26.11./27.11.
Wir beginnen unsere zweite 2-Tage-Tour bei strahlendem Sonnenschein nach einem kurzen Besuch beim Ranger um für die Übernachtung zu zahlen. Bei der Walker's Registration sind wir etwas erstaunt, dass trotz Wochenende und wirklich gutem Wetter nicht besonders viele die Tour um die Insel machen wollen. Uns ist das natürlich recht, aber komisch ist das schon. Die Tour ist als "medium" eingestuft, und langsam gewöhnen wir uns wirklich an den Rucksack. :-)
Wir gehen durch einen kleinen Casuarina und Eukalyptuswald, und bringen gleich mal einen armen Spatz durcheinander: ich will mir den Pulli ausziehen, und versperre irgendwie mit meinem Rucksack den Zugang zu seinem Nest - jedenfalls fliegt er mir ein paar Mal fast ins Gesicht, bis er aufgibt. Hoffentlich ist er danach gut heim gekommen! Im Wäldchen kommen uns dann doch ziemlich viel Leute entgegen, die wohl alle die kurze Tour (ohne Strandaufenthalt angeblich ca 1,5h) von der Wineglass-Bay über den Hazard's Beach zurück zum Parkplatz machen. Der Hazard's Beach ist absolut klasse, bekanntermaßen kann mir kein Strand zu lang sein, an dem es Strandgut zu sehen gibt. ;-) Jede Menge Austern (so ein Wunder aber auch, schließlich sind wir an der Great Oyster Bay) und unheimlich viel "ganze" Muscheln, wo beide Teile noch aneinander hängen. Und ich hab endlich deinen Weg gefunden, wie ich Muscheln sammeln kann, ohne dass sie nachher im Auto kaputtgehen und bei dem auch andere Menschen noch was davon haben (also ein absolut Aborigine-tauglicher Weg): ich fotografier sie einfach. ;-) Dabei haben wir auch noch ein paar gute Taten vollbracht: einen Seeigel, der noch lebte, wieder ins Wasser bewegt und auch eine solche Schnecke (auf dem Bild unten), die noch lebte, wurde wieder ins kühle (oder kalte?) Nass versetzt. Das coole an der Schnecke ist, dass sie genauso gemustert ist, wie ihre Schale!
Am Ende des Strandes, der dann doch wirklich ganz schön lang war, gab's Mittagspause und die Sonne genießen. :-D
Danach ging's durch ein Stück Busch zum Cook's Beach, an dem kaum Strandgut zu finden war. Echt lustig, gar nicht viel Strecke dazwischen, ebenfalls an der Bay-Seite, aber eben doch ganz anders. Und im Gegensatz zu Hazard's Beach sind wir hier ganz allein. Am Südende des Strands ist ein Campingplatz, und wir haben die freie Wahl. :-D Weil's Wetter so schön ist (langsam zieht's allerdings zu) springen wir noch kurz ins Meer - mehr oder weniger. Andreas mehr (2mal), ich weniger (1mal und nur bis zum Bauch), mir ist das zu kalt, um da ganz rein zu springen. Schaut gar nicht so kalt aus, eigentlich richtiger Traumstrand, mit türkisem, flachem Wasser, wo man gut den Boden sehen kann... Naja, egal, weil dann kamen nämlich eh andere Leute, und wir wollten noch ein bisschen die Ecke der Halbinsel erkunden. Natürlich fing's dann auch prompt an zu nieseln, deswegen sind wir dann doch nicht mehr zu Bryan's Beach (1h entfernt) umgezogen, sondern einfach da geblieben. Das wurde dann abends belohnt: im Regen hat eine Delphin-Schule in Sehweite gespielt und auch ein paar ziemlich große Rochen ("Schau mal, der Stein da bewegt sich! Oh, der hat ja einen Schwanz! Hm, ist vielleicht ein Rochen, oder?") waren auf Futtersuche. Auf der Suche nach irgendwas Interessantem im flachen Wasser haben wir ein paar Seeanemonen entdeckt - ich wußte gar nicht, dass die überhaupt ausserhalb vom Wasser überleben. Aber bei Ebbe können sie das, stülpen einfach ihre Arme ein. Schaut allerdings a bisserl doof aus, dann. ;-) Passend zum Abendessen hat's dann richtig geschüttet, aber das stört uns nicht mehr. ;-) Nach dem Abendessen hat der Regen dann logischerweise aufgehört, und wir sind doch noch richtung Bryan's Beach gegangen, aber ohne Zelt und Rucksack, nur mal schauen. Dann kam der Regen zurück, und wir sind lieber zurück zum Zelt gegangen. Doofes Wetter. :-( Diese Nacht war definitiv die dunkelste und die ruhigste - bis es mitten in der Nacht im Vorzelt geraschelt hat. Dass Wallabies nicht besonders scheu sind, wissen wir ja schon. Aber da macht sich doch jemand an unseren Sachen zu schaffen, also, so geht das nicht. Licht an und nachschauen. Sitzt da doch glatt ein Possum, dass aus unserer Mülltüte die Nudelpackung geklaut hat (offensichtlich, weil sie so schön raschelt, war ja nix mehr drin). Nur muss man wissen: die Mülltüte war nicht einfach im Vorzelt gelegen. Die war im Rucksack in einem Seitenfach mit Reißverschluß. Und das Possum hat den aufgemacht!!! Nicht schlecht, oder?
