecht, oder?
Am Morgen regnet's, und zwar gleich so, dass es diesmal Tee und Müsliriegel im Zelt gibt. :-( Wir gehen zurück über Cook's Beach zum Track der auf die andere Seite der Insel führt. Mt Freycinet ist optional, aber über Mt Graham müssen wir drüber. Langsam verschwinden die Wolken, irgendwann ist es dann sogar so sonnig, dass wir die Sonnencreme doch noch auspacken. An der Gabelung zu Mt Freycinet überlegen wir uns, dass der auch nicht viel höher ist, als Mt Graham und über den müssen wir sowieso. Und wir haben eh noch einen ziemlich langen Tag vor uns, also sparen wir uns die Kraxelei durch den Busch. Auf den Mt Graham führt mal wieder der direkteste Weg, den man finden kann... Warum nicht einfach ein paar Serpentinen? Oder den Weg eben nett nach oben schlängeln? Dabei würde man im Endeffekt den Berg viel weniger beschädigen...
Bei der Mittagspause am "Gipfel" (sowas hat der Berg irgendwie nicht, aber wir sind halt obendrauf) haben wir einen recht schönen Ausblick, sowohl auf Schouten Island im Süden, als auch auf Hazard's Beach und Wineglass-Bay im Norden. :-) Jetzt wissen wir, warum sie Wineglass-Bay heißt. Und wir sind gespannt, ob der Strand wirklich so toll ist - ist unter den Top 10 Beaches der Welt (laut einem US Magazin)! Der Weg dorthin zieht sich irgendwie, mal Bohlen über Sumpf, mal Eukalyptuswald. Jedenfalls kommen wir am Beach an und stellen fest: "Hier stinkt's!" Und zwar gewaltig. Ausser jeder Menge Algen kein Strandgut, und überhaupt wissen wir nicht so recht, warum ausgerechnet dieser Strand unter die besten 10 kommt. Ist auch niemand im Wasser oder so. Am Nordende des Strandes wartet der Aufstieg mit 600 Stufen (ja, direkt nach oben geht halt oft nur mit Stufen...) auf uns, und wir sind wieder zurück in der Zivilisation (mit was für Schuhen die Leut da rumlaufen... naja, sind nicht meine Haxn) - immer etwas komisch, so in voller Montur, mit Zelt, Stöcken und allem drum und dran. (Und ungeduscht...) Weil der Weg nicht besonders breit ist, und schon seit einer Weile einer offensichtlich ohne Gepäck deutlich schneller hinter uns ist, mein ich, wir sollten mal auf die Seite gehen - und prompt kommt ein "Danke". ;-) Wir unterhalten uns kurz, und dann kommt eine Frau auf uns zu, die meint, ob wir aus Deutschland wären. Stellt sich raus, sie ist aus Frankfurt (muss aber schon ziemlich lang hier wohnen, weil sie kaum noch Deutsch spricht.) - unterhalten sich also 4 Deutsche am Ende der Welt. ;-) Wir werfen noch einen kurzen Blick zurück von der Aussichtsplattform und gehen dann zum Parkplatz zurück. Zur Belohnung gibt's mal wieder einen "richtigen" Campingplatz mit heißer Dusche und einen Abstecher in den Ort zwecks Fish'n'Chips. Coles Bay ist ein sehr verschlafenes Nest, einzig in der Bar am Campingplatz ist noch etwas los. Wir trinken da noch ein Bier und bereuen das: eine Gruppe von ziemlich besoffenen Frauen macht Party - und wir wollen gar nicht alles sehen, was sie so vorführen... Über das Wetter bekommen wir auch nicht viel Neues raus - wir wollen ja doch noch mal in die Mitte von Tasmanien zurück, um den Mt Anne Circuit zu machen, das geht aber nur bei halbwegs schönem Wetter.
Sylvester in NSW
So, bevor ich wieder vergesse, das aufzuschreiben: wir wissen schon, wo man nicht Sylvester verbringen sollte, wenn man gerne selber Feuerwerk macht. In New South Wales. Da sind alle Arten von Feuerwerk nämlich für Privatleute verboten. In anderen Staaten und Territories ist das anders, in Canberra zB darf man schon, allerdings nur mit Lizenz (gibt's wohl für ein paar Dollar).
Urlaub (Teil 3): Queenstown & Mt Field West
24.11. Der Ast auf dem wir sitzen...
(Mir ist grad langweilig, deswegen gibt’s noch einen weiteren Urlaubsteil.)
Erstaunlich, was einem alles weh tun kann – auch ganz ohne den Rucksack auf dem Rücken! ;-)
Wir fahren von Mole Creek richtung Westen, das Wetter ist zu schön, um es in den Höhlen dort zu verbringen – ausserdem waren wir ja neulich erst in den Jenolan Caves. Und überhaupt müssen wir mal wieder einkaufen, ohne Kühlschrank ist das immer eine eher kurzfristige Angelegenheit. Wir sehen, wie Busladungen von Touristen in den Cradle Mountain-Lake Claire NP gekarrt werden und freuen uns darüber, dass wir uns gegen den Overland Track entschieden haben. Da geht’s wahrscheinlich zu wie am Stachus!
Wir beschließen nach Queenstown zu fahren, das laut Karte eine größere Stadt ist – die haben da sicher einen Supermarkt und eine Bäckerei. Queenstown stellt sich dann als verschlafenes, aber irgendwie doch recht reiches Nest heraus – alle öffentlichen Gebäude neu renoviert, Grünanlagen schön gepflegt. Und ganz offensichtlich eine Miningtown. Wir sehen zwei kleinere IGA Supermärkte (IGA = Independent Grocers Australia), und entscheiden uns für den falschen (im Rückblick). Wir kaufen ein paar Äpfel, aber nichtmal Müsliriegel gibt’s hier. Und das Brot wollen wir auch nicht, alles nur Weißbrot, dass man auf einen Bruchteil der Größe komprimieren kann. *hmpf* Wir laufen die „Hauptstraße“ noch einmal auf und ab, in der Bäckerei gibt’s nichtmal Brot, sondern nur komische Pies, der Hamburgerladen riecht schon deepfried, irgendwie haben wir kein Glück. Mehr aus Verzweiflung schauen wir dann doch noch in den zweiten IGA, und fühlen uns wie im Schlaraffenland: Müsliriegel und sogar richtige Räucherwurst! Und Twiggy Sticks (sowas wie BiFi, gut geeignet beim Wandern). Nur das Brot, das ist dann halt doch eine Notlösung. Aber Hauptsache, ansonsten wieder aufgerüstet. ;-)
Kurz hinter Queenstown wundern wir uns immer mehr darüber, dass hier einfach nichts wächst, aber so richtig nach Tagebau schaut das auch nicht aus. Wir halten an einer Info-Tafel und erfahren, dass da früher mal Regenwald war, der durch die Abgase vom Verhütten und die vergifteten Flüsse (bis zum Meer!!!) leider komplett verschwunden ist. Ich bin sprachlos. Wie gierig sind Menschen! Dafür ist es eine reiche Stadt, hier wird immer noch Zinn, Silber und Gold abgebaut. Wir fahren über die Hügelkuppe und sehen einen Wegweiser zu einer Sehenswürdigkeit – schauen wir halt kurz hin. Und dann sehen wir das:
Haben die echt alles einfach weggesprengt. Und alles hier war mal mit Regenwald bewachsen. Irgendwie hoffe ich, dass der Ast bald durch ist, an dem wir da so fleißig sägen.
Wir fahren wieder durch den Cradle Mountain-Lake Clair NP, und folgen kurz dem Walk zu den Russel Falls. Immerhin ist in Tasmanien unglaublich viel zu National Park Gebiet erklärt worden. (Solang nicht grad eine gute Miene im Weg war, aber wenn eine Miene nix mehr her gibt, dann kann man da locker einen NP draus machen...) Jo, und dann geht’s weiter zum eigentlichen Ziel, denn morgen wollen wir ja wieder Wandern: in den Mount Field NP. Das Infocenter hat grad noch offen, aber wir bekommen eigentlich keine relevante Auskunft mehr (selber schuld, wir hätten nach dem Wetter fragen sollen). Der Campingplatz ein paar Meter weiter schaut nicht besonders verlockend aus, und wir haben ja auch erst die letzte Nacht in der Zivilisation verbracht, also fahren wir gleich hoch zum Parkplatz. Unterwegs stolpern wir über den zweiten „Great Short Walk“ des Tages, diesmal geht’s durch den Wald, Rieseneukalyptus anschauen. Diese Bäume werden nur noch durch die Redwoods in Kalifornien überboten – aber ehrlich gesagt: aus unserer Perspektive merkt man das nicht, die einen sind riesig und die anderen genauso. Der Parkplatz ist ebenfalls riesig – im Winter ist hier das zweitgrößte Skigebiet. Der Parkplatz ist direkt am Lake Dobson und wir folgen dem Boardwalk um den See um einen geeigneten Zeltplatz zu finden. Schnaken gibt’s, jede Menge. Aber keine Wiese. Hier gibt’s auch ein Shelter, niegelnagelneu, riesengroß, aber ohne Übernachtungsmöglichkeit. Aber direkt daneben ist eine gut geschütze gerade Fläche – perfekt! Wir bauen das Zelt auf, essen und setzen uns ans Seeufer um zu lesen und später vielleicht noch ein paar Sterne zu sehen.
Hinter uns tappelt es und Andreas sagt, ich soll mich ganz langsam und leise umdrehen. Ich weiß nicht, wer verdutzter geschaut hat, der Wombat, oder wir, aber er hat dann die Beine in die Hand genommen und ist abgehauen. ;-) Total knuddelig. ;-) Abgesehen davon, dass es eh viel zu schnell ging, war natürlich die Kamerabatterie eh leer. Um uns rum ist ein ziemlich mutiges Wallaby gehüpft, und Andreas ist schauen gegangen, ob er noch andere Tiere sieht – und prompt hat er ganz offensichtlich Frau Wombat getroffen. Als wir dann zusammen geschaut haben, war nämlich deutlich zu sehen, dass sie hochschwanger ist, im ganzen haben wir also quasi 2 ½ Wombats gesehen. *g* Aber der Rest des Abends verlief dann eher ereignislos, weil ich die Batterie in der DigiCam gewechselt hab – war ja klar. Ein paar Sterne haben wir auch noch gesehen, aber da oben wurde es ganz schön schnell kalt.
25.11. Mt Field West
Wir wollen auf den Mt Field West, eine ziemlich anstrenge Tagestour, angeblich "medium/ hard" - paßt genau, denn die nächste geplante Wanderung ist als "hard" gekennzeichnet, wir arbeiten uns also langsam vor. Das Wallaby von gestern ist zum Frühstück wieder da, aber so richtig wirklich betteln mag er wohl auch wieder nicht. Richtig astrein ist das Wetter nicht, aber wir packen halt die Jacken ein, wird schon passen. Wer will denn bitte hier Skifahren? Zu den Liften ist es ein ewiglanger Fußmarsch, auf dem man die Ski tragen muss - und größtenteils soll das auch ein Langlaufgebiet sein, aber auch zu den Loipen wird man die Ski wohl tragen müssen. Wir sind noch nicht weit gekommen, da fängt der allgegenwärtige Boardwalk wieder mal an. Tasmanien ist entweder sumpfig, oder steinig/ bergig oder beides. Etwas weiter unten sehen wir ein paar kleinere Seen, zu denen auch ein Track geht. Leider ziehen die Wolken immer weiter herunter und der Wind weht uns kräftig um die Nase. Wir ziehen die Jacken und Mützen an und gehen weiter. Bis wir den ersten Lift sehen - und uns erstmal schieflachen. Wir werden aus der Konstruktion nicht ganz schlau, aber es muss eine Art Schlepplift zum Selberfeshalten sein, dafür ist er ganz schön hoch. Aber das beste ist: da ist nur ein Plastikseil, kein Metallseil - schaut alles ziemlich windig aus. Jedenfalls ist jetzt eine gute Stunde vergangen, und die Sicht wird immer schlechter, der Wind immer kälter, und da uns keiner auf den Berg zwingt, beschließen wir, die Tour aufzugeben. Macht ja keinen Spaß so, und Aussicht hat man dann von oben auch keine. Auf dem Rückweg kommen die Wolken mit, zwischendurch regnet es. :-( Mt Field East, quasi die Alternative, und auch die Seen, die wir vorher noch gesehen haben (zweite Alternative) sind nicht mehr zu sehen. :-( Zurück am Parkplatz machen wir noch Mittagspause am Seeufer - der Regen hört wieder auf und wir wollen wenigstens noch die Minitour (30Min) zum Platypus Tarn (Tarn = See mit schlammigem Wasser) zu machen. Kurz vor dem Ziel fängt es wieder an zu Regnen, diesmal richtig. Platypus haben wir auch keinen gesehen, aber wenigstens haben wir das Ziel erreicht. ;-)
Jetzt hält uns nichts mehr hier, am Infocenter fragen wir noch nach, was die Wettervorhersage für die nächsten Tage meint. Regen und kalt. Nein, danke. Also überlegen wir uns Plan B und fahren nach Hobart. Mt Wellington ist in den Wolken verschwunden, aber es ist warm und wir finden einen sehr guten Fish'n'Chips Laden. :-D Wir folgen den Tips im LP und werden mit einem sehr leckeren Cappucino und Kuchen belohnt (ich beschließe, den Rest des Urlaubs nichts mehr zu essen). Die Suche nach einem Coles oder Woolworths gerät zur mittleren Stadtrundfahrt, ist aber erfolgreich. :-D Ich glaub, in Hobart mag ich lieber wohnen, als in Sydney... Aber so richtig viel Verlockendes gibt es dann doch nicht, also fahren wir heute noch weiter an die Ostküste zur Freycinet Peninsula, immer vor der Regenwolke her. Das Infocenter am Freycinet NP hat schon zu, naja, wir finden auch so eine Site auf dem Campingplatz. Der hat, anders als im LP angekündigt, sogar Duschen. *freu* Schnell das Zelt aufgestellt, und dann ab unter die Dusche. *aaarrrgh* gelernte Lektion: nicht aus jeder Dusche, wo man auf "heiß" drehen kann, kommt auch warmes Wasser. ;-)
(Mir ist grad langweilig, deswegen gibt’s noch einen weiteren Urlaubsteil.)
Erstaunlich, was einem alles weh tun kann – auch ganz ohne den Rucksack auf dem Rücken! ;-)
Wir fahren von Mole Creek richtung Westen, das Wetter ist zu schön, um es in den Höhlen dort zu verbringen – ausserdem waren wir ja neulich erst in den Jenolan Caves. Und überhaupt müssen wir mal wieder einkaufen, ohne Kühlschrank ist das immer eine eher kurzfristige Angelegenheit. Wir sehen, wie Busladungen von Touristen in den Cradle Mountain-Lake Claire NP gekarrt werden und freuen uns darüber, dass wir uns gegen den Overland Track entschieden haben. Da geht’s wahrscheinlich zu wie am Stachus!
Wir beschließen nach Queenstown zu fahren, das laut Karte eine größere Stadt ist – die haben da sicher einen Supermarkt und eine Bäckerei. Queenstown stellt sich dann als verschlafenes, aber irgendwie doch recht reiches Nest heraus – alle öffentlichen Gebäude neu renoviert, Grünanlagen schön gepflegt. Und ganz offensichtlich eine Miningtown. Wir sehen zwei kleinere IGA Supermärkte (IGA = Independent Grocers Australia), und entscheiden uns für den falschen (im Rückblick). Wir kaufen ein paar Äpfel, aber nichtmal Müsliriegel gibt’s hier. Und das Brot wollen wir auch nicht, alles nur Weißbrot, dass man auf einen Bruchteil der Größe komprimieren kann. *hmpf* Wir laufen die „Hauptstraße“ noch einmal auf und ab, in der Bäckerei gibt’s nichtmal Brot, sondern nur komische Pies, der Hamburgerladen riecht schon deepfried, irgendwie haben wir kein Glück. Mehr aus Verzweiflung schauen wir dann doch noch in den zweiten IGA, und fühlen uns wie im Schlaraffenland: Müsliriegel und sogar richtige Räucherwurst! Und Twiggy Sticks (sowas wie BiFi, gut geeignet beim Wandern). Nur das Brot, das ist dann halt doch eine Notlösung. Aber Hauptsache, ansonsten wieder aufgerüstet. ;-)
Kurz hinter Queenstown wundern wir uns immer mehr darüber, dass hier einfach nichts wächst, aber so richtig nach Tagebau schaut das auch nicht aus. Wir halten an einer Info-Tafel und erfahren, dass da früher mal Regenwald war, der durch die Abgase vom Verhütten und die vergifteten Flüsse (bis zum Meer!!!) leider komplett verschwunden ist. Ich bin sprachlos. Wie gierig sind Menschen! Dafür ist es eine reiche Stadt, hier wird immer noch Zinn, Silber und Gold abgebaut. Wir fahren über die Hügelkuppe und sehen einen Wegweiser zu einer Sehenswürdigkeit – schauen wir halt kurz hin. Und dann sehen wir das:
Haben die echt alles einfach weggesprengt. Und alles hier war mal mit Regenwald bewachsen. Irgendwie hoffe ich, dass der Ast bald durch ist, an dem wir da so fleißig sägen.
Wir fahren wieder durch den Cradle Mountain-Lake Clair NP, und folgen kurz dem Walk zu den Russel Falls. Immerhin ist in Tasmanien unglaublich viel zu National Park Gebiet erklärt worden. (Solang nicht grad eine gute Miene im Weg war, aber wenn eine Miene nix mehr her gibt, dann kann man da locker einen NP draus machen...) Jo, und dann geht’s weiter zum eigentlichen Ziel, denn morgen wollen wir ja wieder Wandern: in den Mount Field NP. Das Infocenter hat grad noch offen, aber wir bekommen eigentlich keine relevante Auskunft mehr (selber schuld, wir hätten nach dem Wetter fragen sollen). Der Campingplatz ein paar Meter weiter schaut nicht besonders verlockend aus, und wir haben ja auch erst die letzte Nacht in der Zivilisation verbracht, also fahren wir gleich hoch zum Parkplatz. Unterwegs stolpern wir über den zweiten „Great Short Walk“ des Tages, diesmal geht’s durch den Wald, Rieseneukalyptus anschauen. Diese Bäume werden nur noch durch die Redwoods in Kalifornien überboten – aber ehrlich gesagt: aus unserer Perspektive merkt man das nicht, die einen sind riesig und die anderen genauso. Der Parkplatz ist ebenfalls riesig – im Winter ist hier das zweitgrößte Skigebiet. Der Parkplatz ist direkt am Lake Dobson und wir folgen dem Boardwalk um den See um einen geeigneten Zeltplatz zu finden. Schnaken gibt’s, jede Menge. Aber keine Wiese. Hier gibt’s auch ein Shelter, niegelnagelneu, riesengroß, aber ohne Übernachtungsmöglichkeit. Aber direkt daneben ist eine gut geschütze gerade Fläche – perfekt! Wir bauen das Zelt auf, essen und setzen uns ans Seeufer um zu lesen und später vielleicht noch ein paar Sterne zu sehen.
Hinter uns tappelt es und Andreas sagt, ich soll mich ganz langsam und leise umdrehen. Ich weiß nicht, wer verdutzter geschaut hat, der Wombat, oder wir, aber er hat dann die Beine in die Hand genommen und ist abgehauen. ;-) Total knuddelig. ;-) Abgesehen davon, dass es eh viel zu schnell ging, war natürlich die Kamerabatterie eh leer. Um uns rum ist ein ziemlich mutiges Wallaby gehüpft, und Andreas ist schauen gegangen, ob er noch andere Tiere sieht – und prompt hat er ganz offensichtlich Frau Wombat getroffen. Als wir dann zusammen geschaut haben, war nämlich deutlich zu sehen, dass sie hochschwanger ist, im ganzen haben wir also quasi 2 ½ Wombats gesehen. *g* Aber der Rest des Abends verlief dann eher ereignislos, weil ich die Batterie in der DigiCam gewechselt hab – war ja klar. Ein paar Sterne haben wir auch noch gesehen, aber da oben wurde es ganz schön schnell kalt.
25.11. Mt Field West
Wir wollen auf den Mt Field West, eine ziemlich anstrenge Tagestour, angeblich "medium/ hard" - paßt genau, denn die nächste geplante Wanderung ist als "hard" gekennzeichnet, wir arbeiten uns also langsam vor. Das Wallaby von gestern ist zum Frühstück wieder da, aber so richtig wirklich betteln mag er wohl auch wieder nicht. Richtig astrein ist das Wetter nicht, aber wir packen halt die Jacken ein, wird schon passen. Wer will denn bitte hier Skifahren? Zu den Liften ist es ein ewiglanger Fußmarsch, auf dem man die Ski tragen muss - und größtenteils soll das auch ein Langlaufgebiet sein, aber auch zu den Loipen wird man die Ski wohl tragen müssen. Wir sind noch nicht weit gekommen, da fängt der allgegenwärtige Boardwalk wieder mal an. Tasmanien ist entweder sumpfig, oder steinig/ bergig oder beides. Etwas weiter unten sehen wir ein paar kleinere Seen, zu denen auch ein Track geht. Leider ziehen die Wolken immer weiter herunter und der Wind weht uns kräftig um die Nase. Wir ziehen die Jacken und Mützen an und gehen weiter. Bis wir den ersten Lift sehen - und uns erstmal schieflachen. Wir werden aus der Konstruktion nicht ganz schlau, aber es muss eine Art Schlepplift zum Selberfeshalten sein, dafür ist er ganz schön hoch. Aber das beste ist: da ist nur ein Plastikseil, kein Metallseil - schaut alles ziemlich windig aus. Jedenfalls ist jetzt eine gute Stunde vergangen, und die Sicht wird immer schlechter, der Wind immer kälter, und da uns keiner auf den Berg zwingt, beschließen wir, die Tour aufzugeben. Macht ja keinen Spaß so, und Aussicht hat man dann von oben auch keine. Auf dem Rückweg kommen die Wolken mit, zwischendurch regnet es. :-( Mt Field East, quasi die Alternative, und auch die Seen, die wir vorher noch gesehen haben (zweite Alternative) sind nicht mehr zu sehen. :-( Zurück am Parkplatz machen wir noch Mittagspause am Seeufer - der Regen hört wieder auf und wir wollen wenigstens noch die Minitour (30Min) zum Platypus Tarn (Tarn = See mit schlammigem Wasser) zu machen. Kurz vor dem Ziel fängt es wieder an zu Regnen, diesmal richtig. Platypus haben wir auch keinen gesehen, aber wenigstens haben wir das Ziel erreicht. ;-)
Jetzt hält uns nichts mehr hier, am Infocenter fragen wir noch nach, was die Wettervorhersage für die nächsten Tage meint. Regen und kalt. Nein, danke. Also überlegen wir uns Plan B und fahren nach Hobart. Mt Wellington ist in den Wolken verschwunden, aber es ist warm und wir finden einen sehr guten Fish'n'Chips Laden. :-D Wir folgen den Tips im LP und werden mit einem sehr leckeren Cappucino und Kuchen belohnt (ich beschließe, den Rest des Urlaubs nichts mehr zu essen). Die Suche nach einem Coles oder Woolworths gerät zur mittleren Stadtrundfahrt, ist aber erfolgreich. :-D Ich glaub, in Hobart mag ich lieber wohnen, als in Sydney... Aber so richtig viel Verlockendes gibt es dann doch nicht, also fahren wir heute noch weiter an die Ostküste zur Freycinet Peninsula, immer vor der Regenwolke her. Das Infocenter am Freycinet NP hat schon zu, naja, wir finden auch so eine Site auf dem Campingplatz. Der hat, anders als im LP angekündigt, sogar Duschen. *freu* Schnell das Zelt aufgestellt, und dann ab unter die Dusche. *aaarrrgh* gelernte Lektion: nicht aus jeder Dusche, wo man auf "heiß" drehen kann, kommt auch warmes Wasser. ;-)
Urlaub (Teil 2): Walls of Jerusalem
22.11./23.11. Walls of Jerusalem Tour (2 Tage)
Auf geht’s zu unserer ersten Wanderung: wir wollen zwei Tage um die Walls of Jerusalem marschieren. In unserem schlauen Tourenbuch wird die Tour als „easy“ eingestuft, also genau das Richtige, um sich an die Rucksäcke zu gewöhnen. Wobei das mit dem „easy“ selbst nach dem System im Buch nicht stimmt: ein Teil der Tour hat nämlich keinen vorgeschriebenen Weg, sondern man muss sich selber einen suchen, und damit wäre die Tour eigentlich „medium“. Aber egal, es ist wohl relativ simpel, den Weg zu finden. Schon erstaunlich, dass 15kg dann doch so schwer sind, wenn man sie auf dem Rücken hat. Und mit diesem Riesenrucksack fühle mich mich total unförmig, bin ja gespannt, wie das wird.
Wir steigen eine Stunde lang auf zur Trapper’s Hut, die früher mal als Basis für Trapper gedient hat, die da oben auf das Winterfell der Wallabies aus waren. Heute kann man da immer noch drin übernachten, aber erstens zieht’s da drin gewaltig und zweitens ist der Parkplatz abwärts weniger als eine Stunde entfernt und auch im Dunklen oder bei schlechtem Wetter gut zu erreichen. Die Hütte wird eher aus historischen Gründen erhalten:
An der Hütte haben wir den Großteil der Höhenmeter hinter uns, danach geht der Weg immer ein bisschen bergauf oder bergab – im Ganzen mehr bergauf, aber nicht viel. Durch lichten Eukalyptuswald, vorbei an vielen kleinen Teichen und durch Sumpf. Im Sumpf sehen wir dann auch zum ersten Mal „Cushion-Plants“, lustige leuchtend-grüne Mooskissen, die etwa 30 Jahre brauchen um so zu wachsen:
Das stachelige daneben ist übrigens auch durch lange Hosen noch stachelig... Achja, und natürlich der Boardwalk. Der Weg durch den Sumpf ist damit voll ausgebaut – sogar einen Campingplatz haben sie damit gebaut. Wir überlegen schon seit einiger Zeit, mal Mittagspause zu machen, aber immer, wenn wir das Wort laut sagen, fängt’s an zu Regnen. Bei besagtem Campingplatz überlegen wir kurz, ob wir da bleiben für die Nacht, aber es ist viel zu früh auf der Strecke, deswegen wollen wir nur für die Mittagspause bleiben. War ein Fehler, das laut zu sagen: es gab einen richtigen Wolkenbruch. Und nix zu essen. Auf dem weiteren Weg haben wir drüber nachgedacht, warum eigentlich gar keiner auf dem Luxus-Campingplatz ist, aber da Klettern an den Walls momentan verboten ist, ist der Platz wohl einfach für alle zu früh. Es lebe die Bürokratie, die hatten sicher einen tollen Grund, warum sie Unmengen an Geld für einen riesigen Campingplatz locker machen, den keiner nutzen kann/ will! Wir machen dann in einem kleinen Wäldchen etwas vom Regen geschützt doch noch Mittagspause, danach geht’s mit Mützen (und bei mir auch mit Handschuhen) weiter, weil der Wind doch recht kalt ist. Entlang der Walls geht’s vorbei am Lake Salome, ein kurzer Abstecher zum Lake Bethesda (bei dem Wetter irgendwie nicht so spannend, ein See halt...) und dann sehen wir auch schon unser Tagesziel: ein Pencil Pine Wäldchen. Diese Bäume gibt’s nur in Tasmanien und sie werden um die 1200 Jahre alt – offenes Feuer ist verboten, damit man sie nicht versehentlich abfackelt (was die Menschen natürlich nicht davon abhält, das trotzdem zu machen) – vor ein paar Jahren sind 2/3 des Waldes bei einem Feuer vernichtet worden. Hm, da ist doch schon ein Zelt? Und noch eins? Oh, ganz viele! Hm, naja. Sogar eine weitere Hut ist da, aber da sind sogar Schlafsäcke drin, obwohl sie noch windiger aussieht, als die erste.
Sehr zu unserer Freude verziehen sich die Wolken und die Sonne kommt raus, wir stellen unser Zelt auf und besteigen noch den Mt Jerusalem. Der Blick zurück zu den Walls ist echt schön:
Beim Abendessen folgen wir der Sonne, weil es im Schatten saukalt ist, und fliehen vor der Kälte wieder recht früh ins Zelt. Das ist die erste Nacht in meinem Leben, wo ich vor lauter Frieren nicht geschlafen hab, draussen hat’s um die 0 Grad gehabt, und mein Schlafsack sollte zwar eigentlich bis in die Minusgrade funktionieren, aber das heisst dann wohl nicht, dass das Spaß macht. Weil die Nacht so kurz und kalt war, hab ich keine Lust, die Tour einen Tag zu verlängern und die Gipfel in der Gegend zu besteigen, also machen wir uns, wie ursprünglich geplant, auf den Rückweg. Die Bewohner der anderen Zelte war eine Gruppe Schüler aus den Blue Mountains, die noch ewig Cricket gespielt haben am Abend, keine Ahnung, wie sie das angestellt haben, bei den Temperaturen. Und die waren dann recht früh (gegen 6 Uhr) ohne Frühstück aufgebrochen... Naja, jedem das seine.
Vom Campsite aus geht’s durch ein sumpfiges Gebiet, wo eben kein Track ist – aber im Tourenführer findet sich der Hinweis, man soll lieber versuchen, etwas höher am Hang zu gehen, da der Sumpf echt nass ist. ;-) Naja, wir sehen das Ziel, einen See weiter unten, eh schon, ist nicht sooo schwer, da einen Weg zu finden. Die fiesen Wolken von gestern sind echt weg, und bei so viel Sonne macht das alles richtig Spaß. :-D Mir wird langsam auch wieder warm. Allerdings ist der Weg auf diesem Teil nicht mehr so luxuriös ausgebaut, wie gestern, und meine Schuhe sind danach doch eher matschig – ist halt Sumpf. ;-) Wir sehen jede Menge Mini-Frösche und dann sogar eine Schlange. Von wegen, das wär ein Glücksfall, wenn man mal eine sieht, weil die Viecher so scheu sind. Die kam extra für’s Fotoshooting noch näher:
Aber wir haben dann doch lieber einen Bogen um sie gemacht, da alle Schlangen, die es in Tasmanien gibt, giftig sind. Nachmittags zogen dann wieder fiese Regenwolken auf, die aber nicht schnell genug waren: wir waren abends wieder am Auto. Und es ist nichtmal was geklaut worden (am Parkplatz war ein Schild, das gewarnt hat, dass hier geklaut wird.)! Irgendwie hab ich mir dann eine Dusche eingebildet – schon komisch. ;-) Deswegen sind wir zurück in die Zivilisation auf einen Campingplatz an einem Bach mit Dusche. Und Lagerfeuer direkt am Bachufer. :-D
Auf geht’s zu unserer ersten Wanderung: wir wollen zwei Tage um die Walls of Jerusalem marschieren. In unserem schlauen Tourenbuch wird die Tour als „easy“ eingestuft, also genau das Richtige, um sich an die Rucksäcke zu gewöhnen. Wobei das mit dem „easy“ selbst nach dem System im Buch nicht stimmt: ein Teil der Tour hat nämlich keinen vorgeschriebenen Weg, sondern man muss sich selber einen suchen, und damit wäre die Tour eigentlich „medium“. Aber egal, es ist wohl relativ simpel, den Weg zu finden. Schon erstaunlich, dass 15kg dann doch so schwer sind, wenn man sie auf dem Rücken hat. Und mit diesem Riesenrucksack fühle mich mich total unförmig, bin ja gespannt, wie das wird.
Wir steigen eine Stunde lang auf zur Trapper’s Hut, die früher mal als Basis für Trapper gedient hat, die da oben auf das Winterfell der Wallabies aus waren. Heute kann man da immer noch drin übernachten, aber erstens zieht’s da drin gewaltig und zweitens ist der Parkplatz abwärts weniger als eine Stunde entfernt und auch im Dunklen oder bei schlechtem Wetter gut zu erreichen. Die Hütte wird eher aus historischen Gründen erhalten:
An der Hütte haben wir den Großteil der Höhenmeter hinter uns, danach geht der Weg immer ein bisschen bergauf oder bergab – im Ganzen mehr bergauf, aber nicht viel. Durch lichten Eukalyptuswald, vorbei an vielen kleinen Teichen und durch Sumpf. Im Sumpf sehen wir dann auch zum ersten Mal „Cushion-Plants“, lustige leuchtend-grüne Mooskissen, die etwa 30 Jahre brauchen um so zu wachsen:
Das stachelige daneben ist übrigens auch durch lange Hosen noch stachelig... Achja, und natürlich der Boardwalk. Der Weg durch den Sumpf ist damit voll ausgebaut – sogar einen Campingplatz haben sie damit gebaut. Wir überlegen schon seit einiger Zeit, mal Mittagspause zu machen, aber immer, wenn wir das Wort laut sagen, fängt’s an zu Regnen. Bei besagtem Campingplatz überlegen wir kurz, ob wir da bleiben für die Nacht, aber es ist viel zu früh auf der Strecke, deswegen wollen wir nur für die Mittagspause bleiben. War ein Fehler, das laut zu sagen: es gab einen richtigen Wolkenbruch. Und nix zu essen. Auf dem weiteren Weg haben wir drüber nachgedacht, warum eigentlich gar keiner auf dem Luxus-Campingplatz ist, aber da Klettern an den Walls momentan verboten ist, ist der Platz wohl einfach für alle zu früh. Es lebe die Bürokratie, die hatten sicher einen tollen Grund, warum sie Unmengen an Geld für einen riesigen Campingplatz locker machen, den keiner nutzen kann/ will! Wir machen dann in einem kleinen Wäldchen etwas vom Regen geschützt doch noch Mittagspause, danach geht’s mit Mützen (und bei mir auch mit Handschuhen) weiter, weil der Wind doch recht kalt ist. Entlang der Walls geht’s vorbei am Lake Salome, ein kurzer Abstecher zum Lake Bethesda (bei dem Wetter irgendwie nicht so spannend, ein See halt...) und dann sehen wir auch schon unser Tagesziel: ein Pencil Pine Wäldchen. Diese Bäume gibt’s nur in Tasmanien und sie werden um die 1200 Jahre alt – offenes Feuer ist verboten, damit man sie nicht versehentlich abfackelt (was die Menschen natürlich nicht davon abhält, das trotzdem zu machen) – vor ein paar Jahren sind 2/3 des Waldes bei einem Feuer vernichtet worden. Hm, da ist doch schon ein Zelt? Und noch eins? Oh, ganz viele! Hm, naja. Sogar eine weitere Hut ist da, aber da sind sogar Schlafsäcke drin, obwohl sie noch windiger aussieht, als die erste.
Sehr zu unserer Freude verziehen sich die Wolken und die Sonne kommt raus, wir stellen unser Zelt auf und besteigen noch den Mt Jerusalem. Der Blick zurück zu den Walls ist echt schön:
Beim Abendessen folgen wir der Sonne, weil es im Schatten saukalt ist, und fliehen vor der Kälte wieder recht früh ins Zelt. Das ist die erste Nacht in meinem Leben, wo ich vor lauter Frieren nicht geschlafen hab, draussen hat’s um die 0 Grad gehabt, und mein Schlafsack sollte zwar eigentlich bis in die Minusgrade funktionieren, aber das heisst dann wohl nicht, dass das Spaß macht. Weil die Nacht so kurz und kalt war, hab ich keine Lust, die Tour einen Tag zu verlängern und die Gipfel in der Gegend zu besteigen, also machen wir uns, wie ursprünglich geplant, auf den Rückweg. Die Bewohner der anderen Zelte war eine Gruppe Schüler aus den Blue Mountains, die noch ewig Cricket gespielt haben am Abend, keine Ahnung, wie sie das angestellt haben, bei den Temperaturen. Und die waren dann recht früh (gegen 6 Uhr) ohne Frühstück aufgebrochen... Naja, jedem das seine.
Vom Campsite aus geht’s durch ein sumpfiges Gebiet, wo eben kein Track ist – aber im Tourenführer findet sich der Hinweis, man soll lieber versuchen, etwas höher am Hang zu gehen, da der Sumpf echt nass ist. ;-) Naja, wir sehen das Ziel, einen See weiter unten, eh schon, ist nicht sooo schwer, da einen Weg zu finden. Die fiesen Wolken von gestern sind echt weg, und bei so viel Sonne macht das alles richtig Spaß. :-D Mir wird langsam auch wieder warm. Allerdings ist der Weg auf diesem Teil nicht mehr so luxuriös ausgebaut, wie gestern, und meine Schuhe sind danach doch eher matschig – ist halt Sumpf. ;-) Wir sehen jede Menge Mini-Frösche und dann sogar eine Schlange. Von wegen, das wär ein Glücksfall, wenn man mal eine sieht, weil die Viecher so scheu sind. Die kam extra für’s Fotoshooting noch näher:
Aber wir haben dann doch lieber einen Bogen um sie gemacht, da alle Schlangen, die es in Tasmanien gibt, giftig sind. Nachmittags zogen dann wieder fiese Regenwolken auf, die aber nicht schnell genug waren: wir waren abends wieder am Auto. Und es ist nichtmal was geklaut worden (am Parkplatz war ein Schild, das gewarnt hat, dass hier geklaut wird.)! Irgendwie hab ich mir dann eine Dusche eingebildet – schon komisch. ;-) Deswegen sind wir zurück in die Zivilisation auf einen Campingplatz an einem Bach mit Dusche. Und Lagerfeuer direkt am Bachufer. :-D
Mittwoch, Dezember 07, 2005
Post-Update und Urlaub (Teil 1)
Hihi, grad hat's an der Tür geklingelt, und die Postbotin hat mir ein Paket in die Hand gedrückt. Schon komisch, hatte ich nicht neulich noch die Auskunft erhalten, dass Pakete hier in Wohnanlagen nicht ausgeliefert würden? Hmmmm. Naja, offensichtlich muss man nur mal nachfragen (auf meine Email an die "Hotline" hab ich dann eh keine Antwort mehr bekommen), dann klappt das auch. ;-)
Bevor unser Urlaub in Vergessenheit gerät, hab ich mir jetzt überlegt, lieber jeden Tag ein bisschen was zu schreiben, statt einen superlangen Blog-Eintrag.
20.11./21.11. Überfahrt nach Tasmanien
Im Reisebüro sind wir zum Glück auf die Idee gebracht worden, mit der "Spirit of Tasmania" direkt von Sydney nach Devonport zu fahren, statt zu Fliegen und ein Mietauto zu nehmen. Auf diese Weise konnten wir nämlich alles ganz bequem ins eigene Auto packen und dann schön auf dem Meer nach Tasmanien reisen. :-D Diesmal haben wir an fast alles gedacht, sogar an die Isomatten, einzig das Sieb für die Espressomaschine fehlte, deswegen gab's keinen Milchkaffee zum Frühstück. Jedenfalls sind wir mit dem randvoll gepackten Auto (zwei Riesenrucksäcke, Campingstühle, zwei Vorratskisten,...) in Darling Harbour auf die Fähre gefahren. Das Wetter war nicht so klasse, ziemlich bewölkt aber trotzdem warm.
Ganz schön groß, das Schiff, 4 Parkdecks für Autos und LKWs. Aber wohl nicht rentabel, die ganze Geschichte, weil's zu wenig Leute nutzen. Offensichtlich war sie mal eine griechische Fähre, überall griechische Beschriftung drauf. ;-) Unsere Kabine hat zwar ein Fenster, aber da hängen leider die Rettungsboote davor, ist also nicht viel mit Aussicht. ;-) Wir nutzen den Nachmittag, um das Schiff ein bisschen zu erkunden: jede Menge Rettungsboote. So viele Leute passen doch gar nicht auf's Schiff? Die Wellen sind auch recht gut zu ertragen für fast alle, obwohl es schon sehr lustig aussieht, wenn alle in Schlangenlinien durch die Gegend laufen. Wir planen im Café die ersten Tage und die Zeit bis zum Abendessen vergeht wie im Flug. Das Abendessen ist sehr lecker, wobei die meisten ihre Vorspeise auf Austern beschränken. ;-) (Selber schuld, gab nämlich jede Menge sehr leckere andere Sachen.) Das Hin- und Herschaukeln macht dann doch müde und die Nacht vergeht echt schnell. Nach dem Frühstück sehen wir schon Tasmanien immer näher rücken, und kommen pünktlich in Devonport an. Im Hafen riecht es nach Fish'n'Chips, und deswegen wollen wir nach dem Einkaufen (man darf kein Obst mit nach Tasmanien nehmen) Fish'n'Chips essen. Wir fragen die Kassiererin nach einem guten Fish'n'Chips laden, und werden zu "Sharky's" geschickt. Hm, "in der Nähe vom Kino" war dann doch nicht sooo einfach zu finden. Ein paar Jugendliche in der Fußgängerzone wußten auch nicht mehr (jaja, wir sind offensichtlich Fish'n'Chips-Junkies), aber wir haben den Laden dann am Ende doch noch gefunden - nur hatte er leider zu. Stattdessen gab's dann lecker Nudeln, den Möwen, die uns belagert haben, ist es aber nicht gelungen, ein Mittagessen zu ergattern.
Jo, und dann ging's los. Ab durch die Mitte, über Sheffield zu den Walls of Jerusalem. In Sheffield haben wir die berühmten Wandgemälde besichtigt, nettes kleines Städtchen. Im Hintergrund immer Mt Roland - da hat es uns noch beeindruckt, wie der Gipfel in den Wolken versteckt war. (Vermutlich Dauerzustand, aber woher sollten wir das wissen?)
Auf der Gravelroad zum Startpunkt für unsere erste Tour sehen wir gleich den einen Echidna über die Straße sausen - ganz schön fix, die Tierchen!
Am Parkplatz angekommen, stellen wir fest, dass wir wohl definitiv nicht die einzigen sind, die diese Tour machen. Wir folgen der Straße noch ein bisschen weiter, um eine geeignete Stelle zum übernachten zu finden und stellen das Zelt auf. Ist noch ganz schön früh, und da wir uns lieber nicht von den Mücken zerfressen lassen wollen, schauen wir uns einfach mal die ersten Meter der Tour an. In der Walker's Registration stellen wir fest, dass da ein paar ziemlich große Gruppen unterwegs sind. Jedenfalls scheint der Weg gar nicht so steil zu sein, wie in der Tourenbeschreibung angekündigt. Beim Abendessen stellen wir dann fest, dass die Mücken da ziemlich fies sind, und sich von unseren Räucherstäbchen nicht vertreiben lassen wollen. Naja, morgen wird eh anstrengend, kann man ja auch früh ins Bett und schlafen.
Bevor unser Urlaub in Vergessenheit gerät, hab ich mir jetzt überlegt, lieber jeden Tag ein bisschen was zu schreiben, statt einen superlangen Blog-Eintrag.
20.11./21.11. Überfahrt nach Tasmanien
Im Reisebüro sind wir zum Glück auf die Idee gebracht worden, mit der "Spirit of Tasmania" direkt von Sydney nach Devonport zu fahren, statt zu Fliegen und ein Mietauto zu nehmen. Auf diese Weise konnten wir nämlich alles ganz bequem ins eigene Auto packen und dann schön auf dem Meer nach Tasmanien reisen. :-D Diesmal haben wir an fast alles gedacht, sogar an die Isomatten, einzig das Sieb für die Espressomaschine fehlte, deswegen gab's keinen Milchkaffee zum Frühstück. Jedenfalls sind wir mit dem randvoll gepackten Auto (zwei Riesenrucksäcke, Campingstühle, zwei Vorratskisten,...) in Darling Harbour auf die Fähre gefahren. Das Wetter war nicht so klasse, ziemlich bewölkt aber trotzdem warm.
Ganz schön groß, das Schiff, 4 Parkdecks für Autos und LKWs. Aber wohl nicht rentabel, die ganze Geschichte, weil's zu wenig Leute nutzen. Offensichtlich war sie mal eine griechische Fähre, überall griechische Beschriftung drauf. ;-) Unsere Kabine hat zwar ein Fenster, aber da hängen leider die Rettungsboote davor, ist also nicht viel mit Aussicht. ;-) Wir nutzen den Nachmittag, um das Schiff ein bisschen zu erkunden: jede Menge Rettungsboote. So viele Leute passen doch gar nicht auf's Schiff? Die Wellen sind auch recht gut zu ertragen für fast alle, obwohl es schon sehr lustig aussieht, wenn alle in Schlangenlinien durch die Gegend laufen. Wir planen im Café die ersten Tage und die Zeit bis zum Abendessen vergeht wie im Flug. Das Abendessen ist sehr lecker, wobei die meisten ihre Vorspeise auf Austern beschränken. ;-) (Selber schuld, gab nämlich jede Menge sehr leckere andere Sachen.) Das Hin- und Herschaukeln macht dann doch müde und die Nacht vergeht echt schnell. Nach dem Frühstück sehen wir schon Tasmanien immer näher rücken, und kommen pünktlich in Devonport an. Im Hafen riecht es nach Fish'n'Chips, und deswegen wollen wir nach dem Einkaufen (man darf kein Obst mit nach Tasmanien nehmen) Fish'n'Chips essen. Wir fragen die Kassiererin nach einem guten Fish'n'Chips laden, und werden zu "Sharky's" geschickt. Hm, "in der Nähe vom Kino" war dann doch nicht sooo einfach zu finden. Ein paar Jugendliche in der Fußgängerzone wußten auch nicht mehr (jaja, wir sind offensichtlich Fish'n'Chips-Junkies), aber wir haben den Laden dann am Ende doch noch gefunden - nur hatte er leider zu. Stattdessen gab's dann lecker Nudeln, den Möwen, die uns belagert haben, ist es aber nicht gelungen, ein Mittagessen zu ergattern.
Jo, und dann ging's los. Ab durch die Mitte, über Sheffield zu den Walls of Jerusalem. In Sheffield haben wir die berühmten Wandgemälde besichtigt, nettes kleines Städtchen. Im Hintergrund immer Mt Roland - da hat es uns noch beeindruckt, wie der Gipfel in den Wolken versteckt war. (Vermutlich Dauerzustand, aber woher sollten wir das wissen?)
Auf der Gravelroad zum Startpunkt für unsere erste Tour sehen wir gleich den einen Echidna über die Straße sausen - ganz schön fix, die Tierchen!
Am Parkplatz angekommen, stellen wir fest, dass wir wohl definitiv nicht die einzigen sind, die diese Tour machen. Wir folgen der Straße noch ein bisschen weiter, um eine geeignete Stelle zum übernachten zu finden und stellen das Zelt auf. Ist noch ganz schön früh, und da wir uns lieber nicht von den Mücken zerfressen lassen wollen, schauen wir uns einfach mal die ersten Meter der Tour an. In der Walker's Registration stellen wir fest, dass da ein paar ziemlich große Gruppen unterwegs sind. Jedenfalls scheint der Weg gar nicht so steil zu sein, wie in der Tourenbeschreibung angekündigt. Beim Abendessen stellen wir dann fest, dass die Mücken da ziemlich fies sind, und sich von unseren Räucherstäbchen nicht vertreiben lassen wollen. Naja, morgen wird eh anstrengend, kann man ja auch früh ins Bett und schlafen.
Dienstag, Dezember 06, 2005
Nikolaus
Ich fürchte, der Urlaubsbericht wird noch etwas dauern, aber wir sind wieder zurück und gut erholt. :-D Beweisfotos gibt's hier (Anmelden nicht vergessen, das Set hat 191 Fotos, nicht nur die 170, die sich eh jeder anschauen darf).
Da heute Nikolaus ist, bietet es sich an, kurz einen Eintrag zum Thema Weihnachten zu schreiben, weil ich da schon ein paar Fragen bekommen hab.
Nikolaus wird hier wohl nicht gefeiert, soweit ich das mitbekomme (und ich hab's auch verpennt, bis ich mein Adventskalendertürchen geöffnet hab). Trotzdem hängt hier überall Weihnachtsschmuck, "Weihnachtslieder" werden in den Malls gespielt und Weihnachtsbäume mit Kugeln und Lichtern stehen an jeder Ecke (meistens Fake). Ich hab mit dem ganzen noch so meine Probleme - schliesslich ist Hochsommer (heute zB 31-34 Grad) und meine Weihnachtsstimmung ist doch erheblich von Schnee (oder zumindest Kälte), Glühwein und Plätzchen abhängig. Für sowas gibt's hier im Juni das Julfest, damit man dann wenigstens einen Anlass hat. *ggg*
Ansonsten wird in Australien das Weihnachtsfest auch recht ähnlich gefeiert, wie in England und Amerika: erst am 25.12. und abhängig von der Dauer, die die Menschen hier schon leben gibt's Braten (ist im Sommer halt eher schwer zu essen) oder etwas Leichteres (viele sind auf Fisch umgestiegen oder Schinken und Kirschen). Wir wollen ein BBQ auf der Dachterrasse machen, mal sehen, ob wir noch einen Weihnachtsbaum dazu finden.
Das Beste: Hier wird im Radio wenigstens NICHT "Last Christmas" bis zum Abwinken gespielt - genau genommen hab ich das noch gar nicht gehört. :-D
Da heute Nikolaus ist, bietet es sich an, kurz einen Eintrag zum Thema Weihnachten zu schreiben, weil ich da schon ein paar Fragen bekommen hab.
Nikolaus wird hier wohl nicht gefeiert, soweit ich das mitbekomme (und ich hab's auch verpennt, bis ich mein Adventskalendertürchen geöffnet hab). Trotzdem hängt hier überall Weihnachtsschmuck, "Weihnachtslieder" werden in den Malls gespielt und Weihnachtsbäume mit Kugeln und Lichtern stehen an jeder Ecke (meistens Fake). Ich hab mit dem ganzen noch so meine Probleme - schliesslich ist Hochsommer (heute zB 31-34 Grad) und meine Weihnachtsstimmung ist doch erheblich von Schnee (oder zumindest Kälte), Glühwein und Plätzchen abhängig. Für sowas gibt's hier im Juni das Julfest, damit man dann wenigstens einen Anlass hat. *ggg*
Ansonsten wird in Australien das Weihnachtsfest auch recht ähnlich gefeiert, wie in England und Amerika: erst am 25.12. und abhängig von der Dauer, die die Menschen hier schon leben gibt's Braten (ist im Sommer halt eher schwer zu essen) oder etwas Leichteres (viele sind auf Fisch umgestiegen oder Schinken und Kirschen). Wir wollen ein BBQ auf der Dachterrasse machen, mal sehen, ob wir noch einen Weihnachtsbaum dazu finden.
Das Beste: Hier wird im Radio wenigstens NICHT "Last Christmas" bis zum Abwinken gespielt - genau genommen hab ich das noch gar nicht gehört. :-D
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