Am Morgen regnet's, und zwar gleich so, dass es diesmal Tee und Müsliriegel im Zelt gibt. :-( Wir gehen zurück über Cook's Beach zum Track der auf die andere Seite der Insel führt. Mt Freycinet ist optional, aber über Mt Graham müssen wir drüber. Langsam verschwinden die Wolken, irgendwann ist es dann sogar so sonnig, dass wir die Sonnencreme doch noch auspacken. An der Gabelung zu Mt Freycinet überlegen wir uns, dass der auch nicht viel höher ist, als Mt Graham und über den müssen wir sowieso. Und wir haben eh noch einen ziemlich langen Tag vor uns, also sparen wir uns die Kraxelei durch den Busch. Auf den Mt Graham führt mal wieder der direkteste Weg, den man finden kann... Warum nicht einfach ein paar Serpentinen? Oder den Weg eben nett nach oben schlängeln? Dabei würde man im Endeffekt den Berg viel weniger beschädigen...
Bei der Mittagspause am "Gipfel" (sowas hat der Berg irgendwie nicht, aber wir sind halt obendrauf) haben wir einen recht schönen Ausblick, sowohl auf Schouten Island im Süden, als auch auf Hazard's Beach und Wineglass-Bay im Norden. :-) Jetzt wissen wir, warum sie Wineglass-Bay heißt. Und wir sind gespannt, ob der Strand wirklich so toll ist - ist unter den Top 10 Beaches der Welt (laut einem US Magazin)! Der Weg dorthin zieht sich irgendwie, mal Bohlen über Sumpf, mal Eukalyptuswald. Jedenfalls kommen wir am Beach an und stellen fest: "Hier stinkt's!" Und zwar gewaltig. Ausser jeder Menge Algen kein Strandgut, und überhaupt wissen wir nicht so recht, warum ausgerechnet dieser Strand unter die besten 10 kommt. Ist auch niemand im Wasser oder so. Am Nordende des Strandes wartet der Aufstieg mit 600 Stufen (ja, direkt nach oben geht halt oft nur mit Stufen...) auf uns, und wir sind wieder zurück in der Zivilisation (mit was für Schuhen die Leut da rumlaufen... naja, sind nicht meine Haxn) - immer etwas komisch, so in voller Montur, mit Zelt, Stöcken und allem drum und dran. (Und ungeduscht...) Weil der Weg nicht besonders breit ist, und schon seit einer Weile einer offensichtlich ohne Gepäck deutlich schneller hinter uns ist, mein ich, wir sollten mal auf die Seite gehen - und prompt kommt ein "Danke". ;-) Wir unterhalten uns kurz, und dann kommt eine Frau auf uns zu, die meint, ob wir aus Deutschland wären. Stellt sich raus, sie ist aus Frankfurt (muss aber schon ziemlich lang hier wohnen, weil sie kaum noch Deutsch spricht.) - unterhalten sich also 4 Deutsche am Ende der Welt. ;-) Wir werfen noch einen kurzen Blick zurück von der Aussichtsplattform und gehen dann zum Parkplatz zurück. Zur Belohnung gibt's mal wieder einen "richtigen" Campingplatz mit heißer Dusche und einen Abstecher in den Ort zwecks Fish'n'Chips. Coles Bay ist ein sehr verschlafenes Nest, einzig in der Bar am Campingplatz ist noch etwas los. Wir trinken da noch ein Bier und bereuen das: eine Gruppe von ziemlich besoffenen Frauen macht Party - und wir wollen gar nicht alles sehen, was sie so vorführen... Über das Wetter bekommen wir auch nicht viel Neues raus - wir wollen ja doch noch mal in die Mitte von Tasmanien zurück, um den Mt Anne Circuit zu machen, das geht aber nur bei halbwegs schönem Wetter.
Sylvester in NSW
So, bevor ich wieder vergesse, das aufzuschreiben: wir wissen schon, wo man nicht Sylvester verbringen sollte, wenn man gerne selber Feuerwerk macht. In New South Wales. Da sind alle Arten von Feuerwerk nämlich für Privatleute verboten. In anderen Staaten und Territories ist das anders, in Canberra zB darf man schon, allerdings nur mit Lizenz (gibt's wohl für ein paar Dollar).
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen